Gastdozentur für literarische Übersetzung
Miriam Mandelkow studierte in Hamburg und den USA, war zunächst als Lektorin tätig und übersetzt seit gut zwanzig Jahren Literatur aus englischen Sprachen. Seit einigen Jahren widmet sie sich der Neuübersetzung der Werke von James Baldwin.
Die Gestaltung von Umgangssprache, Dialekt und Soziolekt in der Übersetzung wirft exemplarisch Fragen auf, denen sich jede Übersetzung gegenübersieht: nach dem Ton eines Textes, dem Sprachregister, nach Rhythmus und Idiomatik. Am Umgang mit Mündlichkeit lässt sich außerdem erkennen, wie sich Übersetzungsstrategien historisch gewandelt haben – von der Übertragung in deutsche Mundarten bis zum »Stehenlassen« des Originals. Nicht zuletzt ist die Gestaltung von Slang oder Jargon eine kreative Herausforderung, die einen spielerischen Umgang mit Sprache erlaubt oder gar einfordert.
Unterschiedliche Herangehensweisen an die Übersetzung von Mündlichkeit werden in Theorie und Praxis untersucht, diskutiert und durchgespielt. Welche Kriterien und Kategorien des Literaturübersetzens lassen sich daraus ableiten? Welches Instrumentarium bieten sie, um die Qualität von Literaturübersetzungen zu beurteilen?
Die verwendeten Beispiele sind überwiegend Prosatexte auf Englisch und Deutsch. Am 7.12. findet die Sitzung gemeinsam mit René Aguigahs Seminar zur Literaturkritik statt, das Thema: Übersetzungskritik.
Das Seminar findet jeden zweiten Freitag von 12:00-16:00 Uhr in ZHG 1.103 statt. Die erste Sitzung fällt auf den 25.10.2024.
Das Seminar ist im Bereich der Schlüsselkompetenzen für alle Studierenden der Universität zugänglich.
Zu den bisherigen Dozentinnen und Dozenten für literarische Übersetzung zählen:
- Frank Heibert
- Jürgen Brôcan