Der Ungarisch-Crashkurs 2017

Wie bereits im letzen Sommer, wird auch dieses Jahr ein Ungarisch-Crashkurs an der Georg-August-Universität Göttingen angeboten. Als Teilnehmerin des letzten Kurses kann und will ich diesen nur weiterempfehlen! Um an dem Kurs teilnehmen zu können, schickte ich meine Bewerbung an Dr. Judit Molnár, die Lektorin für Ungarisch am Finnisch-Ugrischen Seminar, die auch den Sommerkurs leitete. Der Kurs bestand aus zwei Teilen: dem dreiwöchigen Sprachkurs in Göttingen und einer einwöchigen Fahrt in die ungarische Stadt Debrecen, wo wir unsere neu erlernten Sprachkenntnisse gleich anwenden konnten. Ungarisch ist eine ganz andere Sprache als die, die man bisher so aus der Schule kennt, da es keine indoeuropäische, sondern eine finnougrische Sprache ist. Sie ist also unter anderem entfernt mit dem Finnischen verwandt. Wer kann schon von sich behaupten, eine Sprache zu können, die mehr Fälle besitzt, als man mit seinen Fingern zeigen kann, und wann bekommt man schon einmal die Gelegenheit, so eine Sprache zu lernen? Auch wenn das mit den vielen Fällen vielleicht etwas kompliziert klingt, hat es sehr viel Spaß gemacht, sich gemeinsam mit den anderen langsam in der Sprache vorzutasten, und war gar nicht so schwierig wie gedacht. Dass der Kurs in Göttingen aus jeweils sechs Stunden pro Tag bestand, mag vielleicht auch anstrengend klingen. Da man aber in so kurzer Zeit wenig vergessen konnte und der Unterricht anders aufgebaut war als Sprachkurse, die während des Semesters laufen, war auch das kein Problem. Der Sommerkurs war also eine großartige Möglichkeit, etwas über ein Land, über das man vermutlich sonst selten nachdenkt, und dessen Sprache zu lernen und dieses Land auch einmal selbst kennenzulernen, da der Kurs und die Fahrt nach Ungarn kostenlos waren.  


Auf den Spuren von Kurt Fischer durch Debrecen



Wir waren ein sehr gemischter Kurs, der zwar zu einem Teil aus Studierenden der Finnougristik bestand, aber auch zur anderen Hälfte aus Studierenden der Slavistik, Allgemeinen Sprachwissenschaft oder sogar Medizin. Unter anderem haben wir uns auch außerhalb des Kurses getroffen, um gemeinsam ein paar ungarische Gerichte zu kochen und zu genießen. Im Kurs haben wir mit dem Buch Hungarolingua gearbeitet, das den Österreicher Kurt Fischer auf seiner Reise durch Debrecen begleitet. Als wir dann selbst in Debrecen waren, haben wir einige Orte, die auch im Buch bereits vorgestellt worden waren, wiedererkannt. Unter anderem haben wir die Universität besucht und wurden von einem Dozenten der Sommeruniversität, die jedes Jahr Ungarischkurse in Debrecen anbietet, willkommen geheißen. Außerdem haben wir die Reformierte Großkirche, Debreceni Református Nagytemplom, und die Innenstadt bei größtenteils gutem Wetter erkundet. Debrecen ist eine schöne Stadt, die aber vermutlich leider selten als Reiseziel gewählt wird, obwohl sie wirklich eine Reise wert ist.   Wer jetzt auch Lust bekommen hat, die ungarische Sprache kennenzulernen und im Sommer eine Woche in Ungarn zu verbringen, hat auch in diesem Jahr wieder Gelegenheit dazu. Nähere Informationen und das Anmeldeformular gibt es auf der Homepage des Finnisch-Ugrischen Seminars.
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