Geschichte (B.A.) (2-Fächer)
Steckbrief
« Wer die Enge seiner Heimat ermessen will, reise. Wer die Enge seiner Zeit ermessen will, studiere Geschichte. » – Kurt Tucholsky
Geschichte ist eine Begegnung mit dem Fremden, eine Reise in andere Zeiten, Welten und Kulturen. Menschen versprechen sich von der Kenntnis ihrer Geschichte Anleitungen für politisches Handeln und für die Ausgestaltung ihrer Gesellschaften, und ihr Handeln ist nur zu verstehen, wenn wir ihre Vorstellungen von der Vergangenheit kennen. Die erste Hochschule weltweit, die diesem Bedürfnis ein eigenes Haus gewidmet hat, war die Göttinger Universität, und das Haus war unseres, unser Institut, genauer: das Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte und das Althistorische Seminar. Unser Themenspektrum umfasst nicht nur sämtliche älteren und jüngeren Epochen, sondern auch weite Bereiche der globalen Geschichte.
- Name des Studienfachs:
- Geschichte
- Abschluss:
- Bachelor of Arts (B.A.) (2-Fächer)
- Regelstudienzeit:
- 6 Semester
- Studienbeginn:
- nur Wintersemester
- Unterrichtssprache:
- Deutsch
- Zulassung:
- Zulassungsfrei (Einschreibung ohne vorherige Bewerbung)
- Orientierungsveranstaltung:
- Zum Studienbeginn werden Orientierungsveranstaltungen angeboten
Lernen Sie uns kennen
Inhalte
In ihrem Geschichtsstudium erwerben Sie vielfältige Kompetenzen.
- Recherche historischer Ereignisse und Zusammenhänge
- Quellenanalyse als Basis eigener Thesenbildung
- Ermittlung und Reflexion regionaler und globaler Verflechtungen
- Schlüsselkompetenzen in der Präsentation und Kommunikation
- materialwissenschaftliche Kenntnisse
- Vermittlung von Geschichte in berufsnahen Feldern
Der Bachelorstudiengang Geschichte integriert von Beginn an die Fachgebiete Wirtschafts- und Sozialgeschichte, außereuropäische und osteuropäische Geschichte.
Im Laufe Ihres Bachelor-Studiums Geschichte werden Sie verschiedene Epochen und Fachgebiete kennenlernen.
- Didaktik der Geschichte
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Theorien und Methoden
Die theoretisch Reflexion des eigenen Faches gehört von Anfang an zum Studium der Geschichtswissenschaft in Göttingen.
Fragen nach der gesellschaftlichen und politischen Bedeutung der Geschichte als auch danach, wie Geschichte eigentlich gemacht, d.h. geschrieben, erzählt oder verfilmt wird, sind in Göttingen zentraler Inhalt Ihres Studiums. Alle Veranstaltungen tragen zu diesem Thema bei. Mit dem Bereich „Theorie und Methoden der Geschichtswissenschaft“ steht Ihnen ein Schwerpunkt zur Verfügung, der anders als andere Universitäten Sie in besonderem Maße unterstützt, Ihre Fähigkeiten und Kenntnisse effektiv weiterzuentwickeln, Geschichten sinnvoll, spannend und wissenschaftlich-methodisch abgesichert zu erzählen und zu vermitteln.
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Alte Geschichte
Der Gegenstand der Alten Geschichte umfasst die gesamte Historie des antiken Mittelmeerraums und seiner Zivilisationen, vom Beginn der schriftlichen Überlieferung bis zur Mitte des 1. Jahrtausends n. Chr. Im Zentrum stehen das antike Griechenland und Rom, aber auch deren "Nachbarn" von Britannien bis Nordafrika und von der Iberischen Halbinsel bis nach Vorderasien.
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Mittelalter
Die Geschichte des Mittelalters wird in Göttingen durch zwei Lehrstühle und ihre Teams vertreten. Das Frühe und Hohe Mittelalter (ca. 500 - 1250) durch Prof. Dr. Hedwig Röckelein, das Hoch- und Spätmittelalter (11.-15. Jahrhundert) durch Prof. Dr. Frank Rexroth.
Auch die Professur für niedersächsische Landesgeschichte bietet Veranstaltungen aus dem Bereich des Mittelalters an (s.u. Niedersächsische Landesgeschichte) Zu den jeweiligen Forschungsschwerpunkten gehören u.a.: die Geschichte der Bildung, der Geschlechter und der religiösen Praktiken von der Spätantike bis ins Hohe Mittelalter sowie die Universitäts- und Wissens(chafts)geschichte des Hoch- und Spätmittelalters.
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Frühe Neuzeit
Die Frühe Neuzeit umfasst den Zeitraum von ca. 1500 bis 1800. In dieser Zeit finden tiefgreifende Wandlungsprozesse statt. Dazu gehören die europäische Expansion und ihre Folgen, die Medien-, die wissenschaftlichen und politischen Revolutionen. Sie ist auch ein Zeitalter europäischer und globaler Kriegsverdichtung. In Göttingen beschäftigen wir uns vornehmlich mit der Alltags- und Globalgeschichte von Krieg und Gewalt, der Wissens(chafts)geschichte, der Bedeutung von Dynastien und Ökonomien. Die Gründung der Universität im 18. Jahrhundert bringt es mit sich, dass die Bibliothek über hervorragende Bestände aus dieser Zeit verfügt.
Lehre und Forschung werden durch zwei Lehrstühle und ihre Teams vertreten: Prof. Marian Füssel und Prof. Peter Burschel
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Neueste Zeit und Zeitgeschichte
Mit der Neuzeit (ab ca. 1800) beschäftigen sich drei Lehrstühle.
Das lange 19. Jahrhundert (von der Französischen Revolution bis zum Ende des Ersten Weltkriegs) wird durch Prof. Rebekka Habermas und ihr Team vertreten. Sie interessieren sich u.a. für die deutsche Kolonialgeschichte, für globale Verflechtungen des Wissens, Umweltgeschichte, Geschichte des Religiösen und des Säkularen, Geschlechtergeschichte, Kriminalitätsgeschichte und die Geschichte der Geschichtsschreibung.
Prof. Dr. Dirk Schumann und seine Mitarbeiter*innen befassen sich mit Themen des 20. Jahrhunderts, vor allem mit der Geschichte der Gewalt, insbesondere von Kriegserinnerung und -verarbeitung, mit Jugend und Erziehung im "langen" 20. Jahrhundert, mit der Geschichte der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus, nicht zuletzt unter geschlechtergeschichtlichen Aspekten, sowie mit der Geschichte von (anderen) Ausnahmezuständen und Katastrophen.
Die europäische Kultur und Zeitgeschichte, also die sich immer weiter verschiebende Geschichte der noch Lebenden, vertritt Prof. Dr. Petra Terhoeven mit ihrem Team. Sie interessiert sich insbesondere für die Geschichte der politischen Gewalt und des Terrorismus im 20. Jahrhundert, für Massenmedien und Visualität (in) der Geschichte, für geschlechtergeschichtliche Perspektiven und Prozesse kollektiver Erinnerung.
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Osteuropäische Geschichte
In Göttingen bildet die Osteuropäische Geschichte den geographisch-historischen Raum des ehemaligen Zarenreichs und der Sowjetunion vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart ab und reicht damit in außereuropäische Räume (u.a. Zentralasien) hinein. Ergänzend bieten wir auch Veranstaltungen zu Südosteuropa an. Uns interessiert die Geschichte dieser Räume jenseits des Nationalen. Themen wie Sport, Gewalt, Geschlecht, Krieg, Terrorismus, Besatzung, historische Erinnerung, Wissenstransfer fesseln uns ganz besonders. Wir betrachten sie häufig aus einer alltagsgeschichtlichen Perspektive.
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Niedersächsische Landesgeschichte
Mit dem Institut für Historische Landesforschung ist der niedersächsischen Landesgeschichte ein bedeutender Raum auch in der Lehre gesichert. Angeboten werden Veranstaltungen aus dem gesamten Zeitraum vom Mittelalter bis zur Gegenwart, mit einem Schwerpunkt auf der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Geschichte der historischen Region.
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Indische und chinesische Geschichte
Die moderne Indische Geschichte ist am Centre for Modern Indian Studies angesiedelt, Veranstaltungen zur modernen chinesischen Geschichte bietet regelmäßig das Ostasiatische Seminar an.
Thematisch konzentrieren sie sich auf die Sozialgeschichte maritimer Arbeit in Südasien und die Entstehung einer indischen Sozialpolitik in der Mitte des 20. Jahrhunderts sowie die transnationalen Verbindungen Chinas in Vergangenheit und Gegenwart.
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Wirtschafts- und Sozialgeschichte
Dieser Teilbereich der Geschichtswissenschaft wird durch das Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte in Lehre und Forschung vertreten.
Hauptthemen der Lehrveranstaltungen betreffen die Unternehmens- und Konsumgeschichte sowie die Geschichte der Globalisierung des 19. und 20. Jahrhunderts.
Gute Englischkenntnisse werden empfohlen. Lateinkenntnisse sind keine Voraussetzung für das BA-Studium. Sie können aber im Laufe des Studiums mit Blick auf ein anschließendes Masterstudium erworben werden.
- breit gefächertes Themen- und Methodenspektrum
- praxisbezogene Veranstaltungen
- ausgezeichnete Fachbibliothek mit Beständen benachbarter Disziplinen unter einem Dach
- internationale Austauschprogramme
- Kontakt und Austausch mit Forschungseinrichtungen des Göttingen Campus
Kombinierbar sind alle Fächer der Philosophischen Fakultät. Je nach angestrebtem Berufsfeld sind auch Kombinationen mit Fächern der Sozialwissenschaftlichen oder Juristischen Fakultät (Geschlechterforschung, Soziologie, Politikwissenschaft, Rechtswissenschaften) sinnvoll.
Der BA-Abschluss Geschichte qualifiziert zur geschichts- und kulturvermittelnden Tätigkeit mit Bezug auf historisch-politische Räume und Themen. Die Absolventinnen und Absolventen haben Kompetenzen für die Arbeit in kulturellen Einrichtungen und im Bereich der historisch-politischen Bildungseinrichtungen oder bei Nichtregierungsorganisationen. In Verbindung mit dem konsekutiven MA-Studiengang Geschichte qualifiziert der BA für akademische, verlegerische, diplomatische, journalistische und kulturelle Aktivitäten sowie für die Arbeit in EU-Institutionen, bilateralen Einrichtungen, Förderungsinstitutionen, Kultur- und Sozialprogrammen.
Die Universität bietet viele Veranstaltungen zur Berufsorientierung und zur Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt.
Verwandte und weiterführende Studiengänge
Verwandte Studiengänge
Weiterführende Studiengänge
Zulassung
- Studienbeginn:
- nur Wintersemester
- 1. Fachsemester:
- zulassungsfrei (Immatrikulation ohne vorherige Bewerbung)
- 2. bis 6. Fachsemester:
- zulassungsfrei (Einschreibung ohne vorherige Bewerbung)
Kontakt
Studien- und Prüfungsberatung Philosophische Fakultät
Tina Seufer und Eva Wolff
Humboldtallee 17
37073 Göttingen
Tel.: +49 (0)551 39 21888 (Seufer)
Tel.: +49 (0)551 39 26713 (Wolff)
Spezifische Fachberatung
Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte
Dr. Maria Rhode
Heinrich-Düker-Weg 14
37073 Göttingen
Tel.: +49 551 39 24645
Spezifische Fachberatung (Alte Geschichte)
Johannes Wegener M.Ed.
und Dr. Dorit Engster
Althistorisches Seminar
Humboldtallee 21
Raum: 1.412 (Wegener)
Raum: 1.415 (Engster)
37073 Göttingen
Tel: 0551 3924641 (Wegener)
Tel: 0551 3924720 (Engster)
E-Mail: johannes.wegener@uni-goettingen.de (Wegener)
E-Mail: dengste@gwdg.de (Engster)