Im Juli 2014 übernahm Sarah Eaton die Professur "Gesellschaft und Wirtschaft des modernen Chinas" am Institut für Soziologie; die Professur ist gleichzeitig in das Centre for Modern East Asian Studies (CeMEAS) eingebunden. Frau Eaton promovierte an der Universität Toronto in Politikwissenschaft (2011). Bevor sie nach Göttingen kam, war sie Associate Professor für gegenwärtige politische Ökonomie Chinas an der School of Interdisciplinary Area Studies der Universität Oxford (2013-2014), Assistant Professor in der Abteilung für Politikwissenschaft der Universität Waterloo (2012-2013) und eine SSHRC Post-Doktorandin in Oxford (2011-2012). Ihre Forschungsinteressen und Lehrerfahrungen konzentrieren sich auf die politische Ökonomie Chinas, einschließlich der regionalen und globalen Dimensionen.
Ihr gegenwärtiges Hauptforschungsprojekt untersucht ideelle und interessenbedingte Antriebe des Staatskapitalismus in China während der Reformära (1978-). Aufbauend auf den Ergebnissen ihrer Doktorarbeit und Publikationen in The China Journal (2013) und dem Copenhagen Journal of Asian Studies (2014), stellt sie gerade ein Buchmanuskript zum Thema fertig. Das Buch mit dem Arbeitstitel "The Advance of the State in China" beleuchtet die komplexe Politik hinter jenem "Vorstoß" großer staatseigener Unternehmen in die nationale politische Ökonomie und ihrer Expansion in globale Märkte. Eaton argumentiert, der "advance of the state" hat sich inkrementell entwickelt aus einem eklektischen Set von Ideen bezüglich der politischen und wirtschaftlichen Bedeutung der Entwicklung von staatlich kontrollierten großen Unternehmensgruppen.
Ein weiteres aktuelles Forschungsprojekt beschäftigt sich mit den gegenwärtigen Bemühungen der Zentralregierung, Chinas Entwicklung in Richtung eines grünen Wachstums zu lenken. Gemeinsam mit Genia Kostka hat sie die Anstrengungen chinesischer Gemeinden untersucht, neue Wachstumsmodelle in Verbindung mit den aktuellen "grünen" Wirtschaftsplänen der Zentralregierung zu schaffen. Die Ergebnisse wurden kürzlich in The China Quarterly veröffentlicht. Ihre künftige Arbeit auf diesem Gebiet wird sich auf die Rolle von staatseigenen Unternehmen in Chinas aufkeimendem grünem Planungssystem befassen.