Affektive und kulturelle Dimensionen von Integration infolge von Flucht und Zuwanderung (AFFIN)
Zweitägige Online-Fachtagung – 1. und 2. Juli 2021
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Das Projekt widmet sich der durch Flucht- und Migration bedingten Zuwanderung und deren Herausforderungen an Gesellschaft und sozialen Zusammenhalt. Zuwanderung geht mit kultureller Diversität einher - unterschiedliche Sprachen, Religionen und Praktiken des Miteinanders werden in der öffentlichen Wahrnehmung zunehmend als gesellschaftlich zerrüttend beschrieben. In gegenwärtigen wissenschaftlichen Debatten zu Integration wird die Frage danach, was eine Gesellschaft zusammenhält, oftmals mit Bildung, Kompetenzen, Akzeptanz von Normen und Einbindung in Institutionen beantwortet.
Zentrale These des Vorhabens ist, dass sich Zusammenhalt ebenso über Werte, Gefühle und Emotionen definiert. Das Ziel des Verbundvorhabens ist es, diese bisher nur marginal beforschten Aspekte von Integration interdisziplinär zu analysieren, um den gesellschaftlichen Wandel durch Zuwanderung zu verstehen und Handlungsvorschläge für gesellschaftliche Entscheidungsträger zu entwickeln. Dieses Ziel realisiert das Vorhaben in 4 Teilprojekten:
Teilprojekt 4 analysiert, wie sich die Werte und emotionalen Befindlichkeiten bzw. Einstellungen von Geflüchteten und einheimischer Bevölkerung kurz-, mittel und langfristig auf den Integrationsprozess der Geflüchteten auswirken. Betrachtet werden dabei die kulturellen, strukturellen, sozialen und identifikative Dimensionen der Integration.
• Teilprojektleitung: Prof. Dr. Silke Hans (Georg-August Universität Göttingen)
• Mitarbeiterin: MA Coline Kuche
• Studentische Hilfskraft: Nelli Felker
Teilprojekt 3 untersucht, der These folgend, dass Integration sich nicht nur aus der Perspektive der Zuwandernden, sondern ebenso über die emotional aufgeladenen Einstellungen der einheimischen Bevölkerung definiert, Meinungen und Vorurteile zu Geflüchteten in der deutschen Bevölkerung. Der Kontakthypothese folgend geht es dabei um die Frage, wie sich die Einstellungen in der Bevölkerung mit der Anwesenheit von Geflüchteten in Kommunen verändert.
• Teilprojektleitung: Prof. Dr. Jürgen Schupp (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) und Freie Universität Berlin)
• Mitarbeiterin: MA Katja Schmidt
Teilprojekt 2 widmet sich der psychisch-emotionalen Verfassung von Geflüchteten, ebenso wie deren Empfindungen von Zugehörigkeit, Einsamkeit, Ausgrenzung und Befremden. Einem qualitativ-hermeneutischen Ansatz folgend widmet es sich dabei der Frage, wie die psychische Verfassung Geflüchteter sowie affektive und emotionale Dimensionen von Integration den Neubeginn in einer anderen Gesellschaft bedingt.
• Teilprojektleitung: Dr. Eric Hahn, Dr. Thi Minh Tam Ta, Prof. Dr. Malek Bajbouj (Charité-Universitätsmedizin Berlin)
• Mitarbeiterin: MA Lena Walther
Teilprojekt 1 untersucht zunächst, wie sich die Werthaltungen Geflüchteter von denen der einheimischen Bevölkerung unterscheiden sowie ob und wie sie sich während des Aufenthalts in der Bundesrepublik verändern. Zudem ist von Bedeutung, wie sich die Einstellungen zu den Werthaltungen von MigrantInnen verhalten, die schon längere Zeit in Deutschland leben, und zu den Werthaltungen der Bevölkerung in den Herkunftsländern. Auch wird der Frage nachgegangen, ob und wie Werthaltungen zum Objekt affektiver Zugehörigkeitsgefühle werden.
• Teilprojektleitung: Prof. Dr. Christian von Scheve (Verbundkoordinator, Freie Universität Berlin, Institut für Soziologie und SFB 1171 „Affective Societies“)
• Mitarbeiter: MSc Lukas Fuchs