Schulgebäude der Frühen Neuzeit in Niedersachsen (ca. 1500 - ca. 1750)
Die Ausweitung des Schulwesens gehört zu den wichtigsten Folgen der Implementation zunächst des lutherischen Glaubens in den norddeutschen Territorien, dann auch der katholischen Reformbewegung und der Ausdehnung der reformierten Kirche. Kinder sollten im Lesen und Schreiben unterrichtet werden sowie zentrale Glaubenstexte lernen. Weniger für die Küsterschulen als für die allgemeinen Ortsschulen mussten besonders die ländlichen Gemeinden Gebäude errichtet werden. Hingegen besaßen manche Städte Anfang des 16. Jahrhunderts die nötigen Gebäude oder nutzten nachreformatorisch ehemalige Klöster. Überall wurden neu errichtete Schulgebäude an prominenter Stelle im Ort errichtet und teilweise aufwändig verziert. Sie waren wichtige Faktoren der Identifikation der Gemeinde mit Staat und Kirche, wie bspw. Huldigungsberichte zeigen. Das Projekt ist ein citizen science-Projekt gemeinsam mit dem NHB unter Einbindung des NLD.
Das primäre Ziel ist die möglichst flächendeckende Sammlung von Nachweisen historischer Schulgebäude aus dem Zeitraum ca. 1500 – ca. 1750. Angesichts fehlender zuverlässiger Listen und qualifizierter Überblicksliteratur sollen die in den Dörfern und Gemeinden vorhandenen Angaben (Adresse, Ortslage, Bezeichnung, frühestes bekanntes Datum samt Nachweis, ggf. Umund Ausbauten mit Literatur, Nachnutzung, Abbildungen) durch Ortsheimatpfleger, Geschichtsvereine etc. erfasst werden. Diese Angaben werden im IHLF in eine GIS-gestützte Datenbank eingearbeitet und nach Möglichkeit literaturgestützt erweitert.