DIGENFOR: Natürlich vorkommende Nukleotid-Diversität in Kandidatengenen für die Anpassung von
Waldbäumen: Ausmaß, Verteilung und Assoziation mit der Variation quantitativer Merkmale
Homepage:
http://www.pierroton.inra.fr/biogeco/genetique/projets/europe/digenfor/
Projektleitung:
Prof. Dr. Reiner Finkeldey
Beteiligte:
Dr. Barbara Vornam, Dr. Oliver Gailing
Stichwörter:
Kandidatengene, SNPs, Austriebsphänologie, Trockenstress, Traubeneiche, Strand-Kiefer
Laufzeit: 1.9.2004 - 31.8.2007
Förderer:
BMBF, Forschungszentrum Jülich (im Rahmen von GABI)
Mitwirkende Institutionen:
Christophe Plomion, INRA, 33610 Cestas, Frankreich
Maria Teresa Cervera, INIA, 28040 Madrid, Spanien
Pablo G. Goicoechea, NEIKER, 01080 Vitoria-Gazteiz, Spanien
Kontakt:
Vornam, Barbara
Telefon +49 551 39 3533, Fax +49 551 39 8367, E-Mail: bvornam1@gwdg.de
Das Ziel dieses Projektes besteht in der Identifizierung von funktionell wichtigen Genen und in der Überprüfung der Relevanz der Mutationen (SNPs) in solchen Genen, die von adaptiver Bedeutung sind. Dies soll durch deren Assoziation mit phänotypischer Variation analysiert werden. In dem Projekt werden die Struktur und Regulation von Kandidatengenen betrachtet, die an der Anpassung von Waldbäumen beteiligt sind und besonders an deren Austriebsphänologie (Traubeneiche, Quercus petraea) und dem Trockenstress-Respons (Strand-Kiefer, Pinus pinaster). In der Praxis können die Ergebnisse des Projektes in Konservierungsprogrammen genutzt werden, wobei die Information über die genetische Kontrolle von physiologischen Funktionen von Bäumen dazu beiträgt, wichtige gefährdete Genotypen rechtzeitig zu konservieren. Ein weiterer wichtiger Aspekt für die Anwendung funktioneller Genomanalyse ist die Anpassung von Bäumen an umweltbedingte Veränderungen jeglicher Art und ihre physiologischen Reaktionen auf abiotische Stressoren. Betrachtet man die große Anzahl der Gene, die untersucht werden (ungefähr hundert) und ihre Funktion (strukturell gegenüber regulatorisch), kann man erwarten, dass die Ergebnisse dieses Projektes weit über die analysierten Spezies und Merkmale hinausgehen. Dies betrifft besonders den Typ von Genen oder Mutationen mit adaptiver Relevanz oder die methodischen und molekularen Kriterien, die notwendig sind, um die adaptive Diversität in Pflanzen zu bewerten. So werden die hier gefundenen Ergebnisse für die maritime Kiefernart Pinus pinaster auf die in Deutschland heimische Kiefernart Pinus sylvestris 1:1 zu übertragen sein.
Link: DIGENFOR
Gailing, O., Vornam, B., Leinemann, L.L & R. Finkeldey. 2009. Genetic and genomic approaches to assess adaptive genetic variation in plants: forest trees as a model. Physiologia Plantarum 137: 509-519.
Gailing, O. 2010. Erfassung der adaptiven genetischen Variation der Eiche im Hinblick auf den Klimawandel. Assessment of adaptive genetic variation in oaks with relation to climate change. Schweizerische Zeitschrift für Forstwesen 161: 216-222.
Vornam, B., Gailing, O. & R. Finkeldey. 2010. Natürliche Nukleotid-Diversität von Kandidatengenen für den Blattaustrieb der Traubeneiche (Quercus petraea). Naturally occurring nucleotide diversity of candidate genes related to bud burst in sessile oak (Quercus petraea). Forstarchiv 81: 146-149.
Gailing, O., Vornam, B., Leinemann, L., Curtu, A.L. & R. Finkeldey. 2010. Genetische Ansätze zur Charakterisierung adaptiver genetischer Variation bei Eichen. Genetic approaches to assess adaptive genetic variation in oaks. Forstarchiv 81: 150-155.
Vornam, B., Gailing, O., Derory, J., Plomion, C., Kremer, A. & R. Finkeldey. 2011. Characterization and natural variation of a dehydrin gene in Quercus petraea (Matt.) Liebl. Plant Biology 13: 881-887.