Kunstwerk des Monats im Februar 2007
04. Februar 2007
Max Pechstein (1881-1955): Baumskelett
Vorgestellt von: Rudolf Krüger, M.A.
"Die Brücke" -Eine Künstlergruppe
Im Jahre 1906 stieß der aus Zwickau gebürtige Hermann Max Pechstein (1881-1955) zur Dresdner Künstlergruppe "Die Brücke", die ein Jahr zuvor gegründet worden war und den Beginn des deutschen Expressionismus markiert.
Im Kreise der Architekturstudenten ErnstLudwig Kirchner, Erich Heckel und Karl Schmidt-Rotluff war Pechstein der einzige akademisch ausgebildete Maler.
Beeinflusst durch Vincent van Gogh und die französischen "Fauves", wollten sie gemeinsam den Impressionismus überwinden. Aber nicht nur die Suche nach einem neuen Malstil, sondern auch das Bedürfnis nach einer "natürlichen" Lebensweise, zu der die Freikörperkultur gehörte, einte die Künstlerfreunde. In ihrer Landschaftsmalerei äußert sich diese Lebenseinstellung in einem Streben nach einer Übereinstimmung von Mensch und Natur.
Bildmotiv Ostsee
Ähnlich wie die Maler in den zeitgleichen Künstlerkolonien von Dachau und Worpswede bevorzugten die "Brücke"- Mitglieder solche Orte, die landschaftlich karg und rau waren und keine vordergründige Schönheit besaßen. Anstelle lieblicher Idyllen bevorzugten die Künstler Moor-, Heide- und Dünenlandschaften und suchten dort statt pittoresker Effekte Einfachheit und Wahrheit im Unscheinbaren. Neben dem Dangaster Moor am Jadebusen wurde die Ostsee ihr bevorzugtes Landschaftsrevier.
Max Pechstein reiste von 1909 bis 1944 nahezu jeden Sommer für jeweils mehrere Monate an die Ostsee, abwechselnd nach Nidden auf der Kurischen Nehrung sowie Leba und Rowe in Hinterpommern. Das Göttinger Gemälde entstand 1921 in Leba, wo Pechstein ein einfaches, naturverbundenes Leben mit den Fischern führte. In einem Dünengelände zwischen dem Lebasee und der Ostsee malte er das "Baumskelett".