Editionsprojekt
„Was du nicht richtig denkst, das musst du verkehrt leben“
Der deutsch-jüdische Philosoph Constantin Brunner im Briefwechsel
Kritische Edition mit wissenschaftlichem Kommentar
Ziel des Forschungsvorhabens ist die Edition der Briefe des seinerzeit einflussreichen, aber in der heutigen Forschung wenig beachteten deutsch-jüdischen Philosophen, Gesellschaftskritikers und Lebensreformers Constantin Brunner (1862-1937).
Da Brunners umfangreicher, historisch und philosophisch exemplarischer, darüber hinaus auch literarhistorisch beeindruckender Briefwechsel fast vollständig unediert geblieben und nahezu unbekannt ist, schließt die Edition eine Lücke in der deutsch-jüdischen Geistes-, Kultur- und politischen Geschichte. Brunner als Persönlichkeit sowie sein philosophisches Anliegen sollen durch dieses Projekt vorgestellt, in den historischen Kontext eingebettet und diskutierbar werden.
Volltextedition der Briefe im Internet
Sämtliche Briefe Constantin Brunners werden im Rahmen des Projektes in einer Volltextedition über das Internet öffentlich zugänglich gemacht, und zwar über den Server des Göttinger DigitalisierungsZentrums (GDZ) in der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen sowie über die Jewish National and University Library Jerusalem.
Die Briefe sollen transkribiert im Volltext (aber ohne Sachkommentar) erscheinen. Sie werden an den Originalen kollationiert, diplomatisch getreu und mit textkritischem Kommentar versehen (Angaben über Quellen, Überlieferung, Datierung, ggf. äußere Merkmale und Lesarten) und chronologisch angeordnet.
Buchedition einer Auswahl der Briefe
Die philosophisch und literarisch wertvollen und historisch-dokumentarisch aussagekräftigen Briefe sollen in einem Band kritisch ediert, kommentiert und mit Einleitung und Registern versehen im Wallstein-Verlag Göttingen publiziert werden.
Das Projekt wird vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur von Mai 2010 bis April 2013 gefördert und vom Seminar für Deutsche Philologie der Universität Göttingen in Zusammenarbeit mit The Franz Rosenzweig Minerva Research Center der Hebrew University Jerusalem durchgeführt.