Elisabeth Volk
Über das Graduiertenkolleg 2070 "Verstehen von Sozialbeziehungen" bin ich in Göttingen als wissenschaftliche Mitarbeiterin für Germanistische Linguistik und Gebärdensprachforschung beschäftigt. Im Rahmen meiner Promotion, die von Prof. Dr. Markus Steinbach, Prof. Dr. Nivedita Mani und Dr. Annika Herrmann betreut wird, untersuche ich die Grammatikalisierung von Gestik in Gebärdensprachen. Von 2009 bis 2012 habe ich im Bachelor Deutsche Philologie und Politikwissenschaft studiert und dabei den Schwerpunkt auf Gebärdensprachlinguistik gelegt. Meinen Master in Linguistik habe ich im Frühjahr 2015 abgeschlossen, wovon ich über das Auslandsstipendium Erasmus Mundus das Wintersemester 2014/15 in Israel an der Ben-Gurion-Universität des Negev verbracht habe. Gemeinsam mit Sina Jahnke habe ich eine Masterarbeit zur w-Bewegung in der Deutschen Gebärdensprache verfasst.
Mit der Grammatik von Gebärdensprachen kam ich das erste Mal innerhalb eines Seminars von Jana Hosemann in Berührung. Nachhaltig beeindruckt hat mich dabei die Nutzung nichtmanueller Komponenten, die sich in allen linguistischen Ebenen von Gebärdensprachen niederschlägt. Neben Fragestellungen zur theoretischen und experimentellen Gebärdensprachlinguistik im Allgemeinen gilt mein besonderes Forschungsinteresse daher der Interaktion manueller und nichtmanueller Komponenten insbesondere an der Syntax-Prosodie-Schnittstelle und auf der Diskursebene. Manuelle und nichtmanuelle Gesten werden sowohl von hörenden Sprechern als auch tauben Signern verwendet. In meiner Promotion möchte ich herausstellen, inwiefern solche Gesten einen Beitrag zum Ausdruck von Sprache leisten können und auf welche Weise eine Integration in die Grammatik von Gebärdensprachen erfolgt.