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Dipl. theol. Zuneun Kong

Vita


  • 04/2014-09/2015 Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Graduiertenkollegs "Expertenkulturen des 12. bis 18. Jahrhunderts"
  • 2013 Wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl für Kirchengeschichte von Prof. Dr. Thomas Kaufmann an der Georg-August-Universität Göttingen
  • 2004-2013 Diplomstudium der evangelischen Theologie an der Georg-August-Universität Göttingen
  • 2003 Abitur in Seoul
  • Geboren 1985 in Seoul



Dissertationsprojekt


Das "Bild der Kirche" im Spiegel antireformatorischer Druckpublizistik: die Pressen Hieronymus Emsers in Dresden und Johannes Grüningers in Straßburg als Publikationsforum kontroverstheologischer Experten


    Unter den vielen Themen, die in den Flugschriften der Reformationszeit debattiert werden, bildet das theologisches Verständnis der Kirche, die Ekklesiologie, ein relativ offenes, bisher kaum behandeltes Forschungsfeld. Dabei beschränken sich die unterschiedlichen Sichtweisen auf das "Wesen" der Kirche nicht nur auf die reformatorische Bewegung; vielmehr sind auch innerkatholisch differierende Perspektiven in den Quellen zu greifen, die die Kirche und ihre Identität mit unterschiedlichen Absichten zu erklären versuchen.
    Für das Interesse der Arbeit, die das Spektrum ekklesiologischer Positionen im "altgläubigen" Lager rekonstruieren will, ist der Ansatz bei zwei besonderen Druckereien gewählt worden. Die Grüningerpresse in Straßburg und die Emserpresse in Dresden weisen nämlich ein besonderes Profil auf. Sie können in der Frühzeit der Reformation als die beiden führenden Offizinen der um eine Verteidigung der Papstkirche bemühten Theologen, der "Experten" der wahren Lehre, gelten.
    Eine Betrachtung des Kirchenbildes anhand einer Gegenüberstellung zweier Pressen wurde in der Forschung bisher noch nicht unternommen. Überhaupt sind theologiegeschichtliche Fragestellungen bisher nur unzureichend mit publizistischen Zugängen verbunden worden. Die "römischen" Kontroverstheologen spiegeln in Bezug auf die Meinungsbildungs- und Differenzierungsprozesse der frühreformatorischen Periode eine wichtige und zumeist unterschätzte Rolle. Mithilfe ihres Kenntnisreichtums versuchten sie die eigene Lehre zu verteidigen und entwickelten sich auf diese Weise zu einer besonderen Art von "apologetischen" Experten.