"Ich fühle mich der Fakultät auch noch als Alumnus verbunden, weil… ...sie mir Wissen und Handwerk vermittelt hat, ohne eine Gegenleistung dafür zu erwarten." Welchen Abschluss haben Sie an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät erworben? BWL, Bachelor of Science Wieso können Sie ein Studium an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät empfehlen? Das wirtschaftswissenschaftliche Studium vereint viele Bereiche unseres täglichen Lebens und vermittelt eine ganzheitliche Philosophie, die stets den Spannungsbogen und die Kausalität zwischen klein und groß verdeutlicht. Wir haben in 2000 und in 2008 gesehen, wie die Entscheidung einzelner Menschen ganze Volkswirtschaften verändert haben. Es ist und bleibt ein Fachbereich, der von Theorien geprägt ist, aber von menschlichen Emotionen getrieben wird. Wie sah ihr erster Job nach dem Abschluss an der Fakultät aus? Meine ersten beiden Jobs waren ziemlich identisch. Nach einer kurzen Zeit bei einer schweizer Bank bin ich als Transaktionsberater bei pwc eingestiegen. Dort habe ich mehrere Transaktionen im Bereich Real Estate und Automotive begleitet. Auch wenn diese Art von Job mit langen Arbeitszeiten und wenig Freizeit einhergeht, bleibt er meiner Meinung nach einer der besten als Berufsanfänger – in frühen Jahren vermittelt er in kürzester Zeit ein unglaubliches Wissen und Handwerkszeug, das man auch nach Jahren immer wieder einsetzen kann. Welche Erinnerung haben Sie an das Studierendenleben in Göttingen? Viele gute – im Winter die Feuerzangenbowle im ZHG, im Sommer der DIES. Dazwischen viel Lernzeit in der SUB, mit unzähligen Kaffeepausen und Savoy-Besuchen mit harten 8:00 Vorlesungen am darauffolgenden Morgen. Ich hatte noch das Glück einige Urgesteine der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät hören zu dürfen, bspw. Prof. Gabisch – das waren wirklich wöchentliche Höhepunkte. Welche Empfehlung geben Sie heutigen Studierenden für die persönliche Karriereplanung? Karriereplanung – ich kenne nur sehr wenige Menschen, die heute sagen würden, sie hätten ihre Karrieren so geplant, wie sie dann gekommen sind. Neben der Komponente Ausbildung gibt es eine viel essentiellere Komponente in der Karriere: Schicksal oder Zufall. Diese ist stark geprägt von Kollegen, Vorgesetzten, Mentoren, die man im Laufe seines Berufslebens kennenlernt. Wenn mich unsere Werkstudenten im Unternehmen fragen, sage ich deshalb immer wieder: nicht zu viel planen, leben.
Muhamad Said Chahrour
Gerade als Studierende/r hat man die Zeit, sich mit Dingen zu beschäftigen, die nicht immer ergebnisorientiert sein müssen – das ändert sich im Berufsleben schlagartig. Wichtig ist, dass es jedoch einen roten Faden gibt, der in einem erfolgreichen Abschluss mündet.