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Warum wir Jahresgespräche führen...


Prof. Dr. Margarete Boos, Leiterin der Abteilung für Sozial- und Kommunikationspsychologie des GEMI

Boos_MAG Es ist natürlich zu wenig, einmal im Jahr mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern jeweils unter vier Augen zu sprechen. Gespräche finden öfter statt, begleiten die gemeinsame Arbeit. Dennoch ist es gut, in jährlichem Abstand ein klar verabredetes und von beiden Beteiligten vorbereitetes Gespräch zu führen, in dem über arbeitsalltägliche Inhalte hinaus übergreifende Themen besprochen werden. Für mich zentral sind dabei folgende Kernpunkte: wechselseitige Rückmeldung über das Arbeitsverhalten, Reflektion des Klimas in der Arbeitsgruppe, Formulierung eigener und gruppenbezogener Ziele, Möglichkeiten der Unterstützung und Weiterentwicklung.


Prof. Dr. Markus Steinbach, Seminar für Deutsche Philologie

Steinbach Jahresgespräche sind eine sinnvolle Alternative zu den regelmäßigen und teilweise kurzfristig anberaumten Treffen im hektischen Arbeitsalltag, an denen oft mehrere Personen teilnehmen und in denen vor allem sehr konkrete aktuelle Fragen der Verwaltung, Lehre, Vorbereitung von Datenerhebungen und Experimenten oder Präsentationen und Publikationen im Mittelpunkt stehen. Im Gegensatz zu diesen Treffen mit sehr spezifischen Zielen bieten Jahresgespräche die Möglichkeit, im Arbeitsalltag in Ruhe auf die individuellen Bedürfnisse und Probleme einzelner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzugehen und gemeinsam auch wichtige Aspekte der langfristigen Karriere- und Lebensplanung zu besprechen. Zwei große Vorteile bestehen m. E. darin, dass sich zum einen beide Seiten auf diese Gespräche gezielt vorbereiten können und dass sich zum anderen am Ende gemeinsam klare Ziele für das nächste Jahr formulieren lassen, die neben den individuellen Karriereplänen auch die Lösung von spezifischen Problemen und die Arbeit innerhalb der Arbeitsgruppe betreffen. Aus diesem Grund bitte ich immer alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, das Gespräch auf Grundlage einiger Leitfragen schriftlich vorzubereiten.


Dipl.-Ing. agr. (FH) Erwin Tönges, Ausbildungsleiter, DNTW

Toenges_MAG Ein wesentlicher Aspekt des Gespräches sollte die beiderseitige Wertschätzung sein. Ein neutraler Raum bietet gute Voraussetzungen. Gegenseitiger Respekt schafft Vertrauen. Das Gespräch kann sowohl Über- als auch Unterforderung identifizieren, es hat den Vorteil, dass es im Gegensatz zu anlassbezogenen Gesprächen frei von emotional geprägten Stimmungen ist. Im besten Fall werden objektiv begründete Verbesserungen in relevanten Arbeitsbereichen erzeugt, Mitarbeiterkompetenzen erkannt und weiter entwickelt. Beiden Seiten sollte klar sein worüber gesprochen wurde. Ein vertrauliches Protokoll ist für die Prozessgestaltung sehr förderlich.


Dr. Doris Hayn, Leiterin der Stabsstelle Gleichstellungsbüro

Hay_Statement_MAG Als Stabsstellenleiterin bin ich mit meinen Mitarbeiterinnen im Arbeitsalltag immer auch über Entwicklungsmöglichkeiten und Arbeitsbedingungen im Dialog. Im Jahresgespräch können wir auf diese Themen fokussieren und sie losgelöst von anstehenden Aufgaben und Termindruck besprechen.


Das Zweiergespräch bietet Raum für Wertschätzung und gegenseitige Erwartungen, wir können Klärungsprozesse intensiv und zukunftsorientiert vorantreiben. Die Mitarbeiterinnen können Wünsche in Bezug auf ihre berufliche Weiterentwicklung und Fortbildungen, Kommunikations- und Arbeitsstrukturen sowie Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben äußern und wir besprechen gemeinsam, wie dies in konkrete Vereinbarungen übersetzt werden kann.

Durch den jährlichen Rhythmus, den Rückblick auf das alte und den Ausblick auf das folgende Jahr entsteht eine langfristige Veränderungsperspektive und zwar für beide Seiten. In der Gesamtschau aller Jahresgespräche mit meinen Mitarbeiterinnen werden für mich Entwicklungslinien und übergreifende Veränderungsbedarfe deutlich, die wir dann im Rahmen von Team- und Strategieentwicklungsprozessen weiterführen können.


Matthias Hahn, Mitarbeiter im Institut für Materialphysik

Hahn_MAGIch freue mich auf die Jahresgespräche mit meiner Chefin, da es mal "nur" um mich geht und ich äußern kann wie ich mir MEINE Zukunft im Institut vorstelle.


Ich erzähle was ich gern mache und was nicht, damit mich meine Chefin sinnvoll (für beide Seiten) einsetzen kann.
Außerdem ist es eine gute Gelegenheit sich über die zukünftigen Entwicklungen im Institut zu informieren.


Prof. Cynthia A. Volkert, Gruppenleiterin, Instituts für Materialphysik

ProfVolkertThe most important benefit of a one-on-one employee review is that it allows an opportunity for both the employee and the supervisor to take the time out to reflect on work issues beyond the daily hectic. Both have the chance to identify longer term goals, to compare views on which processes have been successful and where setbacks have occurred, and to understand under what conditions the employee flourishes and when they feel threatened. It allows the employee?s efforts to be recognized and at the same time offers the employee the opportunity to learn more about how their activities fit into a bigger organizational picture. And if enough trust is present, it allows concerns and wishes from both sides to be raised and discussed.


Christine Weinrich, Abteilungsleiterin der Abteilung Personaldministration und Personalentwicklung

Weinrich_MAGJahresgespräche sind eine effektive und wichtige Plattform, um mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Gespräch zu bleiben. Es können Stärken und Schwächen, Wünsche und Erwartungen ausgetauscht werden. Kommunikation ist das A und O guter und effizienter Zusammenarbeit. Jede Regelmäßigkeit schafft dabei Routine und Vertrauen. Kritisches und ehrliches Feedback mit konstruktiven Vorstellungen der zukünftig zu erledigenden Arbeit trägt dazu bei, Arbeitsabläufe zu strukturieren und damit für alle zu verbessern. Ich erhoffe viel mir Positives von der Einführung der Jahresgespräche.


Ines Hahn, Bereichsleiterin Rechnungswesen

In einem jährlichen Gespräch bietet es sich an Bilanz zu ziehen - die Vergangenheit abzuschließen, die derzeitige Situation zu analysieren und seinen künftigen Weg zu planen. Mitunter offenbaren sich Stärken, die im Arbeitsalltag noch nicht adäquat eingesetzt und gefördert werden. Im Jahresgespräch können notwendige Qualifikationen zu anstehenden Änderungsprozessen definiert und an den Zielen des Teams ausgerichtet werden. Sie sind ein wichtiger Impuls für die Wahrnehmung der eigenen Person durch andere. In ehrlicher und vertrauensvoller Atmosphäre bieten sie die Chance zur gezielten Weiterentwicklung.