We are sorry
Gastvortrag von Dr. Choimaa Dulamsuren (Universität Göttingen)
Das trockene, sommerheiße und winterkalte Klima schränkt seit jeher die Möglichkeiten zur Landnutzung und damit zur menschlichen Besiedlung in Zentralasien ein. Derzeit verschlechtern sich die klimatischen Rahmenbedingungen mancherorts in der Region schon heute spürbar, da die Temperatur in den vergangenen Jahrzehnten in Zentralasien deutlich über dem globalen Durchschnitt angestiegen ist. Mit dem Anstieg der Temperatur gehen kleinräumig sehr unterschiedliche Veränderungen im Niederschlagsregime einher. Die Folgen der Klimaerwärmung sind Dürren, die zunehmende Konzentration der Niederschläge auf Starkregenereignisse sowie Sand- und Schneestürme. Allgemein nehmen mit dem Temperaturanstieg Extremereignisse zu. In der Folge nehmen die Weideflächen ab, die Wüstengebiete breiten sich aus, die Gletscher in den hohen Bergen schmelzen ab, die Waldflächen werden weniger, das Trinkwasser wird knapper. Wälder, die mehr Wasser benötigen, als Steppen und Halbwüsten, sind besonders negativ von der Klimaerwärmung betroffen, wie sich anhand von Untersuchungen zum jährlichen Stammzuwachs und der Verjüngung der Bäume zeigen lässt. Aber auch das Wachstum der Vegetation im Weideland wird mancherorts durch die Klimaerwärmung eingeschränkt. Diese und andere Veränderungen durch die Klimaerwärmung beginnen bereits jetzt Auswirkungen auf das Leben der Landbevölkerung zu zeigen und verlangen Veränderungen in Jahrtausende alten Praktiken der Nomaden. Es ist wahrscheinlich, dass dies auch kulturelle Veränderungen nach sich ziehen wird.
Dienstag, 17. Januar 2012, 18:15 Uhr
Seminar für Turkologie und Zentralasienkunde
Waldweg 26, 7. Stock, Raum N 716