Dr. Ute Pietruschka
Ute Pietruschka (geb. 1959) studierte Arabistik und Islamwissenschaft sowie Sprachen des Christlichen Orients an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. 1982 schloss sie ihr Studium mit einem Diplom ab und konzentrierte sich in den folgenden Jahren auf Themen des Christlichen Orients mit dem Schwerpunkt Christlich-Arabisch, Äthiopisch und Koptisch. 1986 wurde Ute Pietruschka an der Martin-Luther-Universität mit einem äthiopistischen Thema („Die griechischen Philosophensprüche in der äthiopischen Überlieferung“) promoviert. Bis 1992 war sie als Assistentin/Oberassistentin an der Sektion Orient- und Altertumswissenschaften (nach 1990 Seminar für Christlichen Orient und Byzanz) der Universität Halle tätig.
Bevor sie 1994 als Assistentin an das Seminar für Semitistik der Philipps-Universität Marburg wechselte, war sie als Lecturer an der University of Queensland, Department of Religious Studies beschäftigt. Im Jahre 2001 kehrte sie an das Orientalische Institut in Halle zurück, wo sie von 2001 bis 2021 als Lehrbeauftragte tätig war. Von 2004 bis 2008 leitete sie zusammen mit Jürgen Tubach das Projekt „Das Bild des Nomaden in der syrischen Literatur“ im SFB „Differenz und Integration“ an den Universitäten Halle und Leipzig. 2009–2011 entwickelte sie federführend das Datenbank-Projekt „Corpus der arabischen und syrischen Gnomologien“, das ab 2023 unter ihrer Leitung weiter fortgeführt werden soll.
Seit 2012 arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Akademienprojekt „Katalogisierung der orientalischen Handschriften in Deutschland“, zunächst zuständig für koptische, jetzt für arabische Handschriften.
Längere Forschungsaufenthalte führten Ute Pietruschka nach Moskau, St. Petersburg, Jerewan, Kairo und Beirut, wo sie vornehmlich Handschriftenstudien betrieb. Ihr Interesse gilt neben der Kodikologie der Transmission griechischen Gedankengutes in der Islamicate world, wobei sie hier besonders die Rolle der orientalischen Christen in diesem Prozess untersucht.
Seit mehr als zehn Jahren widmet sie sich Fragen der Digital Humanities auf ihrem Forschungsgebiet. Seit mehreren Jahren bietet sie zusammen mit dem Informatiker Dr. Marco Büchler (Leipzig) Lehrveranstaltungen zu diesem Thema an.