MUSE/D3Dnet: Optische 3D-Spektroskopie am ESO-VLT

MUSEatUT4365x205px

Abb.1: Auf der Teleskopeinheit No. 4 des ESO/VLT montiert: rechts die MUSE Gesamtinstallation auf der Nasmyth-Plattform, links der 8-m Hauptspiegel des UT4, vorbereitet für die aktive Kompensation des atmosphärische Seeings mittels laser-generierten künstlichen Sternen durch Laser'kanonen' auf den vier sichtbaren Konsolen. © J.L. Lizon/ESO

Der 'Multi Unit Spectroscopic Explorer' MUSE ist ein Instrument der zweiten Generation am VLT. Konzipiert als panoramischer Integral-Field Spektrograph weist er ein Gesichtsfeld einer ganzen Quadrat-Bogenminute am Himmel auf, das vollständig erfasst und spektroskopisch abgebildet wird. Dieses Himmelsareal wird mit nur mehr vom Seeing begrenzten Auflösungselementen von 0.2 x 0.2 Bogensekunden abgetastet. Die räumliche Auflösung wird durch eine Adaptive Optik zusätzlich geschärft, die mittels vier durch Laser generierten künstlichen Sterne arbeiten wird. Überdeckt wird der visuelle Spektralbereich zwischen 465-930 nm bei einer mittleren spektralen Auflösung von 3000. So verbindet MUSE das Entdeckungspotenzial der direkten Abbildung mit den Meßmöglichkeiten eines hochqualitativen Spektrographen. Zusätzlich bietet MUSE auch einen hochauflösenden Modus an, in dem praktisch beugungsbegrenzte Beobachtungen in einem 7.5 x 7.5 Quadrat-Bogensekunden Feld mit 0.025 räumlicher Auflösung möglich sein werden. Eine Auflistung der wesentlichen Boabachtungsparameter ist untenstehend.

MUSE_KeyParameters_365px.jpg

MUSE ist ein weltweit einzigartiges und ehrgeiziges Projekt, das von sieben großen europäischen Forschungseinrichtungen getragen wird. Die beteiligten Institutionen sind: Das Centre de Recherche Astrophysique de Lyon (Frankreich), das Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam und das Institut für Astrophysik in Göttingen (Deutschland), die Sternwarte Leiden (Niederlande), das Laboratoire d'Astrophysique de Tarbes-Toulouse (Frankreich), das astrophysikalische Institut der ETH Zürich (Schweiz) und die Europäische Südsternwarte (ESO).

Meilensteine des MUSE-Projekts in 2014

19. Januar: Abschluss der Re-Integration in Paranals NIH Halle mit Transport und Lift an seinen endgültigen Standort, dem Nasmyth Fokus von UT4.

31. Januar 'First Light' mit anschließender Inbetriebnahme am UT4 des VLT (noch ohne 'Galacsi'AO).

21. Februar Commissioning-1: Ende der dreiwöchigen Testphase (Commissioning-1) am UT4 mit ersten Himmelsaufnahmen

10.-14. März: Erste Präsentation der Ergebnisse auf einer 3D-Fachkonferenz der ESO 3D2014.

[1] Bacon, R. et al., "Probing unexplored territories with MUSE, a second-generation instrument for the VLT", ESO Messenger 124, 5 (2006)

[2] Bacon, R. et al., "The MUSE second-generation VLT instrument", SPIE Vol. 7735, 773508 (2010)

[3] Nicklas, H. et al., "MUSE: feeding and mounting 24 spectrographs", SPIE Vol. 7014, 701459 (2008)