Diversity vor Ort - Studierende erarbeiten Diversity-Landkarte für Göttingen


Im Wintersemester 2017/18 führt das Institut für Diversitätsforschung in Zusammenarbeit mit der Stadt Göttingen ein Service Learning- bzw. "community-based research"-Seminar durch. Ziel ist es, dabei akademisches Lernen mit bürgerschaftlichem Engagement in Form einer Dienst- oder Serviceleistung für gemeinnützige Einrichtungen zu verbinden. Geleitet wird das Seminar von Ulrike Thiele-Manjali.
 
Im November 2016 hat die Stadt Göttingen die Charta der Vielfalt unterschrieben. Was aber macht die Vielfalt Göttingens aus? Wir setzen dabei an einen Überblick darüber zu gewinnen, welche Dimensionen von Diversität für Göttingen relevant sind und welche Maßnahmen/Initiativen es bereits vor Ort gibt.

Die Studierenden arbeiten mit einem multimethodischen Forschungsdesign. Einerseits werden bei der Stadt bereits vorliegende Daten für die Lehrforschung genutzt, andererseits werden diese aber durch Erhebungen der Studierenden ergänzt. Zur Anwendung kommen z.B. Expert*inneninterviews, Diskurs- und Homepageanalysen, Fragebögen und teilnehmende Beobachtung.

Grundlage werden die verschiedenen Stadtbezirke Göttingens sein. Diese werden in verschiedenen Dimensionen hinsichtlich ihrer Diversität untersucht. Auch wird erhoben, welche Diversität fördernden und unterstützenden Initiativen es jeweils gibt. Die Studierenden erarbeiten aus den Ergebnissen einen Forschungsbericht, der mit Verantwortlichen der Stadt auch bereits während seiner Entstehung diskutiert werden soll.

Die als ein „community-based research“ zu verstehende Veranstaltung bringt also Beteiligte der Stadt und der Universität zusammen. Für die Stadt sind dies Stadtrat Siegfried Lieske, Cordula Dankert (Fachbereich Personal und Organisation), Erik Feßler (Referat Statistik und Wahlen) sowie Ekaterina Ershova (Referat des Oberbürgermeisters, Strategische Planungen).

Die Ergebnisse sollen in Form einer Landkarte dargestellt und veröffentlicht werden. Damit wäre Göttingen voraussichtlich die erste Stadt mit einer Diversity-Landkarte.

Sieben Gruppen werden sich der Aufgabe annehmen:

  • Die Gruppe „GIS“ befasst sich übergeordnet mit der Kartenerstellung und forscht zur Mietsituation in Göttingen. Beteiligt sind: Isa Hölldobler, Peter-Paul Kloppenborg, Beato Kühnert und Frederik Ziegert.

  • Die Gruppe „Betreuung“ befasst sich mit Fragen der Inklusion und Disability innerhalb von Betreuungsangeboten im Vorschulbereich. Beteiligt sind: Lisa Ferin, Christin Groth, Samira Mummelthey und Andrea Neumüller.

  • Die Gruppe „Wohnsituation Studierende“ befasst sich mit Fragen zum Einfluss von Dimensionen der Diversität auf studentisches Wohnen. Beteiligt sind: Patrick Beule, Julian Mersch und Julia Rison.

  • Die Gruppe „Disability Freizeit“ erforscht das Freizeitangebot für Menschen mit Behinderungen in Göttingen. Beteiligt sind: Marc Gminder, Patricia Maag, Deike Masuth und Lara Tiedtke.

  • Die Gruppe „Diskriminierung“ nimmt Ausgrenzungs- und Diskriminierungsmechanismen verschiedener Stadtteile in den Blick. Beteiligt sind: Laurin Forstreuter, Wonderful Odita und Simon Stern.

  • Die Gruppe „Mobilität“ setzt sich mit Fragen zur Fortbewegung im öffentlichen Nahverkehr für Menschen mit Sehbehinderungen auseinander. Beteiligt sind: Marie Sophie Erbelding, Lisa Gutowski, Lisa Katharina Hofmann und Maria Maske.

  • Die Gruppe „Wohnsituation“ arbeitet zur Wohnzufriedenheit in verschiedenen Stadtteilen. Beteiligt sind: Sabrina Krohm und Emily Mette.

  • Das Projekt findet Unterstützung durch zahlreiche Beteiligte der Universität Göttingen sowie Projekten und Initiativen vor Ort. Wir danken insbesondere Klaus Baethge (Geschäftsstelle Inklusion Bewegen) und Susanne Martini (Abteilung Studium und Lehre) für Ihre Beratung und Unterstützung in der Vernetzung sowie den Kollegen aus der Geografie Dr. Daniel Wyss und Dr. Stefan Erasmi bei der Einarbeitung in die Software QGIS zur Erstellung der Karten. Des Weiteren danken wir den Mitarbeiterinnen Dr. Damla Yildirim und Sara-Sophie Scharnhorst aus dem E-Learning der Universität Göttingen für ihre Unterstützung in der Vorbereitung interaktiver Lernangebote und interaktiver „Arbeitsräume“ der Studierenden mit ILIAS bzw. „Do it!“ sowie dem Team der Hochschuldidaktik insbesondere Matthias Wiemer und Lisa Meißner bei der Vorbereitung der didaktischen Konzeption des Seminars.