GRK2300: Ökonomische Implikationen von Artenmischungen in mit Nadelbäumen angereicherten europäischen Buchenbeständen
Die Förderung von
Mischwäldern, gilt als eine forstpolitische Strategie um den gegenwärtigen
Anforderungen und den zukünftigen Herausforderungen an den Wald gerecht zu
werden. Mischwälder können sich besser an Umweltveränderungen anpassen und
Risiken wie Stürme, Schädlinge, Baumkrankheiten, Dürren und andere
klimabedingte Risiken kompensieren, woraus positive Auswirkungen auf das
Überleben der Arten in einer Mischung unter einem Szenario des Klimawandels
resultieren.
Weiterführend bieten
Mischwälder verschiedene Vorteile in Bezug auf den Waldboden, die Nährstoffe,
die Grundwasserspeicherung, die Ästhetik, die Lebensraumdiversifizierung und
den Artenreichtum von Fauna und Flora. Außerdem sind Mischbestände oft
produktiver als Reinbestände, und sie können bessere Erträge aufweisen als der
Durchschnitt von Reinbeständen einer bestimmten Art.
Obwohl Mischwälder mehr
ökologische Funktionen als ökonomische Aspekte fördern, ist die Verringerung
wirtschaftlicher Risiken ebenfalls ein starkes unterstützendes Argument für
diese Art von Wald. Neben der Verringerung des Risikos, das mit der
Anfälligkeit des Waldes für Kalamitäten zusammenhängt, würde, wie bereits
erwähnt, eine kontinuierliche und regelmäßige Holzernte in Mischwäldern das
Risiko vermindern, das mit der Konzentration der Holzernte auf nur einen
Zeitpunkt zusammenhängt, indem Optionen für zukünftige Ernten geschaffen
werden. Auch der Aufbau eines Baumartenportfolios, wie es in Mischwäldern
eingesetzt wird, ist eine Lösung für die schwankende Nachfrage nach
verschiedenen Holzarten, Qualitäten und Stammgrößen.
Als Teil des Graduiertenkollegs 2300 (GRK 2300) "Anreicherung von europäischen Buchenwäldern mit Nadelbäumen: Auswirkungen funktioneller Merkmale auf die Ökosystemfunktion" zielt dieses Teilprojekt darauf ab, den wirtschaftlichen Ertrag und die damit verbundenen Risiken von Mischwäldern aus Rotbuche mit Douglasie und Fichte im Vergleich zu Reinbeständen dieser Baumarten zu bewerten. Die Haupthypothese ist, dass Mischwälder im Vergleich zu Reinbeständen höhere und stabilere langfristige ökonomische Erträge aufweisen, während die damit verbundenen Risiken geringer sind. Das Teilprojekt konzentriert sich auf zwei Hauptadressaten: die privaten und öffentlichen Nutznießer. Der erste Teil unseres Teilprojekts wird die Holzproduktion und Bestandsstruktur von Mischwäldern unter Berücksichtigung eines risikoaversen Waldbesitzers analysieren. Der zweite Teil des Teilprojekts wird dann die Trade-offs zwischen multiplen Ökosystemleistungen und Biodiversität evaluieren, was für öffentliche Institutionen von hohem Interesse sein kann. Die strukturelle Vielfalt und die ökologischen Zielkonflikte in den Mischungen solcher Arten werden wahrscheinlich zu weniger assoziierten Risiken, verbesserten Ökosystemfunktionen und einem höheren wirtschaftlichen Nutzen für private und öffentliche Nutznießer führen.
Bearbeiter/in:
Klenke, J.; Topanotti, L.; Paul, C.
Finanzierung:
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Projektpartner:
Norddeutsche Forstliche Versuchsanstalt