Kunstwerk des Monats im Januar 2010


10. Januar 2010
"Die Ehrenpforte für Kaiser Maximilian I.", Albrecht Dürer
Vorgestellt von: Maria Julia Hartgen

Albrecht DürerDie Ehrenpforte für Kaiser Maximilian I. ist das monumentalste Kunstwerk, das jemals in der Technik des Holzschnittes geschaffen wurde.
Nahezu zweihundert Druckstöcke unterschiedlichster Größe wurden angefertigt, um in der rund 350cm hohen Bilderwand dem Kaisertum Maximilians I. und dem Hause Habsburg ein Denkmal zu setzen.
Die ersten Entwürfe für die Ehrenpforte ließ Maximilian von seinem Innsbrucker Hofmaler Jörg Kölderer anfertigen. 1512 wurde der Auftrag an Albrecht Dürer und seine Mitarbeiter übergeben. Doch auch die Regensburger Werkstatt Albrecht Altdorfers wurde hinzugezogen, bevor es 1517/18 zur ersten Drucklegung kam.
Die Ehrenpforte ist in der gestalt wie vor alten zeitenn die Arcus Triumphales den Romischen Kaisern konzipiert worden. Dies erfahren wir aus dem fünfteiligen Text unterhalb des "Bauwerks". Verfasst von Maximilians Hofhistoriograph Johannes Stabius, dient der Text dazu, die vielen Bildfelder, Figuren und allegorischen Details der Ehrenpforte dem Betrachter näher zu erläutern. Dieser Schlüssel erklärt neben dem Kernprogramm, welches aus Stammbaum, Wappenfolgen, Herrscher-Porträts und Historiendarstellungen besteht, auch das sogenannte misterium der alten Egyptischen Buchstaben in der Kuppel des Mittelturmes.
Albrecht Dürers Tätigkeiten für Maximilian begannen 1512 und endeten nur bedingt mit dem Tod des Kaisers im Jahr 1519. Neben der Ehrenpforte war Dürer auch am Triumphzug Maximilians beteiligt, er entwarf für diese Holzschnittfolge Trophäenträger und verschiedene Wagen. 1522 wurde der von Dürer erweiterte große Triumphwagen Maximilians als eigenständiger Holzschnitt herausgegeben.

Dazu kommen mehrere Porträts des Kaisers, die zum Teil erst nach Maximilians Tod von Dürer angefertigt wurden. Außerdem lieferte Dürer einige zeichnerische Vorlagen für Maximilians größtes und umfangreichstes künstlerisches Projekt: sein Grabmal. Die Pläne zu seinem Grabmal sollten den Kaiser fast zwei Jahrzehnte lang beschäftigen, doch es blieb – wie viele andere Projekte Maximilians – unvollendet.