Karl Barth Forschungsstelle
Die Karl-Barth-Forschungsstelle wurde 1986 im Zusammenhang mit der Neubesetzung der C4-Professur für Reformierte Theologie durch Prof.Dr. Eberhard Busch eingerichtet. Zweck der Abteilung ist die Beteiligung an der wissenschaftlichen Gesamtausgabe der Werke Karl Barths, ein wissenschaftliches Großprojekt, bei dem die Herausgabe von über 60 Bänden ins Auge gefaßt ist. Die Einrichtung der Karl-Barth-Forschungsstelle in Verbindung mit dem Lehrstuhl für Reformierte Theologie geschah im Gedanken daran, daß diese in Deutschland einzigartige Forschungsstelle darum sinnvollerweise nach Göttingen gehört, weil Karl Barth 1921 der erste Inhaber der Lehrstelle für reformierte Theologie in Göttingen war. Er, der zu den prominentesten Theologen dieses Jahrhunderts zählt, hat hier die ersten akademischen Schritte unternommen, die zur Begründung seines Weltrufs führten. Er gehört so zweifellos zu den bekanntesten Theologen der Göttinger Theologischen Fakultät im 20. Jahrhundert.
Die Gesamtausgabe der Werke Barths erschließt namentlich seinen ungedruckten literarischen Nachlaß. Insgesamt sind bisher 29 Bände erschienen. Die Forschungsstelle hat besonders drei Schwerpunkte:
- Edition von Manuskripten aus Barths Göttinger Zeit (1921-1925)
- Edition von Briefen
- Edition von öffentlichen Diskussionen mit Barth ("Gespräche")
In Arbeit genommen ist nunmehr:
Briefe 1933 und 1934, je ein Band. Bei den anderen Bänden ist die Arbeit noch für einige Zeit fortzusetzen, bis sie in den Druck gegeben werden können. Es handelt sich dabei insbesondere um wissenschaftlich besonders erhebliche, bislang unveröffentlichte Dokumente Barths aus der Zeit des Dritten Reiches, in der er bis zu seiner Vertreibung aus Deutschland im Sommer 1935 zu den führenden Gestalten der Bekennenden Kirche gehörte.