Torsten Hoffmann und Gabriele Rippl (Hg.): Bilder. Ein (neues) Leitmedium? Göttingen: Wallstein 2006. 232 S.
Der Historikertag 2006 stand unter der Fragestellung »Geschichtsbilder«. »Bilder. Ein (neues) Leitmedium?« widmet sich der Geschichte des Bildes und bietet einen interdisziplinären Überblick zu den Debatten in der Bildwissenschaft.
Derzeit wird das »Bild« zum neuen Leitmedium westlicher Kulturen erklärt, das andere Medien wie die Schrift langsam verdränge. Interdisziplinär beschäftigen sich Wissenschaftler bereits seit Jahren intensiv mit dem Phänomen »Bild«: mit seinen Funktionen, seiner Aussagekraft, dem Verhältnis von »Bild« und »Wirklichkeit« und »Bild« und anderen Medien. Die Allgegenwart von Bildern und ihr oft ungeklärter Status zwischen Realität und Simulation löst nicht nur Faszination, sondern auch Bilderfeindlichkeit oder gar Medienphobie aus. Aus interdisziplinärem Blickwinkel wird die Rolle von Bildern in unterschiedlichen Kulturen und Epochen diskutiert und so den weit gespannten Bedeutungsaspekten des Bildbegriffs Rechnung getragen.
Inhalt:
- Christiane Kruse: Vom Ursprung der Bilder aus der Furcht vor Tod und Vergessen
- Carsten-Peter Warncke: Das missachtete Medium. Eine kritische Bild-Geschichte
- Klaus Sachs-Hombach: Bildwissenschaft als interdisziplinäres Unternehmen
- Sybille Krämer: Die Schrift als Hybrid aus Sprache und Bild. Thesen über die Schriftbildlichkeit unter Berücksichtigung von Diagrammatik und Kartographie
- Gabriele Rippl: Intermediale Poetik: Ekphrasis und der »iconic turn« in der Literatur/-wissenschaft
- Herta Wolf: Pröbeln und Musterbild die Anfänge der Fotografie
- Kay Kirchmann: Das verspätete Bild. Zur Debatte um den Bildstatus der Fotografie und des frühen Films
- Gerald Moers: Bildfunktionen im pharaonischen Ägypten
- Gilbert Heß: Text und Bild in der Frühen Neuzeit: Die Emblematik
- Habbo Knoch: Unerträglich. Moderne Gewalt und die Suche nach dem rettenden Bild
- Walter Leimgruber: Bilder der Anderen. Eine kulturwissenschaftlich-ethnographische Betrachtung