Monochamus galloprovincials und die Kiefernwelke

Der Nematode Bursaphelenchus xylophilus (Nematoda: Aphelenchoididae) ist Auslöser der Kiefernwelke ("pine wilt disease") und wurde in den 80er Jahren aus seinem nordamerikanischen Ursprungsgebiet nach China, Korea und Japan übertragen. 1999 wurde B. xylophilus erstmals in Portugal an Pinus pinaster nachgewiesen. Inzwischen ist ganz Portugal als Befallsgebiet klassifiziert und 2008 wurde ein erster Befall aus Spanien berichtet. Das Schadenspotential von B. xylophilus an europäischen Pinus-Arten ist sehr hoch.
In Europa ist der Bäckerbock Monochamus galloprovincialis (Coleoptera: Cerambycidae) als wichtigster Vektor von B. xylophilus bekannt. Die Übertragung des Nematoden kann sowohl beim Reifungsfraß von M. galloprovincialis (an gesunden oder gestressten Kiefern) als auch bei der Eiablage (an gestressten Bäumen) geschehen.
Die Analyse von Duftstoffen befallener und gesunder Kiefern und elektroantennographische Untersuchungen an M. galloprovincialis sollen zeigen, ob der Bockkäfer infektionsbedingte chemische Informationen für seine Orientierung und Wirtswahl nutzt. Erste Ergebnisse zeigen, dass befallene Kiefern Duftstoffe abgeben, die sie von gesunden Bäumen unterscheiden. Als nächster Schritt soll getestet werden, ob die gefundenen Stressmarker spezifisch für einen Befall mit dem Kiefernnematoden sind oder auch unter anderen Stressbedingungen abgegeben werden. Die Rolle der detektierten Duftstoffe für die Wirtswahl von M. galloprovincialis muss durch Verhaltenstests aufgeklärt werden.

Kooperationspartner:
Dr. Thomas Schröder
Julius Kühn-Institut - Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen
Braunschweig
www.jki.bund.de

monochamus galloprovincialis
Monochamus galloprovincialis