Waldhygienische Anpassungsstrategien für das steigende Potential von Schadorganismen in vulnerablen Regionen unter Berücksichtigung von Klimawandel und zunehmenden Restriktionen.
Das Verbundprojekt zielt auf die Entwicklung nachhaltiger, waldhygienischer Konzepte am Beispiel ausgewählter Vergleichsregionen in Deutschland, für die eine hohe Vulnerabilität durch die Effekte des Klimawandels, die Globalisierung sowie durch die Bildung bzw. Ausweitung von Ballungszentren besteht oder für die Zukunft erwartet wird. Das Untersuchungsgebiet erstreckt sich entlang eines diagonal durch ganz Deutschland von Südwesten nach Nordosten reichenden Transektes, der vergleichbar sensible Standorte mit limitierter Wasserverfügbarkeit und erhöhtem Wärmeangebot verbindet und daher exemplarisch für eine Übertragbarkeit auf zukünftige Entwicklungen geeignet erscheint. Schwerpunkte stellen die standortadaptierte Baumarten (Eichen und Kiefern) dar, die sich durch eine große ökologische Amplitude auszeichnen und somit auch für die zukünftige Waldwirtschaft von Bedeutung sind. Die Untersuchungen zielen auf die Förderung der natürlichen Baumwiderstandskraft, die Anpassung und Optimierung von Diagnose-, Monitoring- und Prognoseverfahren sowie insgesamt auf einen zukunftsorientierten Waldschutz mit breiter gesellschaftlicher Akzeptanz. Nach dem Nachweis der Familienstrukturen (PP1) werden von verschiedenen Kiefer- und Eichen- Herkünften zunächst jeweils 10 Bäume ausgesucht und beprobt (gemeinsam mit PP1). Es wird Gesamt- DNA und Gesamt-RNA aus Knospen, Wurzeln oder Blättern/Nadeln isoliert. Basierend auf „volle Länge“ cDNA-Sequenzen werden ausgesuchte Kandidatengene mit Hilfe der Polymerasenkettenreaktion auf genomischer Ebene amplifiziert. Die SNP-Variationen mit einem größeren Probenumfang werden mit Hilfe einer „454 sequencing platform“ identifiziert. Die Genotypisierung der SNPs wird für alle Herkunftsproben (gemeinsam mit PP1) durchgeführt und populationsgenetisch ausgewertet. Die unterschiedlichen Expressionsmuster der identifizierten Kandidatengene werden für ausgewählte Individuen von Eiche und Kiefer mit Hilfe von RT-PCR (reverse Transpritase-PCR) untersucht.