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Stefan Droste, M.A.

Vita


  • 04/2014-03/2017 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Graduiertenkolleg "Expertenkulturen des 12. bis 18. Jahrhunderts" an der Georg-August-Universität Göttingen
  • 2013-2014 Studentische Hilfskraft am Institut für Historische Landesforschung an der Georg-August-Universität Göttingen (Prof. Dr. Arndt Reitemeier)
  • 2009-2014 Studentische Hilfskraft am Lehrstuhl für Mittlere und Neuere Geschichte an der Georg-August-Universität Göttingen (Prof. Dr. Jakubowski-Tiessen)
  • 2012-2014 Master-Studium der Mittleren und Neueren Geschichte an der Georg-August-Universität Göttingen
  • 2008-2011 Bachelor-Studium der Mittleren und Neueren Geschichte und Kulturanthropologie/Europäischen Ethnologie an der Georg-August-Universität Göttingen
  • Geboren 1988 in Wetzlar



Dissertationsprojekt



Mechanisierung der Elemente? Militärisches Projektemachen zwischen Imagination und Scheitern (1650-1750)


    Die Aufklärung wird gemeinhin mit dem Narrativ eines teleologischen Fortschrittsprozesses beschrieben, in dem retrospektiv nur die historischen Personen als Experten ausgedeutet werden, die sich in dieses Schema einer Überwindung vermeintlicher Irrationalität hin zu moderner Wissenschaftlichkeit integrieren lassen.
    Um mit dieser Schablone zu brechen rückt das Dissertationsprojekt bewusst missglückte und nach heutigem Verständnis unmögliche Projekte aus dem Bereich des Militärs zwischen 1650 und 1750 in den Fokus. Dabei handelt es sich primär um Erfindungen aus dem Bereich der Mechanik - etwa Tauchboote oder Flugmaschinen -, die einer zeitgenössisch machtvollen Imagination von der Beherrschung der Elemente folgen, allerdings nie zum Einsatz kamen.
    Ihre Konstrukteure, die sogenannten "Projektemacher", stellen dabei eine besonders umstrittene Gruppe von Experten innerhalb der frühneuzeitlichen Wissenskultur dar, die sich durch ein hohes Maß an Flexibilität, Risiko und Devianz auszeichnen. Wenn sie dabei in ihrer Expertenrolle ernstgenommen werden sollen, kann eine Erforschung der Prozesse des Projektemachens nicht im Betrachten vermeintlicher Irrationalität verharren, sondern muss stattdessen das Herausarbeiten der speziellen Eigenrationalität dieser Expertenkultur zum Ziel haben.
    Das Dissertationsvorhaben befasst sich daher mit Fragen nach Identität und Inszenierung des Experten, Innovation und Persistenz von Wissensbeständen, dem institutionellen Verhältnis von Patronage und Markt sowie den Praktiken der Medialisierung von Expertise in ihrer Abhängigkeit von Materialität. Das Projekt stellt sich auf diese Weise als ein Knotenpunkt verschiedenster menschlicher wie nichtmenschlicher Akteurnetzwerke dar, die um und mit der Figur des Projektemachers als Experten entstehen und in denen gleichzeitig die Eigenlogik seines Scheiterns begründet liegt.



Publikationen



Aufsätze


  • "Eine von den allerbesten Ehefrauen". Pietistisches Totengedenken und die Suche nach dem Göttlichen, in: Sven Petersen/Marian Füssel/Dominik Collet (Hg.), Umwelten. Ereignisse und Erfahrungen in der Frühen Neuzeit, Göttingen 2015, 145-164.
  • Die Bathseba von Nebra. Identität und Selbstwahrnehmung einer psychosozial devianten Frau in der Reichsstadt Mühlhausen/Thüringen (1765/66), in: Zeitschrift für Thüringische Geschichte 67 (2013), 117-138.
  • Die "Batzeba" von Nebra. Eine Prophetin wider Willen im Mühlhausen des Jahres 1765, in: Mühlhäuser Beiträge 35 (2012), 95-105.


Tagungsberichte


  • Gemeinsam mit Sven Petersen: Tagungsbericht Militärische Wissenskulturen in der Frühen Neuzeit. 9. Jahrestagung des Arbeitskreises Militär und Gesellschaft in der Frühen Neuzeit vom 1. bis 3. Dezember 2011 in Göttingen, in: Militär und Gesellschaft in der frühen Neuzeit 16 (2012), 109-117.
  • Gemeinsam mit Sven Petersen: "Militärische Wissenskulturen in der Frühen Neuzeit". 9. Jahrestagung des Arbeitskreises Militär und Gesellschaft in der Frühen Neuzeit vom 1. bis 3. Dezember 2011 in Göttingen, in: Militärgeschichtliche Zeitschrift 71 (2012), 82-86.
  • Gemeinsam mit Sven Petersen: Militärische Wissenkulturen in der Frühen Neuzeit. 9. Jahrestagung des Arbeitskreises für Militär und Gesellschaft in der Frühen Neuzeit, in: H-Soz-u-Kult, 03.03.2012 (URL: http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=4099. Stand: 06.05.2014).
  • Gemeinsam mit Sven Petersen: Militärische Wissenskulturen in der Frühen Neuzeit. 9. Jahrestagung des Arbeitskreises "Militär und Gesellschaft in der Frühen Neuzeit". Göttingen, 1. bis 3. Dezember 2011, in: AHF-Information 30 (2012) (URL: http://www.ahf-muenchen.de/Tagungsberichte/Berichte/pdf/2012/030-12.pdf. Stand: 06.05.2014).