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Press release: Stiftungsrat ehrt Universitätsmitglieder für besondere Aktivitäten und Leistungen
Nr. 300/2014 - 05.12.2014
Preise des Jahres 2014 in Höhe von 21.000 Euro im Rahmen der Universitätsrede verliehen
(pug) Der Stiftungsrat der Georg-August-Universität Göttingen Stiftung Öffentlichen Rechts hat auch in diesem Jahr wieder Mitglieder der Georgia Augusta für besondere universitäre Aktivitäten und Leistungen ausgezeichnet. Die Preise des Stiftungsrates 2014 wurden drei Mal in der Kategorie „Herausragende Nachwuchspublikationen“, zwei Mal in der Kategorie „Herausragendes Engagement in der Hochschullehre“ und jeweils ein Mal in den Kategorien „Wissenschaft und Öffentlichkeit“ sowie „Fundraising und weitergehendes besonderes Engagement für die Stiftungsuniversität Göttingen“ verliehen. Der Stiftungsratsvorsitzende Dr. Wilhelm Krull überreichte die Auszeichnungen am Donnerstag, 4. Dezember 2014, im Rahmen der Göttinger Universitätsrede in der Aula am Wilhelmsplatz. Die Preise sind mit jeweils 3.000 Euro dotiert. Finanziert werden sie durch den Verzicht der Mitglieder des Stiftungsrates auf die Aufwandsentschädigung, die sie für ihre Tätigkeit im Stiftungsrat erhalten.
Die Preiskategorie „Wissenschaft und Öffentlichkeit“ würdigt Initiativen, die wissenschaftliche Arbeitsprozesse und Forschungsergebnisse der Öffentlichkeit vermitteln. In dieser Kategorie wurde Prof. Dr. Arnulf Quadt von der Fakultät für Physik für das gemeinsam mit der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) entwickelte und erstmals 2013 durchgeführte Projekt „PiA – Physik im Advent“ ausgezeichnet. Prof. Quadt hat es mit dem Projekt geschafft, auf Anhieb eine große Resonanz hervorzurufen, junge Menschen für Naturwissenschaft und Technik zu begeistern und die Faszination für das genaue Beobachten von Naturphänomenen zu wecken. Bei „PiA“ werden in der Adventszeit jeden Tag leichte Experimente in Videoform vorgestellt, die nachgemacht werden können. Anschließend kann das Ergebnis auf der Webseite www.physik-im-advent.de ausgewählt werden. Am nächsten Tag folgt die Auflösung per YouTube-Video.
Mit der Preiskategorie „Fundraising und weitergehendes besonderes Engagement für die Stiftungsuniversität Göttingen“ werden originelle Fundraising-Ideen, bei denen es vor allem auf das Erschließen neuer Einnahmequellen ankommt, ausgezeichnet. Geehrt wurde in dieser Kategorie Isabel Trzeciok, Dekanatsreferentin der Fakultät für Chemie, für ihr Engagement und ihre Kreativität bei der Entwicklung und Umsetzung eines Fundraising-Konzepts – bestehend aus dem „Musik-Hör-Saal“ gekoppelt mit der Spendenaktion „Elemente“ – zu Gunsten der Sanierung der Fakultät für Chemie. In der Konzertreihe „Musik-Hör-Saal“ treten nationale und internationale Künstler verschiedener Musikrichtungen in einem speziell für die Experimentalchemie ausgestatteten Hörsaal auf, wobei ihre Darbietungen von chemischen Experimenten begleitet werden.
In der Preiskategorie „Herausragendes Engagement in der Hochschullehre“ wurden Prof. Dr. Indre Maurer und Dr. Andrea Bencsik ausgezeichnet. Hierbei sind ausschließlich Studierende der Universität Göttingen vorschlagsberechtigt. Die Lehrprojekte von Prof. Maurer von der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät – „Empfehlungen zur Ausgestaltung und zum Einsatz elektronischer Abstimmsysteme für Pflichtveranstaltungen im Bachelor-Studium“ und „Kombinierter Medieneinsatz zur Unterstützung der gezielten Klausurvorbereitung in Großveranstaltungen des Bachelorstudiums“ – beschreiten neue Wege in der Lehr- und Lernkultur. Dr. Andrea Bencsik von der Theologischen Fakultät wurde für ihren persönlichen Einsatz auch außerhalb der regulären Lehrveranstaltungen, ihr Engagement für die Studierenden und ihre vielfältige und abwechslungsreiche Lehrmethodik geehrt.
Drei Preise des Stiftungsrates wurden für
„Herausragende Nachwuchspublikationen“ verliehen. Dr. Christine Hoppe vom Musikwissenschaftlichen Seminar erhielt den Preis für ihre Dissertation „Der Schatten Paganinis – Virtuosität in Kompositionen von Violinvirtuosen im 19. Jahrhundert am Beispiel Heinrich Wilhelm Ernsts (1814 bis 1865) nebst angehängtem Verzeichnis seiner Werke“. Ihre Arbeit ist ein grundlegender Beitrag zur Musikgeschichte des 19. Jahrhunderts sowie zu dem in den vergangenen Jahrzehnten immer wichtiger werdenden Virtuositätsdiskurs, der zudem durch scharfsinnige und originelle Argumentation hervorsticht.
Thomas Kuhn vom Seminar für Klassische Philologie wurde für seine aus seiner Masterarbeit entstandene Monographie „Schweigen in Versen: Text, Übersetzung und Studien zu den Schweigegedichten Gregors von Nazianz (II, 1, 34A/B)“ ausgezeichnet. Er widmet sich darin zwei Gedichten, die die biblisch-christliche Gedankenwelt und klassische griechische poetische Traditionen verbinden. Er leistet dabei Pionier- und Erschließungsarbeit, indem er zeigt, wie souverän Gregor von Nazianz aus beiden geistesgeschichtlichen Strängen schöpft und in der Verbindung beider Bereiche sowohl sprachlich als auch gedanklich Originelles zustande bringt.
Dr. Murat Sivis erhält den Preis für seine drei Publikationen “Nanostructure-enhanced atomic line emission”, „Extreme-ultraviolet light generation in plasmonic nanostructures” und „Generation and Bistability of a Waveguide Nanoplasma Observed by Enhanced Extreme-Ultraviolet Fluorescence“. Dr. Sivis hat darin gezeigt, dass eine unter Wissenschaftlern bereits weitestgehend akzeptierte Idee auf einer Fehlinterpretation und Fehlkalibration in einer früheren Nature-Publikation beruhte. Als Erster konnte er diesen Umstand sowie eine Alternativerklärung der Beobachtungen aufzeigen.
Kontaktadresse:
Susanne Rogge-Bähr
Georg-August-Universität Göttingen
Abteilung Wissenschaftsrecht und Trägerstiftung
Von-Siebold-Straße 2, 37075 Göttingen, Telefon (0551) 39-24212
E-Mail: susanne.rogge-baehr@zvw.uni-goettingen.de
Internet: www.uni-goettingen.de/de/15813.html