Presseinformation: UMG-Nachwuchswissenschaftlerin und Studierende der Universität Göttingen ausgezeichnet
Nr. 230/2013 - 19.11.2013
Nachwuchsgruppenleiterin aus der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde der Universitätsmedizin Göttingen und drei Studierende der Georg-August-Universität erhalten Wissenschaftspreis Niedersachsen 2013
(umg/pug) Universität und Universitätsmedizin Göttingen können sich beim „Wissenschaftspreis Niedersachsen 2013“ über vier Preisträger freuen. In der Kategorie „Nachwuchswissenschaftler“ wurde Dr. Tina Pangršič Vilfan, Nachwuchsgruppenleiterin in der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) geehrt. In der Kategorie „Studierende“ waren Antje Kuhle und Robert Wieland als Team aus dem Studiengang Antike Kulturen sowie Jan-Philip Steinmann aus der Soziologie erfolgreich. Der Preis für Nachwuchswissenschaftler ist mit 20.000 Euro dotiert, der für Studierende mit jeweils 2.500 Euro. Die Preisträger wurden am 19. November 2013 im Alten Rathaus in Hannover von der Niedersächsischen Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Dr. Gabriele Heinen Kljajić, ausgezeichnet.
Dr. Tina Pangršič Vilfan hat in Ljubljana Biologie und Musik (Querflöte) studiert. Unter Anleitung des Zellphysiologen Prof. Kreft hat sie in der Biomedizin promoviert. Mit ihrer Arbeit hat sie grundlegende Einsichten zur Freisetzung von Botenstoffen durch astrozytäre Glia vermittelt. Gliazellen sind Zellen im zentralen Nervensystem. Seit dem Jahr 2006 arbeitet Dr. Pangršič Vilfan in der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde der UMG. Derzeit untersucht Dr. Pangršič Vilfan als Nachwuchsgruppenleiterin im Innenohr-Labor mit ihrer Forschergruppe die molekularen und zellulären Mechanismen für die schnelle Kodierung der sensorischen Informationen im Innenohr. Der Fokus liegt dabei auf der Neurotransmission in Haarzellen des Gleichgewichtsorgans, die das Gehirn über die Stellung und Bewegung des Körpers im Raum informieren.
Dr. Pangršič-Vilfan hat zahlreiche Originalarbeiten in rennommierten Zeitschriften veröffentlicht. Mit ihrem im Jahr 2010 erschienen Artikel zur Bedeutung des Taubheitsgens „OTOF“ für die effiziente Vesikelbereitstellung an der Haarzellsynapse ist ein entscheidender Durchbruch gelungen, um die Schallkodierung besser zu verstehen, und ihre Arbeit hat zu einer besseren Aufklärung der durch OTOF-Mutationen bedingten Schwerhörigkeit beigetragen (Pangršič et al., Nature Neuroscience 2010). Ein weiterer von Dr. Pangršič Vilfan verfasster Artikel (Gregory, Bryan, Pangršič et al., Nature Neuroscience 2011) widmet sich einem neuen Konzept, wonach Proteine des bei erblicher Taub-Blindheit, dem sogenannten Usher-Syndrom, gestörten Protein-Interaktoms eine wichtige Rolle an den Synapsen sensorischer Zellen spielen.
An der Universitätsmedizin Göttingen ist Dr. Pangršič Vilfan insbesondere in der Humanmedizin (Physiologie), in den Neurowissenschaften und der molekularen Medizin tätig. „Dr. Pangršič Vilfan ist es in den vergangenen Jahren gelungen, mit großem persönlichen Einsatz und einem breiten Aktivitätsspektrum exzellente Beiträge zu Forschung, Lehre und kulturellem Leben der Georgia Augusta zu leisten. Neben zahlreichen Lehrveranstaltungen hat Dr. Pangršič Vilfan ihre hervorragenden Qualitäten bei der Betreuung von Laborrotations-, Master- und PhD-Studierenden unter Beweis gestellt“, sagt Prof. Dr. Tobias Moser, Leiter des Innenohr-Labors der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde der UMG.
Antje Kuhle, Jahrgang 1988, ist seit dem Wintersemester 2011/2012 Masterstudentin im Studiengang Antike Kulturen an der Universität Göttingen. Im Nebenfach studiert sie Geschichte. Vorher absolvierte sie ein Bachelorstudium Kulturwissenschaften an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Sie ist Forschungsstudentin des Graduiertenkollegs „Expertenkulturen des 12. bis 18. Jahrhunderts“ an der Universität Göttingen sowie Hilfswissenschaftlerin am Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte und am Althistorischen Seminar. Bereits während ihres Bachelorstudiums beteiligte sie sich an der Organisation von Tagungen und Workshops. Sie ist außerdem Mitbegründerin und Sprecherin des Althistorischen Netzwerks Göttingen.
Robert Wieland, Jahrgang 1989, ist seit dem Wintersemester 2012/2013 Masterstudent im Studiengang Antike Kulturen an der Universität Göttingen. Sein Bachelorstudium der Geschichte sowie der Archäologie der klassischen und byzantinischen Welt absolvierte er ebenfalls in Göttingen. Er war Tutor am Althistorischen Seminar der Universität und ist derzeit studentische Hilfskraft am Althistorischen Seminar und am Archäologischen Institut. Auf Sizilien arbeitete er an einer archäologischen Untersuchung im Umland der antiken Metropole Agrigent mit. Er ist ebenfalls Mitbegründer des Althistorischen Netzwerks Göttingen.
Jan-Philip Steinmann, Jahrgang 1987, ist seit dem Wintersemester 2012/2013 Masterstudent der Soziologie an der Universität Göttingen. Sein Bachelorstudium Soziologie absolvierte er ebenfalls in Göttingen. Er ist studentische Hilfskraft am Institut für Soziologie und hat bereits mehrere Lehrveranstaltungen als Tutor erfolgreich unterstützt. Aus seiner Bachelorarbeit gingen zwei gemeinsam mit seiner Betreuerin Prof. Dr. Claudia Diehl publizierte Aufsätze hervor, einer davon in einem peer-reviewed journal. Seit Februar 2010 wird er durch die Studienstiftung des deutschen Volkes gefördert.
Mit dem Wissenschaftspreis Niedersachsen werden jedes Jahr hervorragende Leistungen in Forschung und Lehre von Wissenschaftlern an niedersächsischen Hochschulen gewürdigt, die einen wesentlichen Beitrag zur Hochschulentwicklung in Niedersachsen und im Rahmen des Bologna-Prozesses geleistet haben. Zudem zeichnet das Land Studierende aus, die sich neben herausragenden Leistungen im Studium in weiteren Bereichen engagieren, beispielsweise in der studentischen Selbstverwaltung oder bei ehrenamtlichen Tätigkeiten.
Weitere Informationen sind im Internet unter http://www.mwk.niedersachsen.de/portal/live.php?navigation_id=33690&article_id=118902&_psmand=19 zu finden.
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Romas Bielke
Georg-August-Universität Göttingen
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