Demokratiebildung, Demokratie lernen, Demokratiekompetenz

Termin: 27.–28. September 2022
Ort: Stiftung Adam von Trott (Bebra-Imshausen)

Demokratische Gesellschaften sind darauf angewiesen, dass ihre Mitglieder „aus eigener Überzeugung freiwillig im Sinne der Demokratie handeln.“ Mit diesem Argument begründete die KMK im Jahr 2018 ihre Empfehlung zur Stärkung der Demokratiebildung. Zum Erwerb demokratischer Handlungskompetenz benötigen Schüler*innen nicht nur profunde Unterrichtsangebote zur reflektierten und kritischen Auseinandersetzung mit politischen Fragen und Themen, sondern auch praktische, auf aktive Verantwortungsübernahme abzielende Gelegenheiten zum Demokratielernen. Im Rahmen von Vorträgen und Workshops soll erfahrbar gemacht werden, wie solche Gelegenheiten im schulischen Alltag genutzt und gestaltet werden können. Eingeladen sind Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte, die sich dafür interessieren, wie sie ihre Schulen als Orte gelebter Demokratie weiterentwickeln können.

Das eineinhalbtägige Programm findet in den Räumlichkeiten der Stiftung Adam von Trott in Imshausen (bei Bebra) statt. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei, für die Verpflegung aller Teilnehmenden wird gesorgt. Für alle Gäste, die nicht aus der unmittelbaren Umgebung anreisen, besteht die Möglichkeit, kostenfrei am Tagungsort zu übernachten. Bitte geben Sie bei der Anmeldung an, ob Sie eine Unterbringung vor Ort wünschen. Die Anmeldung erfolgt über die Veranstaltungsdatenbank des Niedersächsischen Landesinstituts für schulische Qualitätsentwicklung.



Dienstag, 27. September 2022


ab 13:00 Uhr Anreise, Anmeldung und Empfang mit Imbiss
Vorstellung und Führung durch die Stiftung Adam von Trott
14:15 Uhr Begrüßung
Prof. Dr. Hermann Veith (Universität Göttingen)
Sarah Reinke (Stiftung Adam von Trott)
14:30 Uhr Vortrag mit anschließender Fragerunde
"Schule und die Zukunft der Demokratie"

Prof. Dr. Peter Fauser (Jena)
15:45 Uhr Pause
16:15 Uhr Impulse aus der Praxis – Was Schüler*innen tun
Wenn man die Entwicklung von Demokratiekompetenz schulisch fördern will, müssen Schüler*innen frühestmöglich an demokratischen Praktiken beteiligt und Formen gefunden werden, die es ihnen ermöglichen, gemeinschaftliche Verantwortung zu übernehmen, und die sich in der Schulgemeinschaft perspektivisch selbst tragen.

Moderation: Prof. Dr. Hermann Veith

  • Projekt: Schülerinnen und Schüler planen und machen Unterricht
    Anna Wolfram (Co-Leiterin der IG Friedenstaube am Otto Nagel Gymnasium Berlin)
  • Projekt: Schülergenossenschaft aus der Region (tbc)
    N.N.

17:45 Uhr Pause
18:15 Uhr Abendessen
19:30 Uhr Kinder und Jugendliche aufnehmen und integrieren
Ein Kamingespräch zur Situation von geflüchteten Kindern und Jugendlichen

Mittwoch, 28. September 2022


09:00 Uhr Start in den Tag – Demokratielernen in der Schule
Kurzinput: Frederik Metje (Projektleiter „Partnerschaft für Demokratie“, Stiftung Adam von Trott)
Demokratiebildung schließt Demokratielernen ein. Schüler*innen brauchen dazu Gelegenheiten, zu erfahren, dass die gemeinsame Regelung von Fragen, die sich ihnen in der Schule stellen, in der Praxis zu konstruktiven und verbindlichen gemeinschaftlichen Lösungen führen. Dazu werden demokratische Beteiligungsmöglichkeiten in Schule und Unterricht benötigt, aber auch diskursbildende Formate, die Schüler*innen befähigen, kontroverse Debatten zu führen.
09:15 Uhr Workshops – Session I

  • WS1 --- Wie demokratisch ist unsere Schule? Partizipationsanalyse und Grundlagen demokratischer Schul- und Unterrichtsentwicklung
    Christian Welniak (Robert Bosch Stiftung, Themenbereich Bildung)
  • WS 2 --- Im Unterricht demokratisch diskutieren und die Grenzen der Kontroversität
    Dr. Bernt Gebauer (Leiter des Projekts „Gewaltprävention und Demokratielernen“, Hessisches Kultusministerium)

10:45 Uhr Kaffeepause
11:15 Uhr Workshops – Session II

  • WS 3 --- Wie kann Unterricht – in allen Fächern – demokratisch gestaltet werden?
    Prof. Dr. Britta Klopsch (Juniorprofessorin am Institut für Schulpädagogik und Didaktik des Karlsruher Institut für Technologie)
  • WS1 --- Wie demokratisch ist unsere Schule? Partizipationsanalyse und Grundlagen demokratischer Schul- und Unterrichtsentwicklung
    Christian Welniak (Robert Bosch Stiftung, Themenbereich Bildung)

12:45 Uhr Mittag
13:45 Uhr Praxisbeispiele: Einblicke in die Praxis
In Deutschland gibt es derzeit rund 300 UNESCO-Projektschulen. Sie haben sich verpflichtet, in Schule und Unterricht die Grundsätze der Menschrechtsbildung und die Ziele nachhaltiger Entwicklung zu verwirklichen. Dabei können sie eigene Schwerpunkte in Bereichen wie Demokratiebildung, Interkulturalität, Inklusion oder Umweltbildung setzen. Ziel ist, in der schulischen Auseinandersetzung mit realen ökologischen Problemen und gegenwärtigen Fragen des weltgesellschaftlichen Zusammenlebens Schüler*innen zu befähigen, lokale Ereignisse in globalen Kontexten zu verstehen sowie kompetent und verantwortungsvoll zu handeln. Mit den „Einblicken in die Praxis“ soll gezeigt werden, welche unterschiedlichen Wege Schulen dabei gehen können.

Moderation: Lisa-Sophie Steinmann

  • PB1 --- Wie realisieren UNESCO-Schulen Ziele der Demokratiebildung in ihrer Schulprogrammarbeit, in ihrem Unterricht und in ihrem Schulleben?
    Lydia Höllings und Lena Renken (Robert-Bosch-Gesamtschule Hildesheim)
  • PB 2 --- Bildung für nachhaltige Entwicklung durch themenorientierten Unterricht
    Anja Keiten (IGS Oyten)

15:45 Uhr Abschluss – Was nehmen wir mit?
16:00 Uhr Ende

Zur Anmeldung




Die Stiftung Adam von Trott, Imshausen e.V. hat ihren Sitz im idyllisch gelegenen Imshausen bei Bebra (Nordhessen). Sie ist ein Lernort, der zu politischer Verantwortung, bürgerschaftlichem Engagement und Zivilcourage ermutigt. Neben den gemeinsam mit der Universität Göttingen organisierten Projekten und Events finden in Imshausen regelmäßig kulturelle Veranstaltungen statt. Der Verein setzt sich insbesondere für die Stärkung der Demokratie und Europas, für die Ökumene, die solidarische Ökonomie und die Durchsetzung der Menschenrechte ein.