Das Studium der Geschlechterforschung befasst sich aus interdisziplinärer Perspektive mit der sozialen Kategorie Geschlecht, die menschliche Denk- und Wissenssysteme ebenso bestimmt wie gesellschaftliche und kulturelle Organisationsformen. Aus der Sichtweise unterschiedlicher Fächer und Fachgebiete werden grundlegende Kenntnisse zur kulturellen Konstruktion von Geschlecht und zu Dimensionen des Geschlechterverhältnisses – Gleichheit, Differenz, Hierarchie – in Geschichte und Gegenwart vermittelt. Die historischen, gesellschaftlichen und biographischen Auswirkungen der jeweiligen Konstruktionen von Geschlechtlichkeit werden bearbeitet, um zu einem angemesseneren Verständnis von Mensch, Gesellschaft und Natur zu gelangen.
Die interdisziplinäre Struktur des Faches ermöglicht den Studierenden über die engen Fachgrenzen hinaus, Perspektiven und Methoden vieler Disziplinen miteinander zu verknüpfen und einen kritisch-reflexiven Blick gegenüber den traditionellen Wissenschaften zu gewinnen. Es gilt die zumeist unsichtbaren, unausgesprochenen Fäden, die von einer Disziplin zur anderen gewoben werden, zu entziffern und zu erforschen. Es sind derzeit Fächer aus sieben Fakultäten an der Geschlechterforschung beteiligt:
Agrarwissenschaft • Ägyptologie • Altorientalistik • Anglistik • Ethik und Geschichte der Medizin • Ethnologie • Germanistik • Geschichte • Klassische Archäologie • Kulturanthropologie / Europäische Ethnologie • Kunstgeschichte • Psychologie • Pädagogik • Politikwissenschaft • Romanistik • Soziologie • Sportwissenschaften • Theologie / Religionswissenschaft • Volkswirtschaftslehre