Das Seminar für Klassische Philologie und die Göttinger Freunde der antiken Literatur luden im Sommersemester 2022 zu folgenden Gastvorträgen, welche über zoom stattfinden, ein:


  • Wiebke Czaplinsky
    Thema: Alles eine Frage des Kontexts? Erschließungsprozesse unbekannter lateinischer Wörter während des Übersetzens
    Termin: Dienstag, 31.05.2022 | 18.00 c.t.
    Zugang: https://uni-goettingen.zoom.us/j/63801042163?pwd=Qm5qTWNyMURSWTFRUUxBOGlabFh3dz09; Kenncode:610944

    Abstract: Immer wieder erleben wir in der Praxis Rekodierungen von Schüler:innen, die vor Fehlern nur so strotzen. Als Grund werden dafür in der Regel mangelnde Wortschatzkenntnisse moniert, die den Transfer eines lateinischen Ausgangstextes in sprachlich angemessenes Deutsch erschweren. Doch wie agieren Schüler:innen wirklich, wenn ihnen ein lateinisches Wort im zu bearbeitenden Text nicht geläufig ist?
    In meinem Vortrag möchte ich wesentliche Ergebnisse meiner qualitativ angelegten Forschungsarbeit zu Verfahren der Worterschließung und damit verbunden zum Aufbau von Textverständnis darlegen. Darauf basierend stelle ich Überlegungen zur didaktisch-methodischen Umsetzung der Ergebnisse im Unterricht vor, bevor ich mich auf eine angeregte Diskussion mit Ihnen freue.


  • Dr. Simone Finkmann
    Thema: Formen und Funktionen der direkten Rede im Epos
    Termin: Dienstag, 14.06.2022 | 18.00 c.t.
    Zugang: https://uni-goettingen.zoom.us/j/69858626900?pwd=TFpQc0J5UVhIVjJXQ3BZTG1rVlQwUT09; Kenncode: 247756

    Abstract: Ein zentrales Gattungsmerkmal des antiken Epos ist die Verbindung von διήγησις (der „Erzählung“ oder „Darstellung“ des Erzählers = Erzählertext) und μίμησις (der „Nachahmung“ der Rede von historischen und mythischen Figuren = Figurentext). In der komplexen narrativen Architektur des griechischen und römischen Epos gehören Figurenreden folgerichtig zu den wichtigsten Strukturelementen der Erzählung, wenn sie nicht sogar die bedeutsamste ‚epische Bauform‘ darstellen.
    Dieser Vortrag wird zunächst einen kurzen Überblick über die vielfältigen Formen, Inhalte und Anlässe von Figurenreden in der epischen Tradition von Homer bis Nonnus geben. Anschließend sollen für die oratio recta, die einflussreichste und häufigste Ausprägung epischer Redebeiträge, exemplarisch die Klassifizierungsproblematik, insbesondere für Redegattungen und -cluster, erörtert und signifikante Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Darstellung direkter Reden im lateinischen Epos von Vergil bis Silius Italicus herausgearbeitet werden. Den Abschluss wird ein knapper Ausblick auf neue Forschungsansätze der Diskursanalyse für das antike Epos bilden.


  • Angus Bowie
    Thema: Workshop: An Introduction to Greek Literary Dialectics
    Termine: Freitag, 17.06.2022 + Freitag, 24.06.2022 | jeweils 14.00 bis (max.) 17.00

    Abstract: These two workshops will offer a gentle introduction to the complex world of Greek literary dialects. No previous knowledge of them will be presumed, and some will be familiar. Most or all of the work for the workshop will be done in the sessions themselves, and will largely involve the reading of texts, for which grammatical commentaries will be provided. There will be two workshops. The first will involve an introductory lecture on the history of the Greek language and the development and relationships of the dialects. After that we shall concentrate on Homer. In the second, we shall look at a variety of texts from the lyric poets, some Herodotus and Aristophanes’ parody of dialects other than Attic, in the last case considering what kind of parody is involved. If there is time, a glance at non-literary texts would provide a perspective on the literary dialects.

    I apologise in advance for the fact that the sessions will conducted in English.

    Angus Bowie
    The Queen’s College, Oxford.