Sophie Kaminski

  • Vita


  • 09/2009 - 07/2013 Bachelorstudium International Management deutsch-spanisch an der Universidad Pontificia Comillas Madrid (2009-2011) und an der ESB Reutlingen (2011-2013). Praktika in der freien Wirtschaft (Bosch S.A. Spanien, Vesterling Consulting GmbH München)
    09/2013 - 11/2015 Masterstudium Life Sciences, Fachrichtung International Forestry, an der Fachhochschule Bern; Masterarbeit zum Thema: Klimaangepasste Stadtentwicklung: Klimafitte Bäume für Schweizer Städte
    01/2016 - 06/2016 Freie wissenschaftliche Mitarbeit im Projekt Urban Green & Climate des Schweizerischen Bundesamts für Umwelt (Link Youtube)
    seit 04/2016 Promotion im Rahmen des Projekts "Nachhaltigkeit als Argument", Fach Landschaftswissenschaften, an der Leibniz Universität Hannover; Titel: Die Idee der Nachhaltigkeit und die Landschaft des 18. und 19. Jahrhunderts am Beispiel des südlichen Raums Hildesheim.




  • Forschungsinteressen


  • - Landschaftswissenschaften
    - Umweltgeschichte
    - Landschaftsparks
    - Stadtbäume im Klimawandel
    - Regionalstudien




  • Promotions-Projekt


  • Kurzzusammenfassung:


    Nach Ende des Dreißigjährigen Krieges stieg das Bevölkerungswachstum in Mitteleuropa erstmals in der Geschichte rasant (Schenk 2011, 77; Deevey 1960, 197). Die Nahrungsmittelproduktion konnte damit aber nicht Schritt halten (Pfister 1995, 173). Die Landschaft wurde übernutzt. Wiederkehrende Hungerkrisen waren die Folge (Henning 1994, 19-21). Ab dem ausgehenden 17. Jahrhundert begann man, die Landschaft zu reformieren, um ein höheres Nahrungsmittel- und Energieangebot zu schaffen (Küster 2012, 249ff).
    In der Arbeit "Die Idee der Nachhaltigkeit und die Landschaft des 18. und 19. Jahrhunderts am Beispiel des südlichen Raums Hildesheim" wurde erforscht, ob das „Prinzip der Nachhaltigkeit", das ungefähr um 1700 in den Forsten wirkmächtig wurde (Bei der Wieden 2011, 129), auch hinter der Reform der Landschaft mit einem Höhepunkt im 18. und 19. Jahrhundert stand. Ziel der Arbeit war daher zu überprüfen, ob die Idee der Nachhaltigkeit die damalige Landschaft geprägt hatte.
    Beispielhaft wurden deswegen Landschafts-Relikte aus dem 18./19. Jahrhundert von zehn Orten aus dem südlichen Raum Hildesheim in Niedersachsen landschaftswissenschaftlich untersucht, nämlich von Bad Salzdetfurth, Grünenplan, Langenholzen, Rheden, Heinde, Wrisbergholzen, Derneburg, Bodenburg, Almstedt und Lamspringe. Nachhaltigkeit wurde dabei als Konstrukt verstanden, das sich zwischen den Zielebenen der Ökologie, Ökonomie und des Sozialen sowie zwischen den Leitlinien der Effizienz, Suffizienz und der Resilienz aufspannt.
    Es zeigte sich, dass im genannten Zeitraum in allen zehn untersuchten Orten auf intendierte oder nicht intendierte Art eine nachhaltige Landnutzung stattfand oder diese zumindest angedacht war. Beispielsweise wurde sie sowohl bei Forsteinrichtungen des Oberhofjägermeisters Johann Georg von Langen festgestellt als auch bei Parkanlagen von Adeligen, in denen gemäß dem Motto „utile dulci" Angenehmes mit Nützlichem verbunden wurde. Nachhaltige Landnutzung wiesen auch die neuen landwirtschaftlichen Strukturen auf, die durch die Agrarreformen innoviert wurden. Technische Neuerungen führten zu Effizienzgewinnen im ökonomischen Bereich, die als nachhaltig gewertet werden konnten. Insgesamt wurde die ganze Landschaft neu geordnet (z.B. durch Wege zwischen den Äckern, Alleen, Ordnung der Hofanlagen).
    Aus den Ergebnissen lässt sich schließen, dass die Menschen des 18./19. Jahrhunderts die Frage der Nachhaltigkeit vermehrt mit Effizienz- statt, wie früher, mit Suffizienzstrategien beantworteten. Wesentliche Treiber zur Verwirklichung der Nachhaltigkeitsidee könnten das neu aufkommende Ordnungsprinzip der Landschaft sowie die Verbindung von Angenehmem und Nützlichem in einer Landnutzungsstruktur gewesen sein.
    Insgesamt implizieren die Resultate, dass Nachhaltigkeit auch heute als Balanceakt zwischen den Zielebenen der Ökologie, Ökonomie und Soziales und zwischen Angenehmem und Nützlichem zu verstehen ist. Nachhaltigkeit ist, zumindest im landschaftlichen Bereich, nicht in Zahlen messbar. Vielmehr ist es eine Idee, die durch ihre Dynamik lebt. Auch zukünftig werden auf allen Seiten Kompromisse für Nachhaltigkeit in der Landschaft gesucht werden müssen.




  • Veröffentlichungen


  • 2016: Oliver Gardi, Guillaume Schaller, Matthias Neuner, and Sophia Mack. Ermittlung der Kohlenstoffspeicherung von Bäumen im Siedlungsgebiet am Beispiel der Stadt Bern. Schweizerische Zeitschrift für Forstwesen: March/April 2016, Vol. 167, No. 2, pp. 90-97. Doi: http://dx.doi.org/10.3188/szf.2016.0090

    2015: Klimaangepasste Stadtentwicklung: Klimafitte Bäume für Schweizer Städte (Masterarbeit)

    2013: Querdenker- ihre Einstellungschancen im Management (Bachelorarbeit)