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Öffentliche Vortragsreihe "'Das Paradies ist ein Hörsaal für die Seelen.' Religiöse Bildung in historischer Perspektive" im Wintersemester 2016/17

Braucht Religion Bildung? Oder braucht Bildung Religion? Wo, warum und in welcher Weise ist Religion ein Thema von Bildungsprozessen?

Das Verhältnis von Bildung und Religion ist seit der Antike ein zentrales Spannungsfeld in Kulturen des Mittelmeerraums. In der griechischen und römischen Religion, im Judentum, im Christentum und im Islam wird religiöse Bildung vermittelt; dabei wird – in ganz unterschiedlicher Weise – mit Texten umgegangen, Lehre reflektiert und diskutiert und in religiöse Lebensstile initiiert.
Religiöse Bildung vollzieht sich in Institutionen, in Handlungs- und Kommunikationsstrukturen, die dazu dienen, Orientierung und Identität zu gewinnen und weiterzugeben. Dies kann mit Gebäuden, Hierarchien oder einem Kanon heiliger Schriften verbunden sein. Aber auch zeitlich begrenzte, organisatorisch ungebundene Beziehungen zwischen Lehrern und Schülern können institutionellen Charakter haben.
Wie gestalten solche Institutionen der Vermittlung den Prozess religiöser Bildung von der Antike bis zum Mittelalter und zum Klassischen Islam? Welche Orte und Akteure, welche Medien und Ziele spielten dabei eine Rolle?

Die Ringvorlesung greift diese und weitere Fragen auf und eröffnet damit historische Perspektiven auf das auch in aktuellen Debatten erörterte Verhältnis von Bildung und Religion. Sie wird getragen vom Sonderforschungsbereich „Bildung und Religion in Kulturen des Mittelmeerraums und seiner Umwelt von der Antike bis zum Mittelalter und zum Klassischen Islam“ an der Georg-August-Universität.


  • 19.10.2016 – Alfred-Hessel-Saal, Papendiek 14
    „Das Paradies ist ein Hörsaal für die Seelen.“
    Institutionen religiöser Bildung in interdisziplinärer Perspektive

    Prof. Dr. Peter Gemeinhardt, Göttingen

  • 26.10.2016 – Aula der Universität, Wilhelmsplatz 1
    Griechische Heiligtümer als Vermittler religiösen Wissens? Das Orakel von Delphi
    Prof. Dr. Tanja Scheer, Göttingen

  • 02.11.2016 – Aula der Universität, Wilhelmsplatz 1
    „Damit die Nachfolge Platons unverfälscht und rein bewahrt werde.“
    Religiöse Bildung und Institutionalität in spätantiken Philosophenschulen

    Prof. Dr. Ilinca Tanaseanu-Döbler, Göttingen

  • 09.11.2016 – Alfred-Hessel-Saal, Papendiek 14
    „Schüler Gottes“: Religiöse Bildung im Alten Testament und in den Texten vom Toten Meer
    Prof. Dr. Reinhard G. Kratz, Göttingen

  • 16.11.2016 – Alfred-Hessel-Saal, Papendiek 14
    „Dieser ans Kreuz geschlagene Sophist!“
    Die Auseinandersetzung mit religiösen Erweckern in der Hohen Kaiserzeit

    Prof. Dr. Peter von Möllendorff, Gießen

  • 23.11.2016 – Alfred-Hessel-Saal, Papendiek 14
    „Woher wissen wir, dass die Ehre seines Schülers einem Menschen lieb wie er selbst sein soll?“
    Das Schulwesen im rabbinischen Judentum

    Dr. Elisabetta Abate, Göttingen

  • 30.11.2016 – Alfred-Hessel-Saal, Papendiek 14
    Für Christen und Heiden, Männer und Frauen: Origenes? Bibliotheks- und Lehrinstitut in Caesarea
    Dr. Balbina Bäbler, Göttingen

  • 07.12.2016 – Alfred-Hessel-Saal, Papendiek 14
    Vom philosophischen Schulbetrieb zum kirchlichen Katechumenat: Institutionalisierungen religiöser Bildung im spätantiken Christentum
    Prof. Dr. Tobias Georges / Prof. Dr. Peter Gemeinhardt, Göttingen

  • 14.12.2016 – Alfred-Hessel-Saal, Papendiek 14
    Zwischen Schule und Schweigen: Isaak von Ninive und die ostsyrischen „Schulphilosophen“
    PD Dr. Dmitrij Bumazhnov, Göttingen

  • 21.12.2016 – Alfred-Hessel-Saal, Papendiek 14
    Die Familie als Ort der religiösen Bildung: Das antike Athen und das spätantike Christentum
    Dr. Irene Salvo / Dr. Maria Louise Munkholt Christensen, Göttingen

  • 11.01.2017 – Alfred-Hessel-Saal, Papendiek 14
    „Es sei dein Haus ein Versammlungshaus für die Weisen.“
    LernOrte im spätantiken Judentum

    Prof. Dr. Susanne Talabardon, Bamberg

  • 18.01.2017 – Alfred-Hessel-Saal, Papendiek 14
    „Nur Wissen, das durch Lehre lebendig wird, sichert den Eingang ins Paradies.“
    Die Madrasa als religiöse Bildungsinstitution im mittelalterlichen Islam

    Prof. Dr. Sebastian Günther, Göttingen

  • 25.01.2017 – Alfred-Hessel-Saal, Papendiek 14
    Das Haus der Weisheit des Kalifen al-Hakim in Kairo im Jahr 1005
    Prof. Dr. Heinz Halm, Tübingen

  • 01.02.2017 – Alfred-Hessel-Saal, Papendiek 14
    Ist religiöse Bildung institutionalisierbar? Exemplarische Überlegungen zu klösterlichen Befunden des Mittelalters
    Prof. Dr. Gert Melville, Dresden

    Ausblick
    Prof. Dr. Hedwig Röckelein, Göttingen