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Gastvortrag von Dr. Richard Wittmann (Orient-Institut Istanbul)

„Migration, Musik, Memoiren, und mehr… - Neue Forschungsprojekte am Orient-Institut Istanbul“


Woher wissen wir, wie das osmanische Türkisch im Istanbul des 17. Jahrhunderts ausgesprochen wurde? Wie viele Deutsche leben mittlerweile als Gastarbeiter in der Türkei? Was waren die Ursprünge der türkischen Musik und was lockt heute junge Musikerinnen und Musiker aus Europa und Amerika an den Bosporus? Was haben Yogis und Derwische in der Türkei gemein? Was hielten ein jüdischer Kaufmann und ein griechischer Lehrer vom Osmanischen Reich, als sie im 19. Jahrhundert erstmals mit den Muslimen gleichberechtigte Staatsbürger wurden? Wie sah der Islam in Anatolien aus, ehe die Osmanen dort und in großen Teilen der islamischen Welt über Jahrhunderte hinweg die herrschende Dynastie stellten?

Als deutsches geisteswissenschaftliches Auslandsforschungsinstitut der Max Weber Stiftung (Bonn) bietet das Orient-Institut Istanbul eine Anlaufstelle und ein Zentrum mit einer gut ausgestatteten Fachbibliothek zur Erforschung der Türkei und der turksprachigen Welt in sprachwissenschaftlichen, kulturellen und historischen Bezügen. Ein international besetztes Team von Forscherinnen und Forschern befasst sich in einem mehrsprachigen Arbeitsumfeld mit Fragen, die unterschiedliche akademische Disziplinen beschäftigen, die sich der Erforschung dieser Region verschrieben haben.

Richard Wittmann führt in seinem Vortrag in die vielfältigen Forschungsarbeiten ein, die am Orient-Institut Istanbul derzeit durchgeführt werden und zeigt dabei auf, welche Ressourcen das Orient-Institut Istanbul insbesondere Turkologen, aber auch Vertretern vieler anderer akademischer Fächer bietet, die ihre Kenntnisse von Land und Kultur vertiefen bzw. im Rahmen von individuellen Qualifizierungs- und Forschungsarbeiten sowie in interdisziplinären und internationalen Forschungsprojekten zur Anwendung bringen möchten.

Dr. Wittmann studierte Rechtswissenschaften, Islamwissenschaft und Turkologie an den Universitäten München und der Freien Universität Berlin und wurde in den Fächern Geschichte und Nahostwissenschaften promoviert (Harvard University, 2008). Seine Forschungsinteressen richten sich auf islamische Rechtsgeschichte und Sozialgeschichte des Osmanischen Reichs sowie narrative Quellen zur Erforschung des Nahen Ostens. Seit Juli 2008 ist Dr. Wittmann am Orient-Institut Istanbul tätig; seit Januar 2011 in seiner gegenwärtigen Funktion als Stellvertretender Direktor des Instituts.




Mittwoch, 31. Oktober 2012, 18.15 Uhr
Seminar für Turkologie und Zentralasienkunde
KWZ, Raum 3.107
Heinrich-Düker-Weg 14
D-37073 Göttingen