Projekte
Forschungsprojekt
"Weimarer Streiter für den Protestantismus: Friedrich Wilhelm Martersteigs Szenen aus dem Leben Herzog Bernhards von Weimar"
(Publikationsprojekt, gefördert durch ein Residenzstipendium der Klassik-Stiftung Weimar, 05.02.-06.04.2018)
Das Forschungsprojekt stellt ein wissenschaftlich bislang nicht bearbeitetes Konvolut von Gemälden und Zeichnungen des Weimarer Malers Friedrich Wilhelm Martersteig (1814–1899) in den Sammlungen der Klassik Stiftung Weimar in das Zentrum der Untersuchung. In mehr als 22 Zeichnungen und mehreren Gemälden entwarf der Künstler zwischen 1838 und 1841 Szenen aus dem Leben des Herzogs Bernhard von Sachsen-Weimar (1604–1639), der darin als exemplum virtutis für Tapferkeit, Gerechtigkeit, Nächstenliebe und Gottesfürchtigkeit inszeniert wird. Diese bildkünstlerische Beschäftigung mit dem Feldherrn des Dreißigjährigen Krieges ist in seiner Zeit singulär. Exemplarisch soll daran die Rezeption Herzog Bernhards von Weimar im 19. Jahrhundert als Streiter für den Protestantismus sowohl in seiner geschichtspolitischen Bedeutung für den Weimarer Hof als auch im Bürgertum untersucht werden.
Ausstellungsprojekt
"Sterbliche Götter. Raffael und Dürer in der Kunst der deutschen Romantik" (abgeschlossen)
(Ausstellungskonzept und Leitung: Prof. Dr. Michael Thimann und Christine Hübner, Dipl. Kulturwirtin)
Zu einer tragenden Idee der deutschen Romantik gehört die von der Freundschaft der Renaissance-Künstler Raffaello Sanzio (1483-1520) und Albrecht Dürer (1471-1528). Oftmals wurden die beiden Künstler zusammen und sogar "Hand in Hand" dargestellt, obwohl sie sich im Leben nie begegnet sind. Es war aber eine äußerst produktive Vorstellung von Dichtern und Malern der Romantik, dass Raffael und Dürer als geistesverwandte Ausnahmekünstler des Nordens und des Südens hätten befreundet sein können. Raffael und Dürer als die beiden Musterkünstler Italiens und Deutschlands sollten wiederum in der Gegenwart künstlerisch, moralisch und biographisch nachgeahmt werden. Die Ausstellung legt in einer Auswahl von ca. 120 Objekten dar, wie sich der Raffael-Kult um 1800 herausgebildet hat, dem als patriotisches Gegenbild die Dürer-Verehrung zur Seite gestellt wurde. Mehr...
Dissertationsprojekt
Simon Quaglio – Hoftheatermaler (1795-1878). Studien zur Theatermalerei und zum Bühnenbild in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts (abgeschlossen)
(Betreuer Prof. Dr. Eckhard Leuschner, Universität Erfurt)
Simon Quaglio (1795-1878), Hoftheatermaler, Dekorateur und Lithograph aus der oberitalienischen Künstlerdynastie der Quaglio, war von 1812 bis 1876 am Münchner Hof- und Nationaltheater tätig. Als Theatermaler im Architekturfach war Quaglio nicht nur der intellektuell tätige, entwerfende „Künstler“ sondern auch der ausführende „Handwerker“, der – oft in Gemeinschaftsarbeit - die bis zu 16 x 20 Meter großen Prospekte zu malen hatte.
Das Dissertationsprojekt nähert sich dem Bühnenbildwesen des 19. Jahrhunderts aus einer kunsthistorischen Perspektive heraus. Exemplarisch geschieht das anhand von Leben und Werk Simon Quaglios. Aufgrund der ephemeren Natur des Bühnenbilds, das nur im Moment der Aufführung greifbar ist, sind das eigentliche Untersuchungsobjekt die zweidimensionalen Entwurfszeichnungen, die sich heute mehrheitlich als Teil eines aus Familienbesitz der Quaglio stammenden Konvoluts im Deutschen Theatermuseum München befinden. Ziel des Projekts ist kein auf Vollständigkeit angelegter Werkkatalog; vielmehr werden ausgewählte Blätter und Werkgruppen unter Hinzunahme bislang weitgehend unberücksichtigt gebliebener Quellbestände in Fallstudien nach inhaltlichen, funktionalen und strukturellen Kriterien bearbeitet. Dabei soll der Frage nach Einflüssen, Vorbildern und Wechselbeziehungen zu anderen Gattungen ebenso nachgegangen werden, wie der Frage nach tradierten und innovativen Darstellungsstrategien. Der zweite große Komplex der Arbeit widmet sich dem Problem der künstlerischen Stellung des Theatermalers und der Theatermalerei, die gerade im frühen 19. Jahrhundert in einer Reihe von theoretischen Schriften verhandelt wird und auch in der überlieferten Korrespondenz Simon Quaglios mit der Münchner Hoftheater-Intendanz und den bayerischen Königen zum Tragen kommt.
Weitere Projekte
- Bestandskatalog der italienischen Gemälde der Göttinger Kunstsammlung.
Forschungsprojekt mit Studierenden des Kunstgeschichtlichen Seminars der Georg-August-Universität Göttingen (gemeinsam mit Lisa Roemer M.A., im Rahmen des Programms Forschungsorientiertes Lehren und Lernen)