Theater im Off? (ThOff)
Thema
Theater im Off? (ThOff) - Publikumsforschung des Theaterangebots in Südniedersachsen als Basis für Strategien des Audience Development in peripheren Räumen
Homepage
https://www.uni-leipzig.de/startseite-metaklub/
Auftraggeber
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Förderschwerpunkt „Forschung zur kulturellen Bildung in ländlichen Räumen“
Laufzeit
01.01.2020–31.07.2023
Kurzbeschreibung
Theater im ländlichen Raum
Die Theaterlandschaft in ländlichen Räumen ist vielfältig und divers. Neben professionellen, öffentlich geförderten und privatwirtschaftlichen Theatern aus den umliegenden urbanen Zentren, bieten auch deutschlandweit agierende Tourneetheater, Landesbühnen und Künstler*innen der freien Szene Theater in ländlichen Räumen an. Darüber hinaus prägen vor allem Amateurtheater das ländliche Theaterangebot – allein in Niedersachsen lassen sich rund 1.000 Amateurtheatergruppen identifizieren. All diese Anbieter*innen leisten vielfältige Beiträge zur kulturellen Bildung in ländlichen Räumen. Zu Ihren Arbeitsweisen und Strategien ist hingegen ebenso wenig bekannt, wie zu der Zusammensetzung und Motivation des jeweiligen „ländlichen Publikums“.
Das Projekt ThOff
ThOff identifiziert und analysiert Interessen und Motivationen der Besucher*innen von amateurbasierten und von professionellen Theaterangeboten in den ländlichen Regionen Südniedersachsens (Landkreise Göttingen, Northeim und Holzminden). Darüber hinaus untersucht ThOff, welche Strategien von den Theateranbieter*innen genutzt werden und welche Bedingungen erfüllt sein müssen, um Publikum in ländlichen Räumen zu erreichen und zu binden. Eine zentrale Frage ist, ob und wie aus Kooperationen neue Ansätze zur Publikumsgewinnung und -bindung entwickelt werden können.
Zentrale Fragestellungen
Das Projekt fragt danach, mit welchen Ansätzen es den Amateurbühnen gelingt, Interesse und Akzeptanz in der ländlichen Bevölkerung zu schaffen und auf welche Weise es so zu kulturellen Bildungsprozessen beiträgt. Im Vergleich ist wichtig zu ermitteln, wie die professionellen Theater ihrerseits versuchen das Publikum ländlicher Räume zu erreichen und welche Ansätze der Kooperation sich daraus entwickeln lassen. Außerdem fragt das Projekt: Wie werden die Vermittlungs- und Theaterangebote vom Publikum wahrgenommen und wie mobil ist die ländliche Bevölkerung für einen Theaterbesuch? Welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten lassen sich im Hinblick auf sozioökonomische Faktoren und Motivationen des Publikums der professionellen Theater einerseits und der amateurbasierten Theater andererseits identifizieren? Inwieweit unterscheiden sich diese Eigenschaften von dem städtischen Publikum? Inwiefern können Erkenntnisse zur Arbeitsweise der amateurbasierten Theater auch die Arbeit der professionellen Bühnen bereichern?
Methoden
Das Forschungsvorhaben kombiniert qualitative und quantitative Methoden aus der Wirtschafts- und Kulturpolitik sowie der Kulturvermittlung. Neben qualitativen Befragungen mit den Theaterakteur*innen und (Nicht-)Besucher*innen, wird auch eine groß angelegte quantitative Publikumsbefragung durchgeführt. Ergänzt wird das methodische Programm um eine Ideenwerkstatt und sogenannte digitale „Feierabendgespräche“ mit Kulturakteur*innen der ländlichen Räume.
Projektpartner
- Stiftung Universität Hildesheim, Institut für Kulturpolitik - Prof. Dr. Birgit Mandel, Nele Gittermann
Kontakt