Dimensionen von Diversität für Promovierende

2016 rückte die Frage der Bipolarität von Gender in den Fokus und die GGG entschloss sich als eine der ersten Institutionen der Universität, im Anmeldefragebogen sowie bei Evaluationen nicht nur nach „Mann“ oder „Frau“ zu fragen, sondern als dritte Kategorie „selbst gewählt“ einzuführen.

Im nächsten Schritt begann die GGG (dem Auftrag des AGGs folgend), die bis dahin bearbeiteten Dimensionen – Geschlecht, Vereinbarkeit, Internationalität, soziale Herkunft – um die Dimension Behinderung und chronische Erkrankung zu ergänzen. Deshalb wurde die Frage nach Assistenzbedarf standardmäßig in die Veranstaltungsankündigungen aufgenommen. Die GGG entwickelte 2017 eine Handreichung zur Erstellung barrierefreier Dokumente und nutzt diese seitdem bei der Erstellung von Informationsmaterialien und Präsentationen. Da im Austausch mit der Beauftragten für Schwerbehinderte und der Beauftragten für Studierende mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen im Rahmen des Diversity-Audits Lücken auch in der Unterstützung von Promovierenden deutlich wurden, hat sich die GGG 2017/2018 am Entwurf eines Inklusionsfonds beteiligt, durch den institutionelle Hindernisse reduziert werden sollen.

Mit dem Ziel, das Zusammenwirken der nun fünf Dimensionen von Diversität (Gender, Vereinbarkeit, Internationalität, soziale Herkunft, Behinderung und chronische Erkrankung) in konkrete Maßnahmen umzusetzen, wurde die intersektionale Perspektive zunächst bei einer der Fördermaßnahmen erprobt: 2017 führte die GGG ein Notfall-Stipendium für Promovierende ein, die unverschuldet in eine nicht vorhersehbare Notlage geraten sind. Dies soll die Bewältigung der Notlage und einen erfolgreichen Promotionsabschluss ermöglichen. Zusätzlich zur fachlichen Empfehlung und zur Einschätzung der Erfolgsaussichten werden Bewerbungen anhand der genannten fünf Diversitätsdimensionen in ihrem intersektionalen Zusammenwirken ausgewertet. Auf diese Weise fließt die Einschätzung von Privilegien und Hindernissen mit in die Förderauswahl ein. Diese Vergabekriterien wurden in einem nächsten Schritt auf die weiteren Fördermaßnahmen der GGG übertragen und auf der Homepage der GGG bekannt gegeben. Im Sinne des Equity-Ansatzes werden dadurch ggf. vorhandene Hindernisse reduziert und Promovierende zur vollen Entwicklung ihrer Potenziale befähigt.

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