In publica commoda

Religionswissenschaft (M.A.)

Name des Studienangebots: Religionswissenschaft
Abschluss: Master of Arts (M.A.)
Regelstudienzeit: 4 Semester
Studienbeginn: Sommersemester und Wintersemester
Studienmöglichkeiten: Kombinierter Masterstudiengang MA in Religionswissenschaft (42 C); Nebenfach/Modulpaket Religionswissenschaft (36 C/18 C)
Zulassungsbedingungen für Masterstudiengang: B.A.-Abschluss oder vergleichbarer Abschluss
Nachzuweisen sind zumindest Kenntnisse in historischen, empirischen und systematischen Teilgebieten der Religionswissenschaft oder auch in direkt verwandten religionsbezogenen Fachdisziplinen wie Indologie, Islamwissenschaft, Iranistik, Theologie, Judaistik, Ethnologie, (Religions-)Soziologie, Ägyptologie (o.ä.) im Umfang von wenigstens 50 Anrechnungspunkten, darunter v.a. Leistungen mit eindeutig erkennbaren inhaltlichen (historischen, empirischen oder systematischen) Bezügen zur Religionsthematik im Umfang von wenigstens 36 Anrechnungspunkten (überzeugend wären bei Bewerbungen aus solchen Nachbarfächern z.B. entsprechende Hausarbeiten oder auch eine BA-Arbeit mit deutlichem Religionsbezug in Themenstellung und Durchführung).
Sprachvoraussetzungen: Formelle Voraussetzungen gibt es nicht; Quellenkompetenzen in religionsbezogenen Philologien sind jedoch wünschenswert.
Zugangsvoraussetzungen für Modulpakete: Übersicht (pdf)
Hinweis für internationale Studienbewerber/innen: Für die Immatrikulation an der Philosophischen Fakultät ist der Nachweis von Deutsch-Kenntnissen unbedingte Voraussetzung!
Bewerbung: Bewerbungsverfahren (Bewerbung bei der Philosophischen Fakultät)



Darstellung des Studienangebots:
Gegenstand/Inhalte/Zielsetzungen
Das Studium baut auf den im B.A. erworbenen Grundkenntnissen und Kompetenzen auf und ermöglicht eine wissenschaftlich vertiefte Ausbildung im Fach Religionswissenschaft. Neben der Grundlagenvertiefung werden hierzu spezielle systematische und historisch-empirische Fertigkeiten vermittelt und geübt, die zur eigenständigen Forschung und überzeugenden wissenschaftlich kontrollierten Präsentation der eigenen Recherchen befähigen. Dabei werden auch persönliche Schwerpunkte und Interessen der Studierenden ausgebildet und gefördert.

Religionswissenschaft in Göttingen
Die Göttinger Universität hat eine lange religionswissenschaftliche Tradition, die bis in das auslaufende 18 Jahrhundert zurückreicht. Obwohl institutionell an der Theologischen Fakultät angesiedelt, versteht sie sich heute als kulturwissenschaftliche Disziplin mit einem inhärent interdisziplinären Bezug auf das Thema Religion und ist daher mit ihrem Studienprogramm in der Philosophischen Fakultät verankert, wo sie mit weiteren religionsbezogenen Fächern kooperiert. Die Forschungsschwerpunkte liegen derzeit auf religiösen Gegenwartskontexten (v.a. alternative Spiritualitätsdiskurse bzw. neureligiöse Bewegungen), Buddhismus, Iran und systematisch-analytischen Zugängen zur Welt der Religionen (Fundamentalismus, Millenarismus, Synkretismus, Reinkarnation; Geschichte der Religionsforschung etc.), sowie Kooperationen zu mesoamerikanischen Themen. Aktuelle Lehraufträge ergänzen das Profil der festangestellten Lehrkräfte, um zusätzliche Spezialisierungsmöglichkeiten bieten zu können und eine vielseitige Ausbildung sicherzustellen.

Sprachanforderungen:
Die Pflege bestehender Basiskompetenzen in religionsbezogenen Philologien wird unterstützt und gefördert. Durch die Vielfalt der kulturwissenschaftlichen Fächer in Göttingen können hier viele Spezialisierungen oder auch entsprechend zusätzliche Schlüsselkompetenzen erworben werden.

Aufbau des Studiums:
Der fachwissenschaftliche Teil des Studiums umfasst 42 Credits. In der Eingangsphase werden zunächst die bestehenden Kenntnisse im Rahmen einer Grundlagenvertiefung vertieft und ergänzt (gemäß Eingangsstudienberatung): dabei sollen zum einen eventuelle Lücken geschlossen, zum anderen aber auch Spezialinteressen gefördert werden. Drei Module mit je sechs Credits bilden das eigentliche Herz des MA-Studiums: (a) in einer empirischen Exploration werden die Fähigkeiten zur Wahrnehmung und Analyse gelebter Religion (im Kontext) geschult, während (b) in einer sog. religionswissenschaftlichen Exploration die historische oder systematische Analyse in einer umfangreicheren Hausarbeit im Anschluss an ein entsprechendes Seminar geübt wird. Das (c) Independent Studies-Modul fördert v.a. individuelle Forschungsinteressen und damit die eigene Profilbildung, will aber auch in die publikationsreife schriftliche Präsentation der Recherche-Ergebnisse einüben. Die anschließende Master-Arbeit demonstriert den erfolgreichen Erwerb der fachlichen und methodischen Kompetenzen in einer individuell verabredeten forschungsbezogenen Arbeit; sie wird von einem Abschlussmodul begleitet.

Berufsfelder:
Das Master-Studium in Religionswissenschaft bereitet daher auf die Tätigkeit als SpezialistIn für Fragen der systematischen Erschließung von religiösen Lebensvollzügen und auf die kompetente Analyse von Aspekten der religiösen Gegenwartskultur vor und bildet daher auch die Eingangsvoraussetzung für eine Promotion in diesem Fach. Naheliegende Tätigkeitsbereiche sind z.B. Abteilungen für Integrations- bzw. Migrationsfragen und interkulturelle Angelegenheiten, Arbeitsbereiche im Kontext der Erwachsenenbildung, öffentliche Referate für die Analyse und Beobachtung von neureligiösen Bewegungen und Weltanschauungen, religionsbezogene Fachreferate im Bereich der Jugend- und Sozialarbeit, sowie analoge Schwerpunkte in Publikationswesen und musealer Präsentation oder auch wissenschaftliche Tätigkeiten an einer Hochschule. In der Regel hängen die Präferenzen für die anschließende Berufswahl mit von den Inhalten ab, die neben dem Primärfach des MA-Studiums in der weiteren fachwissenschaftlichen Erschließung (durch ein oder zwei Modulpakete) sowie im Schlüsselqualifikations- bzw. Professionalisierungsbereich gewählt werden.