Verbesserung der gesellschaftlichen Akzeptanz ökologischer Tierhaltungssysteme
Analyse gesellschaftlicher Erwartungen und Entwicklung von Konzepten des Vertrauensmarketings
Vor dem Hintergrund zunehmender gesellschaftlicher Kritik an der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung sowie gesteigerten Anforderungen an das Tierwohl, muss sich auch die ökologische Tierhaltung der Diskussion um das Wohlergehen der Tiere stellen. In Bezug auf einige gesellschaftlich geforderte Punkte wie ein hohes Platzangebot oder Zugang zu Freiland weist die ökologische Tierhaltung mit ihren hohen Haltungsstandards gegenüber der konventionellen Tierhaltung entscheidende Vorteile auf. Doch auch der Ökolandbau steht aktuell vor der Herausforderung die Differenz zwischen gesellschaftlichen Erwartungshaltungen und Tierhaltungspraxis zu verringern. Beispielsweise sind derzeit keine systematischen Vorteile in der Tiergesundheit erkennbar, auch in der ökologischen Legehennenhaltung werden die männlichen Küken getötet und die teils großen Betriebsstrukturen v.a. im Geflügelbereich entsprechen oftmals nicht den Vorstellungen der Konsumenten von einer ökologischen Tierhaltung. Für die Bio-Branche ist es deshalb wichtig Chancen, aber auch Risiken für die Nutztierhaltung, möglichst frühzeitig zu erkennen um darauf reagieren zu können. Dazu gehört die Erkundung möglicher Erwartungs- und Realitätslücken ebenso wie die Entwicklung von Konzepten zur Stärkung des für Bio-Produkte nötigen Vertrauensmarketings. Insgesamt benötigt die Bio-Branche eine schlüssige Strategie, wie sie auch in Zukunft ihren Pionierstatus und ihre Premiumposition verteidigen und den Marktanteil ausbauen kann, welcher insbesondere bei Bio-Fleisch noch marginal ist (1% bei Schwein und Geflügel; BÖLW 2019). Auch soll mit Hilfe des entwickelten Marketingkonzeptes der Markt für Produkte aus besonders tierfreundlichen Haltungssystemen weiter ausgebaut werden.
Laufzeit:
Beginn: 01.01.2020 | Ende: 31.08.2023
Forschungsprogramm:
Das Projekt gliedert sich insgesamt in folgende fünf Arbeitsschritte. Ziel ist es mit einem Mixed-Method-Ansatz die gesellschaftlichen Erwartungen speziell an die ökologische Tierhaltung detailliert zu erfassen um darauf aufbauend entsprechende Anpassungsoptionen und Innovationen sowie ein Vertrauensmarketingkonzept für die Branche entwickeln zu können. Die folgende Abbildung gibt einen Überblick über die fünf geplanten Arbeitsschritte, welche aufeinander aufbauen:
Förderung:
Gefördert wird das Projekt durch die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE).