Aktuelle Forschungsprojekte



Im Rahmen einer interdisziplinären Special Interest Group der Göttinger ZEWIL (Zentrale wissenschaftliche Einrichtung für Lehrer*innenbildung) beschäftigen sich Kolleginnen aus Erziehungswissenschaft, Interkultureller Germanistik und Fachdidaktik mit der Frage, wie Wissen über Unterrichtsgestaltung, -konzepte und Neuerungen an Schulen verhandelt und weitergegeben wird. Zwar werden Innovationsanforderungen an Schulen gestellt, wie jedoch Konzepte beispielsweise inklusiven Unterrichts oder zur Sprachförderung als praktisches Wissen weitergegeben, verbreitet und gepflegt werden, ist nur wenig erforscht. Das ethnografische Projekt untersucht alltägliche Wissenspraxis über teilnehmende Beobachtung, Gruppendiskussionen und Einzelinterviews.



SimLit: Globale Simulation und Literaturarbeit. Forschendes Lernen zur Implementierung handlungsorientierter Methoden im Schülerlabor
(Birgit Schädlich, Laura-Joanna Schröter)

In Zusammenarbeit mit niedersächsischen Schulen sowie dem Studienseminar für das Lehramt an Gymnasien Göttingen (Fachbereich Französisch) entwerfen angehende Französischlehrkräfte im Rahmen eines Forschungspraktikums des Master of Education eine lektürebasierte simulation globale im Göttinger Schülerlabor YLAB, führen diese durch und reflektieren sie auf der Basis selbst erhobener empirischer Daten. Im Zentrum steht die Arbeit mit Kriminalliteratur am Beispiel der Erzählung L’Arrestation d’Arsène Lupin von M. Leblanc.
Das Format ist Gegenstand eines autoethnografischen Forschungsprojekts zur Hochschuldidaktik des Arbeitsbereichs.

Vorträge zum Projekt:
  • Außerschulische Lernorte und Globalsimulationen als Grenzräume: Der schulische Habitus als Grenzgänger
    28.09.2023 Vortrag auf der Tagung der Deutschen Gesellschaft für Fremdsprachenforschung (Freiburg) in der Sektion „Außerschulische Dimensionen“ (mit Laura-Joanna Schröter)
  • Der Körper ist immer dabei – Praxistheoretische Überlegungen zu Raum und Materialität in (virtuellen) simulations globales
    27.09.2023 Vortrag auf dem 38. Romanistentag (Leipzig) in der Sektion „Das Zusammenspiel physischer Präsenz und digitaler Virtualität im Unterricht romanischer Sprachen“ (mit Laura-Joanna Schröter)
  • Nouveaux regards sur la simulation globale: Quelles identités ? Quelles représentations ? Quelles compétences ?
    08.06.2023 Vortrag im Rahmen der Tagung „Identités, représentations et construction de compétences en milieu académique: regards croisés sur l’apprenant en langues/cultures“ an der Università Macerata, Italien; organisiert von der Forschungsgruppe PLIDAM (Pluralité des langues et des identités: Didactique, acquisition, médiations) und der Università Macerata (mit Laura-Joanna Schröter)




Im Projekt wird der Frage nachgegangen, welche Rolle Mehrsprachigkeit im Unterricht der romanischen Sprachen des Sekundarschulbereichs spielt. Das Vorhaben setzt an Mehrsprachigkeitsverständnissen an, die Sprachlichkeit und Kulturalität als soziale Praxis begreifen und bezieht sich zentral auf Konzepte wie Symbolische Kompetenz, Mediation und Translanguaging. Ziel ist die Rekonstruktion von Fremdsprachenunterricht in Frankreich und Deutschland durch teilnehmende Beobachtung. Das ethnographische Projekt soll eine grounded theory mehrsprachigkeitsorientierter Praktiken des Fremdsprachenunterrichts hervorbringen.

Aktuelle Publikationen:
  • "Migrationssensibler Fremdsprachenunterricht und Translanguaging: Dilemmata eines Konzepts aus der Sicht der Schulfremdsprachen jenseits von Englisch" (Zeitschrift für Interkul­turellen Fremdsprachenunterricht 29:2, S.77–102, online: https://doi.org/10.48694/zif.3998)

  • "Sprachmittlung und Mediation als Gegenstand und diskursive Praxis - Ethnografische Einblicke in den Französischunterricht der Oberstufe". In: Del Valle, Victoria; Krogmeier, Lena; Pachale, Helene & Wengler, Jennifer (Hrsg.) (2024): Impulse setzen - neue Wege bereiten. Eine Festschrift für Andrea Rösler. Tübingen: narr, S. 69-84.

  • „‚Vous parlez librement, hein?‘ Beobachtungen zum ‚freien Sprechen‘ im Fran- zösischunterricht im Spannungsfeld konfligierender Normen“ (Zeitschrift für Rekonstruktive Fremdsprachenforschung 4 (2023), S. 60-80, online: https://www.rekonstruktive-fremdsprachenforschung.de/wp-content/uploads/2023/08/Schaedlich.pdf)

  • „‚Das Sprechen verhandeln‘: Elemente einer grounded theory mehrsprachiger Praktiken des Französischunterrichts“. In: Wilden, Eva; Alfes, Luisa; Cantone-Altintas, Katja; Cikrikci, Sevgi & Reimann, Daniel (Hrsg.) (2023): Standortbestimmungen. 29. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Fremdsprachenforschung in Essen. 22. – 24. September 2021. Kongressband. Bielefeld: WBV, S. 352-366.


  • „Unterrichtssprache(n) – Sprache(n) im Unterricht: Beobachtungen zum Umhergehen als mehrsprachige Praktik des Französischunterrichts“ (Zeitschrift für Rekonstruktive Fremdsprachenforschung 3 (2022), S. 73-88, online: https://www.rekonstruktive-fremdsprachenforschung.de/zeitschrift/ausgabe-3/schaedlich/).

  • „Sprache(n) im Unterricht beobachten...: Auf dem Weg zu einer Grounded Theory mehrsprachiger Praktiken im Französischunterricht“ (Zeitschrift für Fremdsprachenforschung 32/2, S. 181-202).
    ZFF_32_2_Schaedlich_2021


Vorträge zum Projekt:
  • Perspektiven auf Mehrsprachigkeit im Unterricht der romanischen Sprachen: Fachdidaktische Traditionen und aktuelle Forschungsansätze
    26.01.2022: Vortrag an der Universität Münster (online, organisiert von Prof. Dr. Corinna Koch).
  • „Das Sprechen verhandeln“ – Elemente einer grounded theory mehrsprachiger Praktiken des Französischunterrichts
    23.09.2021: Vortrag auf dem 29. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Fremdsprachenforschung (DGFF) – Standortbestimmungen (Duisburg/Essen) – in der Sektion „Empirische und konzeptionelle Zugriffe auf schulische Mehrsprachigkeit in der Migrationsgesellschaft“ (online).
  • Situationsanalysen und Fremdsprachenforschung oder: wie kann Unsichtbares beobachtet werden? Mehr Fragen als Antworten aus einem Projekt zur Mehrsprachigkeitsforschung
    22.09.2021: Vortrag auf dem 29. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Fremdsprachenforschung (DGFF) – Standortbestimmungen (Duisburg/Essen) – in der Sektion „Forschungsmethodische Zugriffe in der Fremdsprachenforschung“ (online).
  • Unterrichtssprache(n) – Sprache(n) im Unterricht. Beobachtungen für eine Grounded Theory mehrsprachiger Praktiken im Französischunterricht
    16.07.2021: Vortrag im Rahmen der 3. Fachtagung „Rekonstruktiv-praxeologische Fremdsprachenforschung“ (online, organisiert von Prof. Dr. Andreas Bonnet, Prof. Dr. David Gerlach und Prof.Dr. Bernd Tesch).
  • Französischunterricht als mehrsprachiger Raum: Dynamiken in analogen und digitalen Kontexten des Sprachenlernens
    27.05.2021: Vortrag im Rahmen der internationalen Tagung „Dynamiken von Mehrsprachigkeit im digitalen öffentlichen Raum“ an der Universität Siegen (online, organisiert von Prof. Dr. Dagmar Abendroth-Timmer).


Publikation 2020:
  • „Mediatorisches Handeln und Symbolische Kompetenz: Ansätze für reflektierte Mehrsprachigkeit in antinomischen Spannungsfeldern schulischen Fremdsprachenunterrichts“. In: García García, Marta; Prinz, Manfred & Reimann, Daniel (Hrsg.) (2020): Mehrsprachigkeit im Unterricht der romanischen Sprachen. Neue Konzepte und Studien zu Schulsprachen und Herkunftssprachen in der Migrationsgesellschaft. Tübingen: Narr, S. 31-56.

  • Publikation_2020_Schaedlich


    Poster zum Projekt:
    Schaedlich_Poster_Reflektierte Mehrsprachigkeit

    Im November 2016 fand zum Thema eine internationale Tagung statt: „Europäische Perspektiven auf Mehrsprachigkeit und Mehrkulturalität im Fremdsprachenunterricht / Regards Croisés européens sur le plurilinguisme/pluriculturalisme“.

    Plakat_Tagung_2016_Schaedlich


    Die Beiträge der Tagung sind in einem Sammelband erschienen

    Schaedlich_Perspektiven auf Mehrsprachigkeit




Ausgehend von der Veranstaltungsform des Fachpraktikums widmet sich das Projekt der Frage der Entwicklung reflexiver Kompetenzen angehender Fremdsprachenlehrkräfte. Datenquellen sind die Portfolios der Studierenden und leitfadengestützte Interviews, in denen die Studierenden Lernaufgaben und Inhalte der Begleitveranstaltungen vor der Frage der Theorie-Praxis-Relation diskutieren.

Veröffentlichungen:
  • Birgit Schädlich (2022): „Fachdidaktisches Wissen in Praxisphasen des Lehramtsstudiums: Wissen für die Praxis als Wissen in der Praxis verstehen“. In: Zeitschrift für Fremdsprachenforschung 33/1, S. 51-72.

  • Birgit Schädlich (2022): „Fremdsprachendidaktische Reflexion als Interimsdidaktik: Ausgewählte Aspekte einer Qualitativen Inhaltsanalyse von Interviews mit Studierenden des Fachs Französisch in der Diskussion“. In: Bechtel, Mark & Rudolph, Tom (Hrsg.): Reflexionskompetenz in der Fremdsprachenlehrer*innenbildung. Theorien – Konzepte – Empirie. Frankfurt et al.: Peter Lang, S. 45-63.

  • Birgit Schädlich (2019): Fremdsprachendidaktische Reflexion als Interimsdidaktik. Eine Qualitative Inhaltsanalyse zum Fachpraktikum Französisch. Stuttgart: Metzler. https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-476-04987-2

  • Birgit Schädlich (2015): Fachpraktika im Master of Education Französich aus der Perspektive der Studierenden: Ein Beitrag zur Entwicklung reflektiver Handlungskompetenzen?". In Zeitschrift für Fremdsprachenforschung 26/2 (2015), S. 255-285.

  • Birgit Schädlich (2011): Bildungsstandards und Kompetenzorientierung im Fachpraktikum Französisch. Hochschuldidaktisches Konzept und Entwicklungsmöglichkeiten. Bielefeld: Universitätsverlag Webler. Reihe: Veranstaltungskonzepte und -materialien, 27 S.

  • Poster zum Projekt:
    Schaedlich_Forschung_PosterZumProjekt