In publica commoda

We are sorry

The contents of this page are unfortunately not available in English.

Press release: Texte vom Toten Meer erzählen biblische Geschichten neu

Nr. 86/2011 - 19.04.2011

Einladung für Journalisten zur Teilnahme an Fachworkshop

Internationaler Workshop im Lichtenberg-Kolleg verbindet Bibelwissenschaft und Qumranforschung

(pug) Die bis zu 900 Handschriften vom Toten Meer sind die ältesten bekannten Handschriften der Bibel, hebräische und aramäische Originale von jüdischen Schriften sowie bislang unbekannte Schriften. Die Entdeckung dieser kostbaren Zeugnisse der Religionsgeschichte vor rund 60 Jahren erregte großes Aufsehen. Nun liegen alle Texte ediert vor und werden wissenschaftlich ausgewertet. Sie eröffnen ein differenziertes Bild der Gemeinschaft von Qumran: Trotz rigider Lebensweise und strenger Gesetzesauslegung war die Gemeinschaft – anders als früher angenommen – keine Sekte, sondern ein wichtiger Zweig im Judentum. Der Göttinger Bibelwissenschaftler Prof. Dr. Reinhard G. Kratz und Prof. Dr. Devorah Dimant von der Universität Haifa laden als Mitglieder des Lichtenberg-Kollegs der Universität Göttingen nun zum internationalen Fachworkshop „Narrative and Law in the Patriarchal traditions: Hebrew Bible and Dead Sea Scrolls“ ein. Vom 2. bis 4. Mai 2011 diskutieren Wissenschaftler aus Deutschland, Israel, Großbritannien und den USA im Lichtenberg-Kolleg unter anderem neue Erkenntnisse zur Rezeption der biblischen Erzvätererzählungen in den Schriften vom Toten Meer.

Die Funde vom Toten Meer enthalten Bibelhandschriften, zum Teil bislang unbekannte parabiblische Texte und nichtbiblische Schriften der Gemeinschaft von Qumran. Prof. Dimant und Prof. Kratz widmen sich in einem gemeinsamen Forschungsprojekt dem Phänomen des „rewriting“: Wie werden Geschichten neu erzählt und interpretiert? An welcher früheren Version knüpfen die Texte an? Wie sind sie religions-, literatur- und kulturgeschichtlich einzuordnen? „Wir analysieren aramäische und hebräische Texte vom Toten Meer, die sich der Genesis und insbesondere der Vätergeschichte von Abraham, Isaak und Jakob annehmen“, so Prof. Kratz.

Der Workshop im Lichtenberg-Kolleg der Universität Göttingen widmet sich den biblischen Vätergeschichten, ihrer Rezeption und Interpretation in den Schriftrollen vom Toten Meer sowie dem komplexen Verhältnis zwischen Erzählung und Gesetz in diesen Überlieferungen. Dabei entsteht ein lebendiges Bild von Leben und religiöser Welt vor rund 2000 Jahren am Toten Meer.

Hinweis an die Redaktionen:
Journalisten sind eingeladen, ganz oder an einzelnen Tagen an dem Fachworkshop teilzunehmen. Er findet vom 2. bis 4. Mai 2011 im Lichtenberg-Kolleg der Universität Göttingen, Historische Sternwarte, Geismar Landstraße 11, statt. Beginn ist am Montag (2. Mai) um 9 Uhr. Die Tagungssprache ist Englisch. Für Gespräche und Interviews steht Prof. Dr. Reinhard G. Kratz am Montag (2. Mai) ab 14.30 Uhr zur Verfügung. Das Lichtenberg-Kolleg unterstützt auswärtige Journalisten bei ihrem Aufenthalt in Göttingen, die Zahl der Plätze ist jedoch begrenzt. Um Anmeldung wird gebeten bis zum 27. April 2011 per E-Mail unter pressestelle@uni-goettingen.de.