So studieren Sie bei uns: ein Überblick



Willkommen in der Abteilung für Sprache und Literatur des englischen Mittelalters (Mediävistik). Wir freuen uns, dass Sie sich für dieses Teilfach im Rahmen Ihres Englischstudiums entschieden haben. Wir bieten ein abwechselungsreiches Curriculum, dass Aspekte der Literatur- und Kulturwissenschaft, Sprachwissenschaft und Material Culture beinhaltet. Sie haben die Möglichkeit, Ihren spezifischen Interessen nachzugehen und entsprechende Schwerpunkte selbständig zu setzen.
Als kleine Hilfe haben wir Ihnen einen kurzen Überblick erstellt, wie Sie am besten bei uns studieren. Dies sind die vier Schritte zum Erfolg:



1) Basismodul - B.EP.01-2 (2 SWS, 3 CPs)

Ihr Mediävistikstudium beginnt mit dem Besuch des B.EP.01-2, das sie idealerweise im ersten Semester belegen. Der entsprechende Kurs ist das E-Proseminar ,,Einführung in die englische Sprachwissenschaft“. Hier lernen Sie Grundlagen im Bereich der (historischen) Linguistik, d.h., wie Sprache an sich und die englische Sprache im besonderen funktionieren und wie das Englische sich bisher verändert hat. Dazu untersuchen wir, wie Laute entstehen, welche Möglichkeiten zur Wortbildung es gibt, warum es Ihnen wahrscheinlich relativ leicht gefallen ist, in der Schule English zu lernen, warum Englisch und Französisch viele Worte gemeinsam haben, aber Deutsch und Englisch sich doch sehr nah zu stehen scheinen, wie eigentlich die Bedeutung von Worten zu Stande kommt und wie sich dies im Laufe der Geschichte im Englischen verändert hat. Außerdem beantworten wir Ihnen die Frage, warum sie eigentlich ,,Englisch“ studieren. Sie lernen in Grundzügen, wie sich die englische Sprache entwickelt hat und welche Rollen dabei kulturelle und historische Entwicklungen gespielt haben. Dies alles lernen Sie nicht im „luftleeren“ Raum, sondern anhand von literarischen Texten Englands von 700-1700, wobei aber auch der Bezug zur heutigen globalen Medienwelt nicht zu kurz kommt.
Das Modul schließt mit einer 90minütigen Klausur ab. Diese ist unbenotet, muss aber bestanden werden (mind. Note 4,0).



2) Aufbaumodul 1 - B.EP.204 (4 SWS, 8 CPs)

Sie haben nach dem E-Proseminar die Möglichkeit, problemlos in die moderne Linguistik zu wechseln. Sollten Sie sich aber dafür entscheiden, in der Mediävistik zu bleiben, so würde sich nun das Aufbaumodul 1 (B.EP.204) anschließen. Dieses Modul besteht aus zwei Veranstaltungen: zum einen die Vorlesung und zum anderen das Seminar „Introduction to Medieval English Literature and Culture.“
In diesem Seminar gewinnen Sie einen groben Überblick über die mittelalterliche englische Literatur. Der Kurs dient in erster Linie dazu, sowohl Ihre Fähigkeiten zum kritischen Umgang mit mittelalterlicher Literatur, als auch Ihre Übersetzungskompetenz des Alt- und Mittelenglischen zu schulen. Dies geschieht durch wöchentliche Übersetzungsübungen zu überschaubaren Textpassagen. Sie werden mit einer Reihe von Texten arbeiten, welche den Zeitraum von ca. 700-1500 abdecken (Bede’s Account of Cædmon, The Dream of the Rood, or Chaucer’s Franklin’s Tale). Dieser Kurs vermittelt Ihnen Grundkenntnisse der Analyse lexikalischer, formaler, stilistischer und kultureller Aspekte verschiedener Genres der mittelalterlichen Literatur. Dies geschieht in Form eines close commentary. Hierbei setzen Sie sich intensiv mit einer kurzen Textpassage auseinander, analysieren diese unter den eben genannten Aspekten und diskutieren sie im Anschluss im Kurs. Hier ist Ihre Kreativität gefragt! In diesem Kurs kommen Sie auch in den ersten Kontakt mit der Materialität mittelalterlicher Texte, die sich in ihrer Überlieferung in Handschriften sehr von der modernen Printkultur unterscheiden. Somit verbindet dieser Kurs Literatur- und Kulturwissenschaft mit historischer Sprachwissenschaft. Als Prüfungsvorleistung müssen Sie einen close commentary oder eine Übersetzung zu einem von Ihnen gewählten Text einreichen. Beide Arbeitstechniken werden intensiv im Seminar geübt, sodass Sie bestens vorbereitet sein werden.
Die Vorlesung beschäftigt sich in einem wechselnden Rhythmus mit verschiedenen Aspekten der Mediävistik. Wir versuchen aber stets sicher zu stellen, dass sich Vorlesung und Seminar thematisch ergänzen.
Dieses Modul schließt mit zwei Klausuren ab. Eine 30minütige benotete Klausur in der Vorlesung und eine 90minütige benotete Klausur im Seminar.



3) Aufbaumodul 2 – Topics of Medieval English Studies: B.EP.301 (4 SWS, 6 CPs)

Auch dieses Modul besteht aus zwei Veranstaltungen. Dies sind erneut die Vorlesung und ein frei gewähltes Seminar, das thematisch an die Vorlesung angegliedert ist. Die Themen wechseln jedes Semester, um Ihnen je nach persönlichem Interesse eine möglichst große Bandbreite an Aspekten zur Verfüfung zu stellen. Sowohl sprach- als auch literaturwissenschaftliche Schwerpunkte sind hier möglich. Die Auswahl steht Ihnen frei.
In diesem Modul vertiefen Sie Ihre in den ersten beiden Modulen erworbenen Fähigkeiten anhand von ausgewählten Themen und Texten. Kritische Reflexion und Kreativität im Umgang mit mittelalterlichen englischsprachigen Texten stehen im Vordergrund.
Dieses Modul schließt mit zwei Klausuren ab. Eine 30minütige benotete Klausur in der Vorlesung und eine 60minütige benotete Klausur im Seminar.



4) Vertiefungsmodul – Peer-Assisted Medieval English Studies: B.EP.401 (4 SWS, 7 CPs)

Dieses Modul besteht wie gewohnt aus zwei Veranstaltung: der Vorlesung und einem Tutorial. Ziel dieses Moduls ist, dass Sie eigenständig ein Forschungsthema bearbeiten, dass thematisch an die Vorlesung angeglierdet ist. Sie besuchen also kein ,,klassisches“ Seminar, welches im wöchentlichen Turnus stattfindet, sondern Treffen sich zwei bis drei Mal in kleinen Gruppen mit ihrem Mentor, um die schriftlichen Entwürfe zu diskutieren und zu reflektieren. Dieser Ideenaustausch soll den kritischen Dialog über Themen, Forschungsliteratur und Arbeitsschritte trainieren. Sie lernen, was wissenschaftliches Arbeiten bedeutet und machen erste Bekanntschaft mit Forschungsprozessen und -themen. Sie sollen in diesem Seminar ihren eigenen wissenschaftlichen Stil finden, gemeinsam Problemlösungsstratgien entwickeln und den (kritischen) Umgang mit relevanter Sekundärliteratur erlernen, um eigenständig eine längere schriftliche Forschungsarbeit anzufertigen. In diesem Prozess werden Sie von Ihrem Mentor umfassend begleitet und betreut. Sie erhalten somit eine ideale Vorbereitung auf das Verfassen einer BA-Arbeit, die im folgenden Semester vor der Tür steht.
Als Prüfungsvorleistung verfassen Sie einen Essay von 2500 Worten, der sie bereits auf die am Ende des Moduls abzugebende Hausarbeit (5000 Worte) vorbereitet. Der Essay ist im Prinzip ihr Entwurf, in dem Sie sich kreativ ausprobieren können, ohne den Druck der Leistungsbewertung, und den Sie mit ihrem Mentor und den anderen Studierenden diskutieren können im Hinblick auf die finale Hausarbeit, die als alleinige Prüfungsleistung angesetzt wird.



Wir hoffen, dass Sie bei uns ein abwechselungsreiches und spannendes Studium haben werden und freuen uns sehr, Sie in der Mediävistik begrüßen zu dürfen. Sollten Sie noch weiteren Fragen haben, wenden Sie sich bitte jederzeit an Ihre Dozenten. Für Fragen rund um den Studienablauf ist in erster Linie Dr. Dirk Schultze zuständig.