Forschungsmethoden
Unser Team ist besonders auf theoretische und experimentelle Fragestellungen der Linguistik spezialisiert. Die Elizitierung von spezifischen Daten wird mit DGS Muttersprachlern/innen und Früh-Lernern durchgeführt. Für die Datenerfassung über Videoaufnahmen verwenden wir dabei Bild-Elizitierungsaufgaben, Frage-Antwort-Spiele, die Wiedergabe von Bildergeschichten, Übersetzungsaufgaben, etc. Die Aufnahme von natürlichsprachlichen Daten erfolgt in Gesprächen mit und zwischen muttersprachlichen Informanten/innen im Gebärdensprachlabor. Es nehmen jeweils mind. 2 Videokameras parallel einerseits den Oberkörper und andererseits das Gesicht im Zoomformat auf, damit sowohl die manuellen als auch die nicht-manuellen mimischen Aspekte untersucht werden können. Die Video-Rohdaten werden dann geschnitten, bearbeitet und mit Hilfe eines speziellen Annotationsprogramms professionell annotiert und archiviert, um eine systematische Analyse zu gewährleisten.
Des Weiteren führen wir sogenannte Eye-Tracking-Experimente durch, um beispielsweise die Augenbewegung während des Gebärdens zu untersuchen. Dabei verwenden wir unter anderem sogenannte Head-Mounted-Eye-Tracker, die aus einer Art Helm bestehen, an dem zwei kleine Kameras befestigt sind, die sowohl die gesehene Szene als auch die jeweilige Bewegung der Pupillen aufzeichnen können. Am Computer werden die Daten zusammengeführt, so dass die Ergebnisse anzeigen, wo die Person zu bestimmten Momenten hingeschaut hat.
Derzeit führen wir in einem Kooperationsprojekt mit den Universitäten Mainz und Göttingen EEG-Studien durch. Mit einem Elektroenzephalographen kann man die Verarbeitung von Sprache im Gehirn in ihrer zeitlichen Dimension genauer untersuchen. Eine Kappe mit Elektroden misst die Gehirnaktivität während die Probanden/innen Gebärdenvideos anschauen und somit Sprache wahrnehmen.
Genauere Informationen zu den einzelnen Methoden findet man unter den jeweiligen Projektbeschreibungen unter Projekte.