PhD project:
Dendroökologische Untersuchungen subfossiler Moor-Kiefernwälder in Niedersachsen
Im Torf konservierte Stamm- und Stubbenhorizonte ehemaliger Moorwälder belegen (trockene) Klimaphasen, die das Waldwachstum an diesen Extremstandorten begünstigt haben. Die bisherigen Untersuchungen führten zu einer exakten dendrochronologische Datierung einer Vielzahl der bis dahin wenig beachteten Kiefernhorizonte. Das Material belegt mit wenigen, kurzen Lücken den Zeitbereich zwischen 6500 und 1170 BC. Deren Schluss und eine Verlängerung bis ca. 7000 BC wird angestrebt. Im wesentlichen steuerten Vernässungsphasen als Klimaimpulse die Dynamik der Moorbewaldung, die wiederum Rückschlüsse auf langfristige Änderungen der Moorentwicklung zulässt. Wie Vergleiche mit externem Datenmaterial belegen, repräsentiert es ein hochrangiges pan-europäisches (hydrologisches) Klimaarchiv.
Die geplanten Studien zielen zum einen auf paläobotanisch / dendroökologische Auswertungen ausgesuchter subfossiler Kiefernhorizonte in niedersächsischen Mooren, um die Dynamik der Umweltänderungen auch in ihrer räumlichen Auswirkung innerhalb großer Moorkomplexe zu erfassen. Zum anderen sollen die beim Torfabbau noch zahlreich auftretenden Massenfunde weiter systematisch erkundet und dendroökologisch bearbeitet werden. Aus dieser Kombination sind zeitlich hoch auflösende vegetations- und klimageschichtliche Befunde zu erwarten, die in Anbetracht der Bedeutung der Moorbildung als landschaftsprägender Prozess vor allem im norddeutschen Flachland auch archäologisch und siedlungsgeographisch relevant sind. Im Rahmen der aktuellen Forschungen zum Klimawandel und seinen Folgen liefern die geplanten Untersuchungen einen Beitrag zur klimabedingten Dynamik des Hochmoorwachstums als terrestrisch grösster langfristiger CO2-Senke.
PhD supervisor: Dr. Hanns Hubert Leuschner
PhD project funded by: DFG