Flämisches Gemälde kehrt zurück nach Göttingen


Brueghel Bild HädeDas kleinformatige, auf Kupfer gemalte Ölgemälde mit der Kreuztragung Christi wurde am 26. Januar 1973 aus den Räumlichkeiten der Göttinger Kunstsammlung gestohlen, seitdem galt es als verschollen. 2014 machte die Göttinger Kunsthistorikerin Dr. Lisa Marie Roemer erneut auf den Fall aufmerksam (Kunstwerk des Monats). So konnte das Bild durch den Hinweis eines Berliner Journalisten 2018 im Münchner Kunsthandel ausfindig gemacht und nach längeren Verhandlungen – mit großzügiger Unterstützung durch den Freundeskreis Kunstsammlung e.V – im August 2019 erfolgreich nach Göttingen überführt werden (Pressemitteilung zur Rückkehr des Gemäldes).

Das Kupfergemälde galt einst als eigenhändiges Werk des flämischen Malers Jan Brueghel d.Ä. Mit aller Wahrscheinlichkeit handelt es sich jedoch um die Arbeit eines Werkstattmitarbeiters von Jan Brueghel d.Ä. Für die Göttinger Kunstsammlung hat das Kunstwerk dennoch einen unschätzbaren Wert. Es gelangte mit dem Nachlass des Celler Kunstsammlers und Sekretärs am Oberappellationsgericht Johann Wilhelm Zschorn 1796 nach Göttingen. Damit gehört das Bild nicht nur zum Kern- und Gründungsbestand der Göttinger Kunstsammlung, sondern es ist darüber hinaus eines der wenigen Kunstwerke, deren Provenienz über J. W. Zschorn hinaus zurückverfolgt werden kann: Ursprünglich stammte es aus der Gottorfischen Kunstkammer.

Das Gemälde kann ab dem 5. November 2019 in der ständigen Ausstellung der Kunstsammlung der Georg-August-Universität während der regulären Öffnungszeiten sonntags von 11 bis 16 Uhr besichtigt werden.