HEINRICH FERDINAND WÜSTENFELD
Geb.: 31. VII. 1808 in Hannoversch-Münden
Gest.: 8. II. 1899 in Hannover
Sohn eines Zuckerfabrikanten; verbrachte fast sein ganzes wissenschaftlich aktives Leben in Göttingen: Dr. phil 1831; Habilitation 1832; 1842 a.o., 1854 bis 1879 o. Professor; im Hauptamt Bibliotheksdirektor, kaum Wirksamkeit als akademischer Lehrer.
Seine Muße widmete Wüstenfeld je länger, desto mehr dem ausschließlichen Studium des Arabischen, nachdem er anfänglich alle orientalischen Sprachen einschließlich des Sanskrit betrieben hatte. Islamwissenschaft und Arabistik verdanken seiner ungewöhnlich Arbeitskraft außer den Vergleichungstabellen (zuletzt bearbeitet von B. Spuler 1961) und inzwischen überholten Nachschlagwerken zu Genealogie, Geschichtsschreibung und Medizingeschichte eine Reihe wichtigster, mit Indices versehener Editionen wie Ibn Hisam, Ibn Qutaibas Maarif, Ibn Hallikan, Bakris Mugam, Yaquts Buldan, Qazwinis Agaib etc. Ihr wert ist, da sie noch nicht den Grundsätzen der klassischen Philologie folgten, von den zugrunde gelegten Handschriften abhängig und deswegen ungleich, aber sie haben sich für lange Zeit, teilweise bis heute, als unentbehrlich behauptet.