Identifikation von Mutationen in Magenkarzinomen
„Identifikation von Mutationen im Tumorsuppressorgen p53 und des Pathogens Helicobacter pylori in Magenkarzinomen histopathologischer Präparate aus verschiedenen medizinhistorischen Sammlungen.“
Krebserkrankungen sind das Resultat komplexer Vorgänge und Veränderungen. Eine wichtige Variable in der Initialisierung ist die Interaktion zwischen Genotyp und Umwelt. Da Magenkarzinome zu den wenigen Krebserkrankungen gehören, bei denen im letzten Jahrhundert ein deutlicher Rückgang in der Inzidenz beobachtet werden konnte (Becker 2006), stellt sich die Frage, ob es Unterschiede in der genetischen Ausstattung von historischen Tumorgenomen im Vergleich zu rezenten gibt.
Als typisches Zielgen für Tumormutationen wurde das Tumorsuppressorgen p53 untersucht. Außerdem wurde Helicobacter pylori (H. pylori) als Risikofaktor für die Entstehung von Magenkarzinomen in den historischen Proben identifiziert.
Insgesamt standen 51 Gewebeproben von Magenkarzinompatienten aus den Medizinhistorischen Museen Berlin und Zürich, dem Pathologisch-anatomischen Bundesmuseum Wien sowie der anatomischen Sammlung der Universität Tartu zur Verfügung. Bei 47 Proben handelte es sich nach histologischer Diagnose um Magenkarzinome. Die Proben sind zwischen 50 und 180 Jahre alt und wurden in Konservierungsflüssigkeiten unbekannter Zusammensetzung gelagert.
Von 45% der Proben konnten vollständige Sequenzen der Exons 5 bis 8 des p53-Gens generiert werden.
Es konnten Veränderungen im Mutationsspektrum und in der Lokalisation der Mutationen in den historischen Proben im Vergleich zu rezenten Tumormutationen festgestellt werden. Die Muta¬tionsfrequenz betrug 52%. Insgesamt wurden zehn verschiedene Mutationsereignisse in p53 bei elf verschiedenen Proben detektiert, wobei drei Proben von zwei Mutationen betroffen waren.
Insgesamt waren nur vier historische Mutationen bisher aus rezentem Magenkarzinomgewebe beschrieben, davon die Mehrheit in Studien mit asiatischen Patienten. Die veränderten Mutationen der historischen Magenkarzinome können als Hinweis auf Veränderungen in den karzinogen wirkenden Einflussfaktoren dienen, etwa eine veränderte Lebens- und Ernährungsweise durch die Einführung von Kühlmöglichkeiten für Lebensmittel.
Der Risikofaktor H. pylori konnte in 70% der Gewebeproben sicher nachgewiesen werden.
73% der Proben mit p53-Mutation waren nachweislich mit H. pylori und davon wiederum 63% mit einem cag-positiven Stamm infiziert. Die Infektion ermöglicht eine Teilerklärung für die untypische Lokalisation der Mutationen, da H. pylori-induzierte Mutationen seltener an Magenkarzinom-Hotspots vorkommen (Murakami et al. 1999).
Es konnten keine resistenztypischen Mutationen gegen das Antibiotikum Clarithromycin in den historischen Geweben identifiziert werden.
Die vorliegende Arbeit konnte p53-Mutationen und das Bakterium H. pylori in den historischen Gewebeproben identifizieren. Ein verändertes Mutationsspektrum und die veränderte Lokalisation der Mutationen geben den Hinweis, dass sich die Einflüsse auf die Entstehung der Magenkarzinome im letzten Jahrhundert verändert haben.
Von 45% der Proben konnten vollständige Sequenzen der Exons 5 bis 8 des p53-Gens generiert werden.
Es konnten Veränderungen im Mutationsspektrum und in der Lokalisation der Mutationen in den historischen Proben im Vergleich zu rezenten Tumormutationen festgestellt werden. Die Mutationsfrequenz betrug 52%. Insgesamt wurden zehn verschiedene Mutationsereignisse in p53 bei elf verschiedenen Proben detektiert, wobei drei Proben von zwei Mutationen betroffen waren.
Insgesamt waren nur vier historische Mutationen bisher aus rezentem Magenkarzinomgewebe beschrieben, davon die Mehrheit in Studien mit asiatischen Patienten. Die veränderten Mutationen der historischen Magenkarzinome können als Hinweis auf Veränderungen in den karzinogen wirkenden Einflussfaktoren dienen, etwa eine veränderte Lebens- und Ernährungsweise durch die Einführung von Kühlmöglichkeiten für Lebensmittel.
Der Risikofaktor H. pylori konnte in 70% der Gewebeproben sicher nachgewiesen werden.
73% der Proben mit p53-Mutation waren nachweislich mit H. pylori und davon wiederum 63% mit einem cag-positiven Stamm infiziert. Die Infektion ermöglicht eine Teilerklä¬rung für die untypische Lokalisation der Mutationen, da H. pylori-induzierte Mutationen seltener an Magenkarzinom-Hotspots vorkommen (Murakami et al. 1999).
Es konnten keine resistenztypischen Mutationen gegen das Antibiotikum Clarithromycin in den historischen Geweben identifiziert werden.
Die vorliegende Arbeit konnte p53-Mutationen und das Bakterium H. pylori in den historischen Gewebeproben identifizieren. Ein verändertes Mutationsspektrum und die veränderte Lokalisation der Mutationen geben den Hinweis, dass sich die Einflüsse auf die Entstehung der Magenkarzinome im letzten Jahrhundert verändert haben.