Saskia Heckmann
Titel der MSc-Arbeit: Genetic analysis of prehistoric puparia from the Lichtenstein Cave
Im April 1972 fanden Heimatforscher bei der Suche nach einem Fluchttunnel der Burg Lichtenstein eine Naturhöhle. Im Jahr 1980 entdeckten zwei Forscher hinter einer bisher unpassierbaren Engstelle eine Ansammlung von Menschenknochen, die in die Bronzezeit datieren und somit fast 3000 Jahre alt sind. Zusätzlich fand man unzählige Tierknochen, sowohl von Wildtieren als auch von domestizierten Arten (Flindt & Hummel 2014). Außerdem wurden Bohrtunnel von Fliegen in den bronzezeitlichen Schichten
beschrieben und beim Ausschlämmen der Böden wurden über 1000 Fliegenpuppen gesammelt.
Die meisten Fliegenarten legen ihre Eier bei Tageslicht ab und werden bei der Eiablage von ihrer Umwelt beeinflusst. Unter den Leichenbesiedlern sind nur wenige Arten bekannt, die ihre Eier in Höhlen bei völliger Dunkelheit ablegen, wie Triphleba hyalinata und in Einzelfällen Calliphora vicina (Faucherre 1999, Gennard 2012).
In dieser Arbeit werden diese prähistorischen Puparien genetisch auf ihre Spezies untersucht.
Zur genetischen Identifizierung der Spezies wird das sogenannte DNA-Barcoding mit der Untereinheit I des Cytochromoxidase-C-Gens (COI) durchgeführt, die sich auf der mitochondrialen DNA befindet. Das Barcoding wird verwendet, weil es eine schnelle und genaue Identifizierung der Arten gewährleistet (Taberlet et al. 2012). Außerdem wird hierfür auch das Cytochrom-B-Gen (cytb) analysiert, welches sich ebenfalls auf der mitochondrialen DNA befindet (Bradley & Baker 2001, Hajibabaei et al. 2007).
Weiterhin soll ein auf stark degradierte DNA optimiertes PCR-Analysesystem entwickelt werden, welches es ermöglichen soll, die Wirts-DNA der Maden zu analysieren.