Die Erforschung der islamischen Bildung und Ethik ist in Göttingen ein relativ neuer, innovativer Forschungsbereich. Im Fokus stehen Konzeptionen zu Fragen des Wissenstransfers sowie der Erziehung und Moral, die muslimische Autor*innen in der klassischen Periode des Islams (9.–15. Jahrhundert) in Werken zur Philosophie, Theologie, Geschichte, Literatur und Mystik entwickelten. Diese Textanalysen zeigen u. a. interkulturelle Bezüge in klassischen arabischen Werken auf, die für aktuelle Debatten um Bildung und Ethik in den multikulturellen Demokratien Europas höchst relevant sind.
Dieser Forschungsschwerpunkt wird verantwortet von Prof. Dr. Sebastian Günther.
Top 3-Bibliographie:
Sebastian Günther zusammen mit Yassir El Jamouhi: Der Moralphilosoph und Historiker Miskawaih: Traditionsbindung und Neubestimmung im Bildungsdiskurs des Islams. In: Sebastian Günther and Yassir El Jamouhi (Hgg.), Islamic Ethics as Educational Discourse: Thought and Impact of the Classical Muslim Thinker Miskawayh (d. 1030). Tübingen: Mohr Siebeck 2021, S. 1-52.
Sebastian Günther (Hg.): Knowledge and Education in Classical Islam: Religious Learning between Continuity and Change, 2 vols. Leiden: Brill 2020.
Jens Scheiner and Damian Janos (Hgg.): The Place to Go: Contexts of Learning in Baghdād, 750-1000 C.E. Princeton: Darwin Press 2015 [Nachdruck Berlin 2021].