Wintersemester 2007/2008
Seminare im Bachelor-Studiengang bzw. Grundstudium
Prof. Dr. Michael Sauer
Einführung in die schulische Geschichtsvermittlung
(Modul: Grundlagen der schulischen und außerschulischen Geschichtsvermittlung)
Nr. 45907
FR 12-14
Raum ERZ 181
Die Veranstaltung führt ein in Grundfragen der schulischen Geschichtsvermittlung. Es geht u.a. um die Ziele des Geschichtsunterrichts, die Aufgaben der Geschichtsdidaktik, die Voraussetzungen des Geschichtslernens, um Strukturen und Konzepte von Lehrplänen und Bildungsstandards sowie um den Umgang mit unterschiedlichen Quellen und Medien. Anforderungen für den Leistungsnachweis sind als Studienleistung regelmäßige Teilnahme, vor- und nachbereitende Lektüre sowie eine Präsentation. Das Seminar wird mit einer Klausur abgeschlossen, die entweder als Modul(teil)prüfung (Bachelorstudiengang) oder als Zwischenprüfung in Didaktik der Geschichte (alter Lehramtsstudiengang) fungiert
Grundlagenliteratur:
Gautschi, Peter, Geschichte lehren. Lernwege und Lernsituationen für Jugendliche, Buchs/Bern 2. Aufl. 2000.
Günther-Arndt, Hilke (Hrsg.), Geschichtsdidaktik. Praxishandbuch für die Sekundarstufe I und II, Berlin 2003.
Sauer, Michael, Geschichte unterrichten. Eine Einführung in Didaktik und Methodik, Seelze-Velber 5. Aufl. 2006.
Sabine Horn
Einführung in die außerschulische Geschichtsvermittlung
(Modul: Grundlagen der schulischen und außerschulischen Geschichtsvermittlung)
Nr. 45900
DI 12-14
Raum ERZ 156
Öffentliche Geschichtsvermittlung findet durch zahlreiche Institutionen und Medien statt: Fernsehen, Rundfunk, Filme, populäre Zeitschriften, Museen, Gedenkstätten, Archive. Und sie vollzieht sich zumeist nicht langfristig und planvoll, sondern punktuell und anlassbezogen (Jubiläen, Gedenktage, Debatten). Im Seminar sollen öffentliche Verwendungsweisen von Geschichte und spezifische Vermittlungsformen einschlägiger Geschichtsagenturen exemplarisch untersucht werden. Anforderungen für den Leistungsnachweis sind als Studienleistung regelmäßige Teilnahme, vor- und nachbereitende Lektüre und eine Präsentation sowie als Prüfungsleistung (Modulteilprüfung) ein Essay.
Seminare im Hauptstudium
Prof. Dr. Michael Sauer
Vorbereitung auf das Fachpraktikum
Nr. 45905
MO 16-18
Raum ERZ 156
Das Seminar dient der Vorbereitung auf das Fachpraktikum, das in der vorlesungsfreien Zeit am Ende des Wintersemesters stattfinden wird. Es geht um die Analyse von Geschichtsunterricht nach allgemein- und fachdidaktischen Kategorien und um Aspekte fachspezifischer Unterrichtsplanung.
Literatur:
Michael Sauer, Geschichte unterrichten. Eine Einführung in die Didaktik und Methodik, Seelze-Velber 5. Aufl. 2006.
Prof. Dr. Michael Sauer
"1848" als Thema des Geschichtsunterrichts
Nr. 45901
MI 10-12
Raum ERZ 156
„1848“ ist ein Standardthema des Geschichtsunterrichts. Zum ersten Mal wurden in Deutschland Verfahren demokratischer Willensbildung und Entscheidungsfindung erprobt, die uns heute selbstverständlich erscheinen. Es entstanden bislang unbekannte Formen von politischer Öffentlichkeit und Organisation, und weite Kreise der Bevölkerung politisierten sich. In exemplarischer didaktischer Perspektive ist das Thema deshalb besonders ergiebig, weil bei seiner Erarbeitung viele unterschiedliche Quellengattungen bzw. Darstellungsformen herangezogen werden können: Zeitungen, Karikaturen, Bilderbögen, Lieder, Karten, Jugendliteratur. Im Seminar sollen im Sinne einer Unterrichtseinheit einzelne Gesichtspunkte des Themas als Stundenszenarien entwickelt und dabei fachspezifische Aspekte der Planung und Durchführung von Unterricht erprobt werden. Es können Leistungsnachweise für beide Arten von didaktischen Hauptseminaren (Seminar zur Vertiefung, Seminar mit schulpraktischen Anteilen) erworben werden. Voraussetzung für den Leistungsnachweis sind regelmäßige Teilnahme und eine Präsentation/Hausarbeit. Anmeldung per Email erbeten.
Prof. Dr. Michael Sauer
Ernährung in der Geschichte - didaktische Perspektiven
Nr. 45904
MO 10-12
Raum ERZ 156
Ernährung bildet eine materielle Grundlage der menschlichen Existenz. Zugleich ist sie in hohem Maße sozial und kulturell überformt. Was der einzelne Mensch isst und wie er isst, hängt ab von gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und Normen, ist geprägt durch kulturelle Symbole und Rituale. Deshalb lässt sich aus Ernährungsvorschriften und -praktiken viel über die gesellschaftlichen Verhältnisse einer Zeit ablesen. Gerade für die Schule bietet das Thema einen konkreten und exemplarischen Zugang zu Kultur- und gesellschaftsgeschichtlichen Fragestellungen. Im Seminar sollen im Sinne einer Unterrichtseinheit einzelne Gesichtspunkte des Themas als Stundenszenarien entwickelt und dabei fachspezifische Aspekte der Planung und Durchführung von Unterricht erprobt werden. Es können Leistungsnachweise für beide Arten von didaktischen Hauptseminaren (Seminar zur Vertiefung, Seminar mit schulpraktischen An-teilen) erworben werden. Voraussetzung für den Leistungsnachweis sind regelmäßige Teilnahme und eine Präsentation/Hausarbeit. Anmeldung per Email erbeten.
Rolf Ballof
Deutsch-jüdische Geschichte im Unterricht
Nr. 45903
DI 16-18
Raum ERZ 156
In letzter Zeit wird zunehmend das Thema deutsch-jüdische Geschichte als Gegenstand des Geschichtsunterrichtes diskutiert. Das Seminar soll diese Diskussion nachzeichnen. Es soll am Beispiel der deutsch-jüdischen Geschichte untersucht werden, wie gesellschaftlich diskutierte und geschichtswissenschaftlich reflektierte Fragestellungen und Themen Gegenstände des Geschichtsunterrichts werden. Didaktisch sollen die Möglichkeiten einer Integration in die allgemeine Geschichte untersucht werden. Es können Leistungsnachweise für beide Arten von didaktischen Hauptseminaren (Seminar zur Vertiefung, Seminar mit schulpraktischen Anteilen) erworben werden. Voraussetzung für den Leistungsnachweis sind regelmäßige Teilnahme und eine Präsentation/Hausarbeit. Anmeldung per Email erbeten.
Grundlegende Literatur:
Deutsch-jüdische Geschichte im Unterricht. Orientierungshilfe der Kommission des Leo Baeck Instituts zur Verbreitung deutsch-jüdischer Geschichte, Frankfurt a.M. 2003.
http://www.juedischesmuseum.de/materialien/orientierungshilfe.rtf
Wolffssohn/Puschner, Geschichte der Juden in Deutschland, München 1999.
Ballof, Rolf u. a. Deutsch-jüdische Geschichte, Stuttgart 2007.
René Mounajed
Die Reformation als Thema des Geschichtsunterrichts
Nr. 45902
DO 8-10
Raum ERZ 156
Es ist kaum zu glauben: Erst kürzlich attestierte die Zeitschrift „Der Spiegel“ einen Luther-Boom in Deutschland und widmete dem Reformator eine Titelstory (51/2003). Großen Anteil an diesem postsäkularen Interesse an Luther und am Zeitalter der Reformation hatte der 2003 produzierte, international sehr erfolgreiche Film „Luther. Er veränderte die Welt für immer“ von Eric Till. Dieser Film bereichert seitdem auch das potenzielle Medienangebot für die Umsetzung des Themas im Geschichtsunterricht. Dabei wird er seinem Thema höchstens in Teilen gerecht und ergibt letztlich ein unvollständiges und fragwürdiges Lutherbild - ein Indiz dafür, dass im Geschichtsunterricht nicht nur der historische Gegenstand selbst, sondern auch seine Rezeptionsgeschichte von Bedeutung sein kann.
Die Reformation ist neben den Entdeckungsfahrten das zentrale Thema im Bereich „Neues Denken, Neue Welt“ im Geschichtsunterricht des achten Schuljahres. Hinzu kommt: ‚Weltgeschichte’ und Kirchengeschichte begegnen sich. Die SchülerInnen bringen immer weniger religiöse Kenntnisse von Haus aus in diese schulische Auseinandersetzung mit ein – die Lehrkraft steht hier angesichts der zeitlichen Möglichkeiten nicht selten vor einem inhaltlichen Spagat.
Im Seminar sollen im Sinne einer Unterrichtseinheit einzelne Gesichtspunkte des Themas als Stundenszenarien entwickelt und dabei fachspezifische Aspekte der Planung und Durchführung von Unterricht erprobt werden. Es können Leistungsnachweise für beide Arten von didaktischen Hauptseminaren (Seminar zur Vertiefung, Seminar mit schulpraktischen Anteilen) erworben werden. Voraussetzung für den Leistungsnachweis sind regelmäßige Teilnahme und eine Präsentation/Hausarbeit. Eine Exkursion in das 2002 neu eröffnete Lutherhaus in Wittenberg wird angestrebt. Anmeldung per Email erbeten.
Thomas Balzer
Zeitgeschichte in Hörfunk und Fernsehen
Nr. 45909
Blockseminar
Raum ERZ 156
Das Seminar führt ein in die Formen der Vermittlung von Geschichte in Hörfunk und Fernsehen. Die exemplarische Vertiefung anhand ausgewählter Themen und Schauplätze findet statt im NDR-Landesfunkhaus Mecklenburg-Vorpommern in Schwerin. Die Veranstaltung gibt einen Überblick der Darstellung von Zeitgeschichtsthemen in den elektronischen Medien. Es geht unter anderem um das Spannungsfeld von Journalisten und Historikern, die Rolle von Zeitzeugen in Fernseh- und Hörfunkbeiträgen und um grundlegende methodische Überlegungen zur Rolle der Journalisten. Das Seminar beinhaltet eine zweitägige Exkursion nach Schwerin, u. a. mit dem Besuch der Gedenkstätte deutscher Diktaturen des Landes Mecklenburg-Vorpommern und mit einem Arbeitstreffen in der Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik, Außenstelle Schwerin. Nach einem Vorbereitungstreffen wird es zunächst einen Blocktermin in Göttingen geben. Der Erwerb eines Exkursionsscheins und eines Projektscheins nach §33 ist möglich.
Grundlagenliteratur:
Bösch, Frank/Borutta, Manuel (Hrsg): Die Massen bewegen. Medien und Emotionen in der Moderne. Frankfurt am Main: Campus Verlag 2006.
Hohenberger Eva/Keilbach, Judith (Hrsg): Die Gegenwart der Vergangenheit. Zum Verhältnis von Dokumentarfilm, Fernsehen und Geschichte. Berlin: VORWERK 8 2003.