Wissenstransfer – Projekte
Im Rahmen der Projekte, die wir am Institut für Diversitätsforschung bearbeiten, findet Wissenstransfer an unterschiedlichen Stellen im Forschungsprozess statt. Hier finden Sie einige Beispiele aus ausgewählten Projekten.
Diversität, Teilhabe und Zusammenhalt in der Kommune. Wissenschaft und Praxis im Austausch für eine Zukunft in Vielfalt
Wie sieht eine Stadt aus, in der alle gut leben können – in der die Vielfalt der Bewohner*innen anerkannt und Teilhabe für alle ermöglicht wird? Diese und weitere Fragen diskutieren wir in dem Projekt mit Vertreter*innen aus Wissenschaft und Praxis. Wir laden sie im Rahmen verschiedener Veranstaltungen und auf unserem Blog ein, sich zu informieren, zu vernetzen und auszutauschen und so Fragen und Antwortansätze weiterzuentwickeln. Im Laufe des Projekts entsteht aus den verschiedenen Diskussionen ein Impulspapier, das praxisorientierte und wissenschaftlich fundierte Impulse für eine Weiterentwicklung teilhabeorientierter städtischer Diversitätspolitiken, Forschungsfragen und Diskussionsbedarfe aufzeigt. Bei dem Projekt handelt es sich um ein Wissenstransfer-Projekt, es geht also ausdrücklich darum, einen produktiven Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis zu gestalten.
Weitere Informationen finden Sie auf dem Projekt-Blog.
Region Südniedersachsen: Vielfalt gestalten
Ziel des Transferprojekts „Region Südniedersachsen: Vielfalt gestalten“ ist die systematische Stärkung von Arbeitgebern – insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) im ländlichen Raum, kommunalen Unternehmen und öffentlichen Verwaltungen – bei der Nutzung und Gestaltung der anwachsenden Vielfalt ihrer Beschäftigten. Entstehen sollen Gleichstellungs- und Diversitätsmaßnahmen, die dazu beitragen, dass die Region Südniedersachsen als attraktiver Standort für innovative Unternehmungen und als lebenswerte Region für Fachkräfte bekannt wird.Gemeinsam mit dem Verein Niedersächsischer Bildungsinitativen VNB e. V. entwickelten wir ein modulares Weiterbildungskonzept für Fach- und Führungskräfte kleiner und mittlerer Unternehmen und Organisationen, in dem sie sich zu Diversitätsfragen weiterbilden und vernetzen können.
Weitere Informationen finden Sie auf der Projektseite und im Faltblatt zur Weiterbildung.
ACCOMPLISSH
Im Projekt ACCOMPLISSH, das im Rahmenprogramm der Europäischen Union für Forschung und Innovation Horizont 2020 gefördert wurde, setzten sich 14 Partner aus 12 Ländern explizit mit der Frage auseinander, wie der gesellschaftliche ‚Impact‘ sozial- und geisteswissenschaftlicher Forschung verbessert werden kann: „we will accomplish the challenge of creating an innovative valorisation concept that will strengthen the position and impact generation of SSH research and contribute to innovation for a variety of lead-users and end-users.“
Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Projekts.
Diversity Turn in Land Use Science
Das Projekt „Diversity Turn in Land Use Science“, das von der VolkswagenStiftung und dem Ministerium für Wissenschaft und Kultur Niedersachsen gefördert wurde, ist ausdrücklich transdisziplinär ausgerichtet. Ziel des Projektes ist es, eine diversitätsbewusste Nachhaltigkeitsperspektive in der Landnutzungsforschung zu entwickeln und zu etablieren. Am Beispiel des Vanilleanbaus in Madagaskar werden die Auswirkungen der engen Einbeziehung kleinbäuerlichen Vanilleanbaus in internationale Wertschöpfungsketten (vertikale Integration) auf Menschen und Umwelt untersucht. Transdisziplinär zu forschen bedeutet hier, dass die Forschungsaktivitäten in hohem Maße durch die Informationsbedürfnisse wie auch die Wissensbestände der lokalen Bevölkerung geleitet werden. Wissenstransfer findet in „Diversity Turn“ auf verschiedenen Ebenen und an unterschiedlichen Stellen im Forschungsprozess statt: Dazu gehören bspw.
- die Zusammenarbeit mit einer Vielzahl verschiedener Partner*innen vor Ort (von kleinbäuerlichen Haushalten und ihren Organisationen, einer im Aufbau befindlichen Universität im Projektgebiet (CURSA) über Naturschutzorganisationen bis hin zu Vanille kaufenden Unternehmen)
- eine qualitative Feldphase zu Beginn des Projekts, in der u.a. die Anliegen und Perspektiven der Akteur*innen vor Ort erfasst und in das Projekt eingespeist wurden
- ein Projektvideo, das Projektziele und Forschungsprozess einem breiten Publikum zugänglich macht (Video hier verfügbar)
- zahlreiche Presse- und Rundfunkbeiträge.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Projekts.
Jugendarbeit im Que(e)r-Schnitt – Eine multimethodische queere Jugendstudie
Im Projekt „Jugendarbeit im Que(e)r-Schnitt – Eine multimethodische queere Jugendstudie“, gefördert vom Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, erarbeitete das Institut für Diversitätsforschung zusammen mit dem Landesjugendring Niedersachsen e.V. Handlungsempfehlungen für die Praxis der Jugendarbeit mit LSBTQ*-Jugendlichen. Die Basis der Studie bilden 19 biografische Interviews mit Jugendlichen, die sich selber als lesbisch, schwul, bisexuell, pansexuell, trans* oder queer bezeichnen und in Niedersachsen leben. Gleichzeitig tauschten sich ehren- und hauptamtliche Expert*innen aus der Jugendarbeit über ihre Erfahrungen mit dem Thema sexuelle Vielfalt in ihren Kontexten aus. Die Ergebnisse und Konsequenzen des Projekts für die Praxis wurden im Rahmen einer Fachveranstaltung mit Vertreter*innen aus Politik, Forschung, Jugendarbeit und LSBTIQ*-Organisationen diskutiert. Die Ergebnisse stehen auch als Projektbericht zur Verfügung und sind außerdem in das Praxisbuch „Queere Vielfalt in der Jugendarbeit“ des Landesjugendrings eingeflossen.
Weitere Informationen und Links zu allen Materialien finden Sie auf der Website des Projekts.
Community Based Research: “Diversity vor Ort”
Im Rahmen eines Service Learning-Seminars bieten wir Studierenden seit dem Wintersemester 2017/18 in Zusammenarbeit mit der Stadt Göttingen die Gelegenheit, forschendes Lernen mit bürgerschaftlichem Engagement zu verknüpfen. In enger Anlehnung an Ansätze des Community-based Research arbeiten die Studierenden in diesem Seminar an Fragestellungen, die sich an den Bedürfnissen von Akteur*innen bzw. Einrichtungen außerhalb der Universität orientieren. Sie bearbeiten hier also Forschungsfragen von der, für die und mit der außerhochschulischen „Community“. Dabei können die Studierenden einschlägige Praxiseinrichtungen kennenlernen, ihr Wissen auf konkrete, praktische Fragestellungen anwenden und neues Wissen erzeugen. Damit leisten sie nicht nur einen Service für gemeinnützige Einrichtungen. Sie tragen auch zur engeren Vernetzung von Universität und lokalen Akteuren bei.
2022 erschien eine Online-Broschüre zum Projekt, die auf der Webseite der Stadt Göttingen https://goe.de/diversity abgerufen werden kann. Weitere Informationen finden Sie hier.