Fünf bedeutende Geo-Frauen




Etheldred Benett: Erste Paläontologin/Fossiliensammlerin

Ihre Fossiliensammlung war eine der größten ihrer Zeit. Zar Nikolaus I war von der Sammlung so beeindruckt, dass er ihr ohne zu wissen, dass sie eine Frau war, einen Ehrendoktor der Universität Sankt Petersburg verlieh. Die Arbeit von Etheldred Benett als erste Geologin wurde allerdings erst 1980 wertgeschätzt, später war ihre Silhouette sogar das Poster-Emblem der Konferenz The role of women in the history of Geology bei der Geological Society of London 2005. Es wurde ein Schwamm der Art Toulminia benettiae (Mantell, 1822) und ein seltener Ammonit der Art Hoplites benettianus (Sowerby, 1821) nach ihr benannt.



Quellen:http://trowelblazers.com
https://paleonerdish.wordpress.com


Florence Bascom: Erste Geologin/Mineralogin beim US Geological Survey

Florence Bascom hat sich in den Bereichen Kristallographie, Mineralogie und Petrographie spezialisiert. Neben zwei Bachelor- und einem Masterabschluss, erwarb sie 1893 als zweite Frau in den USA ihren Doktorgrad in Geologie. Sie leistete Pionierarbeit durch den damals innovativen Ansatz der petrographischen Mikroskopie von Mineralen. Sie wurde als erste Geologin in den US-amerikanischen Geologischen Dienst (1896) eingestellt und war die erste in den Rat gewählte Frau der Geologischen Society of America (1924). Später wurde sie sogar die erste Vizepräsidentin der GSA (1930). Nach ihr wurde ein Krater auf der Venus und ein Asteroid der 1985 entdeckt wurde benannt.



Quellen:http://www.usgs.gov/
https://publish.illinois.edu


Inge Lehmann: Seismologin/Geodätin

Inge Lehmann, oder auch „Die große alte Dame der Seismologie“ genannt, zählt international zu den bedeutendsten Seismolog*innen. Sie konnte erstmals die Existenz eines inneren Erdkernes belegen. Diese Entdeckung wurde in den folgenden Jahren von führenden Seismologen übernommen und die ursprüngliche Entdeckerin geriet in Vergessenheit. Im Jahr 1953 jedoch entdeckte sie eine weitere seismische Diskontinuität in 190 bis 250 km Tiefe, auch als „Lehmann-Diskontinuität“ bekannt. Für ihre Leistungen erhielt sie zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen (z.b. die Medaille der Seismological Society of America (1977), Ehrendoktorwürden der Columbia University (Sc.D. h.c., 1964) und der Universität Kopenhagen (Dr. phil. h.c., 1968). Seit 1997 verleiht die American Geophysical Union (AGU) die Inge Lehmann Medal.



Quellen:http://doodlefinder.de
http://www.telegraph.co.uk


Marie Tharp: Geologin/Kartographin

Marie Tharp kartierte im Jahr 1957 den bis dato noch unerforschten Meeresboden. Ihr gelang es eine außergewöhnlich genaue Karte des Meeresbodens zu erstellen und durch ihre Arbeit wurde erstmals der Graben des Mittelatlantischen Rückens entdeckt. Diese Entdeckung konnte die zu der Zeit noch stark umstrittenen Theorien der Kontinentaldrift und Plattentektonik belegen. Als später der Vergleich mit Satellitenaufnahmen möglich wurde, wurde ihre präzise Arbeit erst der Forschungsgemeinschaft bewusst, so dass sie von der Library of Congress zu den vier wichtigsten Kartograph*innen des 20. Jahrhunderts gekürt wurde. Am 30. März 2015 wurde der Mondkrater Tharp nach der Wissenschaftlerin benannt.



Quellen:http://www.library.arizona.edu
http://www.earth.columbia.edu


Katia Krafft: Vulkanologin/Dokumentarfilmerin

Katia Krafft war als einzige Frau Mitglied einer aus jungen Vulkanolog*innen bestehenden Einsatztruppe. Sie übernahm dabei nicht nur die logistischen Aufgaben, sondern entwickelte im Zuge dessen den ersten tragbaren Gasanalyse-Apparat. Sie erlebte mehr als 150 Ausbrüche. Sie und ihr Mann starben 1991 bei dem Unzen-Ausbruch auf Kyushu, zwei Wochen vor der gewaltigsten Eruption des 20. Jahrhunderts am Pinatubo. Ihre Leichen wurden drei Tage nach dem Ausbruch nebeneinander, unter einer dünnen Schicht pyroklastischer Asche, liegend gefunden. Ein Krater des Vulkans Piton de la Fournaise wurde nach den Kraffts benannt.



Quellen:http://www.linkfang.de
http://ficlegacymedia.fichub.com




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